Fußballfans lassen sich Vereinsliebe mehr als 1.000 Euro pro Saison kosten

25 August, 2016

Treue Fußballfans lassen sich ihre Vereinsliebe im Schnitt mehr als 1.000 Euro pro Saison kosten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatung PwC unter 1.000 Dauerkartenbesitzern der 18 deutschen Erstligaklubs. Demnach zahlen die Anhänger in der am Wochenende beginnenden Spielzeit 2016/17 durchschnittlich 326 Euro allein für die Dauerkarte. Hinzu kommen gut 42 Euro für Essen und Getränke an den Spieltagen – bei 17 Heimspielen also insgesamt mehr als 700 Euro. Für Fanartikel geben die Befragten im Schnitt 85,50 Euro pro Saison aus. Wer sein Team nicht nur bei den Heim-, sondern auch bei Auswärtsspielen unterstützt, kommt sogar auf deutlich höhere Ausgaben. So beziffern die Umfrageteilnehmer allein die Fahrtkosten pro Auswärtspartie auf fast 70 Euro.

Montagsspiele umstritten

Die Studie zeigt, dass in der Fußball-Bundesliga nicht nur mit Fernsehrechten, Sponsoring oder VIPs gewaltige Summen umgesetzt werden, sondern auch mit den sogenannten ganz normalen Fans. Davon profitieren die Vereine, ebenso wie die lokale Wirtschaft. Denn, um ein Beispiel zu nennen: Gastronomische Angebote werden nicht nur im Stadion, sondern auch vor und nach den Spielen genutzt.

Die Einführung von Montagsspielen ab der Saison 2017/18 sehen gut 70 Prozent aller Dauerkartenbesitzer skeptisch. Und von denen lassen wiederum 44 Prozent offen, ob sie sich auch in Zukunft eine Jahreskarte kaufen werden – während sieben Prozent sogar meinten, wegen der Montagsspiele künftig keine Dauerkarte mehr erwerben zu wollen. 

Smartphone ist Kanal für Kundeninteraktion

Eine immer größere Rolle bei der Fanbindung spielt das Smartphone. So nutzen bereits 55 Prozent der Dauerkartenbesitzer die offizielle App ihres Vereins. Zudem gaben 30 Prozent der Befragten an, auf mobilem Wege Fanartikel zu kaufen – während weitere 46 Prozent meinten, sie würden diese Möglichkeit wahrnehmen, wenn ihr Lieblingsklub sie anbieten würde. Die veränderte Mediennutzung gerade jüngerer Fans zeigt sich auch darin, dass die Vereins-Homepage für 62 Prozent aller Dauerkartenbesitzer mittlerweile die wichtigste Quelle darstellt, wenn sie Informationen über ihren Klub suchen. Die Tageszeitungen und deren Onlineausgaben liegen mit 49 Prozent deutlich dahinter. „Die Vereine haben heute ganz andere Möglichkeiten als früher, ihre Anhänger direkt anzusprechen. Auch dieses Instrument sollten die Klubs nutzen, um die Fans noch enger an sich zu binden“, sagt Werner Ballhaus, Leiter der Medien- und Unterhaltungsindustrie bei PwC.

Ein einheitliches Bezahlsystem für alle Stadien?

Ein großes Thema für viele Anhänger ist auch das bargeldlose Zahlen im Stadion, das mittlerweile von gut 60 Prozent aller Dauerkartenbesitzer befürwortet wird. Rund die Hälfte der Befragten würde es begrüßen, wenn sich die Erstligisten auf ein einheitliches Bezahlsystem einigen könnten. „Tatsächlich liegen für die Vereine in diesem Bereich noch Potenziale brach“, sagt Ballhaus. So meinten 91 Prozent aller Befragten, sie würden ein Punkte-Sammelsystem – analog zum Payback im Einzelhandel – ihrer Klubs nutzen. Als Prämien kämen zum Beispiel Vergünstigungen für Tickets oder Fanartikel oder die Teilnahme an besonderen Vereins-Events infrage.

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