Über den Wert der Werte von Familienunternehmen in der neuen Normalität.
90%
der deutschen Familienunternehmen erwarten in den nächsten zwei Jahren Umsatzwachstum.
Für 87%
ist die Gewinnung und Bindung der besten Talente das größte Problem.
70%
planen signifikante Fortschritte bei der Digitalisierung.
Nur 9%
wollen ihr Geschäftsmodell anpassen.
Rapider technologischer Wandel, Handelskriege, Fachkräftemangel, Urbanisierung und Migration, Individualisierung und politische Instabilität sind die „neue Normalität“. Werte sind in dieser Zeit so wichtig wie nie zuvor. Sie geben Vertrauen und Sicherheit.
Familienunternehmen haben dank ihrer Werte einen wichtigen Vorteil im Wettbewerb um Talente, Kunden, Marktanteile und Reputation. Im Family Business Survey, für den fast 3.000 Familienunternehmer weltweit, davon 171 aus Deutschland, befragt wurden, zeigen wir, wie Familienunternehmer auf die „neue Normalität“ reagieren, welche Rolle ihre Werte und Ziele spielen und wie sie das Unternehmen prägen. Er gibt spannende Einblicke in die Wertewelt deutscher und weltweiter Familienunternehmen, darunter Henkel und Miele.
„Werte zu haben und Werte zu leben, ist ein großer Vorteil, den Familienunternehmen im Wettbewerb um Mitarbeiter wie Kunden ausspielen sollten.“
Familienunternehmen drohen, die Mitarbeiter auszugehen, vor allem in Deutschland: Für 84 Prozent der deutschen Familienunternehmen (weltweit 60 Prozent) ist der zunehmende Fachkräftemangel mittlerweile ein riesiges Problem (vor zwei Jahren 70 Prozent).
Daher ist für 91 Prozent (weltweit 87 Prozent) die Gewinnung und Bindung der besten Talente das wichtigstes Ziel für die nächsten zwei Jahre – noch vor der Steigerung der Innovationskraft (67 Prozent) und der Verbesserung der Profitabilität (65 Prozent).
Die besten Köpfe werden aber dringend benötigt, um die Innovationskraft zu stärken und die Digitalisierung voranzutreiben. Beides stellt 70 Prozent der deutschen Familienunternehmen vor große Herausforderungen, weit mehr als weltweit (66 Prozent bzw. 44 Prozent).
Mehr erfahren70 Prozent der deutschen Familienunternehmen wollen bis 2020 signifikante Fortschritte bei der Digitalisierung gemacht haben. Doch nur 13 Prozent sind überzeugt, dass sie dann einen Großteil der Erträge mit neuen Produkten und Dienstleistungen erwirtschaften werden (weltweit 18 Prozent). Und nur neun Prozent wollen in den nächsten zwei Jahren ihr Geschäftsmodell signifikant anpassen.
Denn nur knapp ein Viertel der deutschen Familienunternehmen (weltweit 30 Prozent) sieht ihr Unternehmen durch die Digitalisierung als gefährdet, zwei Drittel (weltweit knapp 60 Prozent) fühlt sich nicht von Cyber-Angriffen bedroht.
Drohen Familienunternehmen den Anschluss zu verlieren? Wird aus dem Erfolgsmodell Familienunternehmen ein Auslaufmodell? Nicht, wenn sie jetzt handeln, zumal sie aufgrund ihrer Werte einen Vorteil im Kampf um Talente und Marktanteile haben.
Mehr erfahrenFamilienunternehmen haben dank ihrer Werte in der „neuen Normalität“ einen Wettbewerbsvorteil. Noch nutzen sie diese aber nicht in vollem Umfang. Zwar bestätigen fast alle deutschen Familienunternehmen (93 Prozent) die positive Wirkung ihrer Ziele und Werte auf die Motivation und Bindung bestehender sowie potenzieller Mitarbeiter und Kunden. Doch nur 52 Prozent ziehen wirtschaftlichen Nutzen daraus und nur 45 Prozent nutzen ihre Werte, um ihre Bekanntheit im Markt auszubauen (weltweit 70 Prozent) – und sich damit auch im „War for Talents“ besser aufzustellen.
Auch die durchschlagende Veränderungskraft der „neuen Normalität“ hat noch nicht auf ihr Werteverständnis zurückgestrahlt hat: Es ist zu konservativ geprägt.
Mehr erfahrenUm erfolgreich zu bleiben und das Unternehmen in Familienhand zu halten, müssen deutsche Familienunternehmen dort aktiv werden und handeln, wo sie selbst Einfluss nehmen können: Sie sind gut beraten, sich auf die Werte zu besinnen, die sie erfolgreich gemacht haben, mutiger zu sein und konsequenter als bisher neue Wege zu beschreiten.
Für den bevorstehenden Wandel sollten Familienunternehmen die NextGen einbeziehen, die mit digitalen Technologien und modernem Werteverständnis groß geworden ist. Sie ist mit den Werten, neuen Arbeitsweisen („New Work“) und Prioritäten vertraut und versteht besser, wie die Arbeitskräfte der Zukunft, die Generation Z, tickt.
Noch machen deutsche Familienunternehmen aber – weit weniger als weltweit – von dieser Möglichkeit Gebrauch. Wenn Digitalisierung, Recruiting und Innovationen die Schlüsselherausforderungen der Familienunternehmen sind, müssten sie an diesen Stellen viel mehr auf die junge Generation hören und ihr ermöglichen, Missstände zu benennen, Althergebrachtes zu hinterfragen und ab und an auch ungewöhnliche Wege zu gehen.
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Uwe Rittmann verantwortet bei PwC den Bereich Familienunternehmen und Mittelstand und koordiniert als zentraler Ansprechpartner die Kundenbetreuung in NRW. Seit mehr als 25 Jahren berät Uwe Rittmann erfolgreich Familienunternehmen, sowohl internationale börsennotierte als auch privat finanzierte und mittelständische Gesellschaften. Zudem ist der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater seit vielen Jahren als Beirat in mehreren Familienunternehmen tätig. Uwe Rittmann ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. In seiner Freizeit liebt er das Segelfliegen und Motorradfahren. Sein Arbeitsmotto: „Ich bin dafür da, meine Kunden noch besser zu machen.“
Familienunternehmen sollten sich rückbesinnen auf die Werte, die sie erfolgreich gemacht haben, mehr Mut wagen und radikal neue Wege beschreiten.
Investitionen in die Zukunft sind heute vor allem Investitionen in digitale Transformation. Familienunternehmen haben auf diesem Gebiet großen Nachholbedarf.
PwC’s 9th Global Family Business Survey explores how to build a lasting competitive advantage through your values and purpose in a digital age
Wie sieht die Zukunft für Familienunternehmen aus? Wie und wo wollen sie wachsen? PwC hat für den European Private Business Survey 2.447 Unternehmer befragt.
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