07 Februar, 2018
Der Markt für Elektroautos und Hybride ist 2017 weltweit weiter kräftig gewachsen - wenngleich noch auf niedrigem Niveau. Infolge staatlicher Anreize erhöhte sich der Anteil von E-Mobility in China. Der Ausbau von Ladeinfrastruktur eröffnet zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten.
Der weltweite Absatz batteriebetriebener Elektroautos erhöhte sich in den ersten elf Monaten 2017 verglichen zum Vorjahreszeitraum um 59,5 Prozent auf 574.481 Fahrzeuge, wie der internationale Trendbericht von PwC Autofacts zu E-Mobilität und alternativen Antriebskonzepten ergab. Damit blieben E-Autos das stärkste Segment der alternativen Antriebe. Die Verkäufe klassischer Hybride (ohne externe Lademöglichkeit) wuchsen um 34,9 Prozent auf 778.053 Autos. Der Absatz von Plug-In-Hybriden (mit externer Ladevorrichtung) legte weltweit um 36,4 Prozent auf 287.402 Fahrzeuge zu.
„Der weltweite Trend hin zu E-Autos und Hybriden wird 2018 noch an Dynamik gewinnen“, prognostiziert Felix Kuhnert, Partner und Automotive Leader bei PwC Deutschland. „Die Preise für Lithium-Ionen-Akkus sind 2017 verglichen zum Vorjahr bereits um knapp ein Viertel gesunken. Zudem wollen führende Autohersteller ihre Investitionen in E-Autos und Hybride deutlich aufstocken. Um vor allem die private Nachfrage stärker anzuschieben, ist ein Ausbau der öffentlichen und privaten Ladeinfrastruktur dringend notwendig.“
Christoph Stürmer, Global Lead Analyst von PwC Autofacts, ergänzt: „Exponentielles Wachstum ist ein Phänomen, das in anderen Technologiebereichen schon zum Umbruch ganzer Industrien geführt hat. In der Automobilindustrie sind Trends bisher eher linear aufgetreten, so dass hier neue Investitions- und Kapazitätsstrategien entwickelt werden müssen.“
Vor allem Norwegen erzielte von Januar bis November mit einem Plus von 32,2 Prozent auf 25.628 Fahrzeuge einen stark steigenden Absatz an Plug-In-Hybriden, während der Marktanteil von Elektrofahrzeugen dort auf mehr als 30 Prozent wuchs. „Norwegen bleibt auch infolge der massiven staatlichen Förderung ein Leitmarkt in Sachen E-Mobilität. Jedes zweite Neufahrzeug dort verfügt bereits über einen Stecker zum externen Laden“, sagt Kuhnert.
In Deutschland kletterte der Absatz von E-Autos im Gesamtjahr um 120 Prozent auf 25.056 Fahrzeuge. Die Auslieferungen von Plug-In-Hybriden legten von Januar bis November um 116,6 Prozent auf 26.560 Fahrzeuge zu, während klassische Hybride ein Absatzplus von 65 Prozent auf 50.484 Autos erzielten. Europaweit stieg die Zahl der Registrierungen von E-Autos in den ersten elf Monaten 2017 um 55,1 Prozent auf 426.377 Fahrzeuge.
China festigte 2017 seine Position als führender Markt für E-Autos und leichte Nutzfahrzeuge mit Batterieantrieb. Besonders starke Absatzzahlen im Oktober und November ließen die Auslieferungen für diese Modelle in den ersten elf Monaten um 77,3 Prozent auf 385.686 Fahrzeuge klettern. Hybride ohne externe Ladevorrichtung übertrafen mit einem Absatzplus von 129,7 Prozent auf 108.070 Autos das Wachstum von Plug-In-Hybriden (29,7 Prozent).
„In China wurden gerade die Steuervergünstigungen von 10 Prozent für New Energy Vehicles (NEVs) bis 2020 verlängert, was die Nachfrage weiter ankurbeln dürfte“, erläutert Stürmer. „Zudem müssen die Hersteller ab 2019 mit einem Anteil ihrer Produktion NEV-Bonuspunkte erwerben. Ein möglicher Stopp der geltenden Joint-Venture-Verpflichtung für ausländische Hersteller könnte in China für einen zusätzlichen Wachstumsschub sorgen.“
In den USA weisen Plug-In-Hybride mit einem Plus von 28,9 Prozent auf 80.707 Fahrzeuge den höchsten Absatzzuwachs unter den Vergleichsmodellen für die ersten elf Monate aus. Das mit Abstand größte Segment bildet dort weiterhin der klassische Hybrid mit 338.498 Fahrzeugen und einem Auslieferungsplus von 8,3 Prozent. Für Gegenwind sorgt hier der hohe Anteil von Pickups und SUVs (über 60 Prozent) im US-Markt.