„Digital Trust“ wird für Tech-CEOs zum Schlüsselthema

06 April, 2017

Die Bedrohung durch Cybercrime erreicht offenbar eine neue Qualität. In einer PwC-Umfrage unter 148 Vorstandschefs großer Technologieunternehmen weltweit geben 67 Prozent an, sie hätten die starke Befürchtung, dass Sicherheitslecks in wichtigen IT-Systemen das Vertrauen in ihre In-dustrie in den nächsten Jahren untergraben könnten. 63 Prozent der Befragten fürchten ähnliche Konsequenzen, sollten große Bestände schützenswerter Daten „gehackt“ werden. Entsprechend steht Cybercrime inzwischen auf der Agenda der Unternehmen weit oben. So sagten sieben von zehn Tech-CEOs, man räume dem Thema „hohe Priorität“ ein.

„Die Ergebnisse zeigen, dass sich der Erfolg der Digitalisierung daran entscheidet, ob es der IT-Branche gelingt, nicht nur immer neue Technologien zu entwickeln, sondern diese auch möglichst sicher zu machen.“

Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC in Deutschland


Dabei gehe es letztlich um den „Digital Trust“: „In der digitalen Welt erreichen viele Anwendungen eine Komplexität, die für den Normalverbraucher nur noch schwer zu begreifen ist. Darum werden in Zukunft vor allem jene Unternehmen erfolgreich sein, deren Technologien die Kunden vorbehaltlos vertrauen können“, so Ballhaus.

Wie viel für die Technologindustrie vom „Digital Trust“ abhängt, erkennt man daran, dass die mo-mentanen Aussichten für die Branche eigentlich rosig sind – vorausgesetzt, sie bekommt das Cy-bercrime-Problem in den Griff. „Die Digitalisierung durchdringt nicht nur unseren Alltag, sondern erreicht momentan auch einen Industriezweig nach dem anderen, von den Banken über die Auto-hersteller bis hin zu Gesundheitswirtschaft. Für innovative Technologieunternehmen ergeben sich damit enorme Absatzchancen. Zumal: „Während zum Beispiel die Cloud inzwischen fast Standard ist, kommen schon die nächsten Themen wie künstliche Intelligenz oder Augmented Reality auf uns zu“, sagt PwC-Experte Werner Ballhaus.

Weitere Ergebnisse der Studie im Überblick:

  • IT-Industrie blickt selbstbewusst auf 2017: 82 Prozent der Befragten zeigten sich „eher zu-versichtlich“ oder sogar „sehr zuversichtlich“, was die Wachstumschancen der Branche in 2017 angeht. Sogar noch größer war das Vertrauen ins jeweils eigene Unternehmen. Hier meinten 87 Prozent, dass sie optimistisch in die nahe Zukunft blicken – und befragt nach den Aussichten für die kommenden drei Jahre, stieg die Quote sogar auf 91 Prozent. Dazu passt, dass drei von fünf Technologieunternehmen ihre Belegschaft ausbauen wollen.
  • CEO vermissen bei Bewerbern die „Kreativität“: Nicht nur das Thema „Künstliche Intelli-genz“ treibt die Vorstandschefs um – sondern auch, ob der globale Arbeitsmarkt in den nächsten Jahren genug „menschliche Intelligenz“ hergibt. So kreuzten 97 Prozent der CEOs auf die Frage, welche Fähigkeiten die digitale Arbeitswelt verlangt, „Kreativität und Innova-tion“ an. Zugleich seien das aber die Attribute, die sie bei Bewerbern am stärksten vermissten.
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