Software-Giganten halten dem Ansturm der Tech-Startups stand – jedenfalls noch

24 Juni, 2016

Im globalen Softwaremarkt herrscht mehr Bewegung als je zuvor – verursacht in erster Linie von Startups, die die etablierten Player mit neuen Ideen und neuen Technologien angreifen. Und doch: Noch gelingt es den bekannten Software-Giganten, dem Ansturm der Newcomer standzuhalten, zeigt die weltweite Branchenstudie „Global Software 100“ der Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatungsgesellschaft PwC. Zwar gelang 14 Unternehmen der Aufstieg in die „Top 100“ – darunter auch jungen Unternehmen wie dem 2005 gegründeten Cloud-Spezialisten Workday oder der 2003 entstandenen Big-Data-Analyse-Firma Splunk. Die Top-Ten bleiben allerdings für die üblichen Verdächtigen reserviert.
 

Rank Company Country HQ 2014 Software revenue (US$M) 2014 Total revenue (US$M) Software revenue as % of total
1 Microsoft USA $62,014 $93,456 66.4%
2 Oracle USA $29,881 $38,828 77.0%
3 IBM USA $29,286 $92,793 31.6%
4 SAP Germany $18,777 $23,289 80.6%
5 Symantec USA $6,138 $6,615 92.8%
6 EMC USA $5,844 $24,439 23.9%
7 VMware USA $5,520 $6,035 91,5%
8 Hewlett Packard USA $5,082 $110,577 4.6%
9 Salesforce.com USA $4,820 $5,274 91.4%
10 Intuit USA $4,324 $4,573 94.6%

Aus den Unmengen von Entwicklungen in der Software-Branche haben die PwC-Experten auf Basis ihrer Untersuchungen letztlich drei Schlüsseltrends herausdestilliert – nämlich erstens die „digitale Innovationen“, zweitens die „Industrie4.0“ und drittens die zunehmende „Konvergenz“. Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie bei PwC, erklärt, was es mit den drei Schlagwörtern im Einzelnen auf sich hat.

  • Digitale Innovation: „Nie war das Innovationstempo gerade im Startup-Bereich höher, als es das momentan ist. Die Gründe liegen nicht zuletzt auf der Finanzierungsseite. Wegen der niedrigen Zinsen halten Private-Equity-Firmen und Hedge-Fonds zunehmend Ausschau nach neuen Anlageklassen – und finden sie in der Wagnisfinanzierung. Dadurch erhalten junge Unternehmen plötzlich Zugriff auf milliardenschwere Budgets. Dieses Geld wiederum trifft auf großartige, Software-gestützte neue Ideen, wobei die Bandbreite von Fintechs bis hin zu Sharing-Unternehmen wie Uber, Airbnb oder dem Düsseldorfer Unternehmen mit dem gleichnamigen Portal trivago reicht.“
  • Industrie 4.0: „Viele der neuen Technologien verschwimmen auf eine beinahe symbiotische Weise miteinander. In besonderem Maße gilt dies für das „Internet of Things“ (beziehungsweise die ‚Industrie 4.0‘): Durch Sensoren werden Gegenstände zu  intelligenten Informationsvermittlern, die Daten senden, speichern oder analysieren. Dafür aber wiederum braucht es als technologischen Wegbereiter die entsprechende Software. Und genau das ist es, was momentan passiert: Mobilität, Konnektivität, Analytik und Cloud – alles wird zu einem großen Paket.“
  • Konvergenz: „Software-Knowhow wird in praktisch jeder Branche zur Kernkompetenz. Das gilt für die Finanzindustrie, der mit der Blockchain eine regelrechte Umwälzung bevorstehen könnte. Das gilt für die produzierende Industrie, der sich durch intelligente Anwendungen völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Und das gilt für Handelsunternehmen, die durch neue Softwarelösungen heute ganz anders mit ihren Kunden interagieren können als noch vor wenigen Jahren.“

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Werner Ballhaus

Werner Ballhaus

Global Entertainment & Media Sector Leader und Leiter Technologie, Medien, Telekommunikation, PwC Germany

Tel.: +49 211 981-5848

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