28 Februar, 2019
Ein Ranking der 750 wichtigsten Familienunternehmen, das PwC und die Online-Plattform Family Capital erstellt habe, macht es deutlich: Deutschland ist eine Hochburg für Familienunternehmen und wird nur von den USA mit 171 Unternehmen überflügelt. Weit abgeschlagen auf dem dritten Platz liegt China mit gerade mal 41 Familienunternehmen unter den 750 wichtigsten der Welt.
Herr Rittmann, hat es Sie überrascht, dass so viele der international wichtigsten Familienunternehmen aus Deutschland kommen?
Nein, nicht im geringsten. Das Modell Familienunternehmen ist in Deutschland erfunden worden und hat eine lange Tradition. Das beweist auch das hohe Durchschnittsalter der Unternehmen von 108 Jahren – weltweit betrachtet liegt das „nur“ bei 78 Jahren. Überraschend fand ich vielmehr, dass Familienunternehmen aus dem asiatischen Raum aufgeholt haben. China und Hongkong zusammen landen mit 57 Unternehmen auf Platz 3, Indien und Südkorea behaupten sich auch unter den Top Ten.
Was sollten deutsche Familienunternehmen tun, damit sie auch künftig so stark bleiben?
Ihre große Stärke ist ihre Langfristigkeit, ihr dynastisches Denken, ihr Wunsch, „enkelfähig“ zu bleiben. Diese Stärke kann aber auch zur Schwäche werden, wenn sie nicht mit den Eigenschaften gepaart werden, die heute gefragt sind: Schnelligkeit, Mut, Kooperationsbereitschaft – kurz, all dem, was Unternehmen brauchen, um sich selbst zu transformieren. Dabei spielt die Digitalisierung natürlich eine große Rolle, aber nicht nur. Auch das Thema „Talente“ mit seinen verschiedenen Aspekten vom Fachkräftemangel über das Upskilling von älteren Mitarbeitern bis zur Einbindung der Nachfolger gehört dazu.
Nur 47 der 119 deutschen Familienunternehmen beschäftigen einen Fremdmanager, börsennotiert sind nur 20. Ist das gut oder schlecht?
Wenn man bedenkt, wie erfolgreich sie sind, erübrigt sich die Frage eigentlich … Den Wunsch nach Unabhängigkeit finde ich durchaus nachvollziehbar. Was aber die Einbindung von Fremdmanagern betrifft, weiß ich aus Erfahrung: Eine gemischte Geschäftsführung kann sehr erfolgreich sein. Die Voraussetzung ist allerdings, dass man gemeinsam Spielregeln erarbeitet, diese festschreibt und sich daran hält.
Fremdmanager müssen sich bewusst sein, dass sie nicht nur für das Unternehmen arbeiten, sondern auch Treuhänder der Familie sind. Inhaber wiederum müssen bereit sein, Verantwortung abzugeben.
Beruflich hat Uwe Rittmann eine Leidenschaft: Familienunternehmen und Familienunternehmer. Und so wundert es nicht, dass er bei PwC Deutschland für diese Kundengruppe verantwortlich ist. Was ihn und seine Kollegen antreibt und jeden Tag aufs Neue motiviert? "Wir sind dafür da, Sie noch besser zu machen."
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