Finanzierung der Wärmewende

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Bernd Papenstein
Partner Finance & Economic Promotion bei PwC Deutschland
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Lösungen für lokale Wärmeerzeugung und Wärmenetze

Eine wichtige Säule für die Erreichung der Klimaschutzziele ist die Wärmewende. Die dafür erforderlichen Maßnahmen erfolgen in der Regel auf kommunaler Ebene und gehen mit Investitionen in die Wärmerzeugung, lokale Wärmenetze sowie Strukturen bei den Verbrauchern einher. Die jeweiligen Herausforderungen der Realisierung hängen dabei von den lokal individuellen Gegebenheiten ab und reflektieren sich in unterschiedlichen Trägern der erforderlichen Investitionen – Kommunen bzw. kommunale Unternehmen, rein privatwirtschaftliche Anbieter oder auch selbstversorgende Nutzergruppen – und auch den Anforderungen an die Finanzierung. Die Finanzierung der kurz- und mittelfristig enormen Investitionen hat der jeweiligen Zielsetzung der Träger sowie der jeweils spezifischen Risiken der Versorgungsstruktur Rechnung zu tragen. Auch wenn in vielen Fällen kommunale Energieversorgungsunternehmen (EVUs) mit der Realisierung beauftragt werden, löst dies nicht automatisch die Herausforderung der Finanzierung.

Eine PwC-Umfrage zeigt, dass die durch Energie-, Mobilitäts- sowie Wärmewende geforderten EVU durchschnittlich nur noch 30 % ihres Investitionsbedarfs über die Innenfinanzierung decken können und zum Teil auch mit der Beschaffung von Kreditmitteln an ihre Grenzen stoßen. So gilt es für die Realisierung Projektfinanzierungsstrukturen wie auch die Einbindung von Eigen- und Mezzanine-Mitteln sowie die Beteiligung institutioneller Investoren zu prüfen.

„Der Wärmenetzausbau geht mit jeweils ganz unterschiedlichen Risiko- und Cashflow-Profilen einher. Passgenaue und flexible Finanzierungskonzepte helfen, diese Herausforderung zu bewältigen.“

Bernd Papenstein,Partner Finance & Economic Promotion bei PwC Deutschland

Erfolgreiche Finanzierungskonzepte für die Wärmewende

Die Finanzierung der Wärmewende ist dabei auf die technisch-betriebswirtschaftlichen Grundlagen sowie die Organisationsform auszurichten. Kernfrage hinsichtlich der Organisationsform ist, ob die Realisierung auf der Bilanz z. B. eines EVU oder im Rahmen einer Projektgesellschaft erfolgt. Letzteres eröffnet in der Regel deutlich mehr Spielräume was Stakeholder-Beteiligung und Finanzierungsoptionen betrifft, geht aber mit einer erhöhten Komplexität einher.

Eigenkapital als Basis

Unabhängig von der Organisationsform definiert Eigenkapital die Verlusttragfähigkeit einer Struktur und ist so nicht nur selbst Finanzierungsquelle, sondern bildet die Basis Fremdkapitalfähigkeit. Der Umfang der Eigenkapitalausstattung ist dabei auf geplante und darüber hinaus ungeplante Verluste abzustellen. Neben den Beiträgen bestehender Gesellschafter, wie den Ausgleich laufender Verluste oder auch Eigenkapitalzuführungen, spielt angesichts der vielfach begrenzten Möglichkeiten hierzu auch die Beteiligung neuer Gesellschafter am Vorhaben eine Rolle. Das können lokale Stakeholder – Stichwort „Bürgerbeteiligung“ – oder auch institutionelle Investoren sein. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei neben den Kosten der Beteiligung dem Thema „Mitspracherechte“.

Fremdkapital und Mezzanine: Vielfältige Instrumente für die Finanzierung

Fremdkapitalgeber bieten zahlreiche Instrumente und Gestaltungsformen, die auf unterschiedlichen Konzernebenen geprüft werden können. Dabei gilt es, traditionelle Fremdkapitalinstrumente wie Förder- und sonstige Bankkredite hinsichtlich ihrer zweckmäßigen Ausgestaltung zu untersuchen (z. B. Laufzeiten, Tilgungsstrukturen, Besicherung durch kommunale Bürgschaften, Covenants). Zudem wird der Einsatz von Mezzanine-Kapital mit wirtschaftlichem Eigenkapitalcharakter geprüft.

Weitere Finanzierungsbausteine

Mit Bürgschaften oder Garantien (kommunaler) Gesellschafter kann nicht nur die Finanzierungsfähigkeit erst einmal erreicht werden, sondern diese können in der Gesamtbetrachtung auch zu einer Optimierung der Finanzierungskosten führen. Mögliche Zuschussquellen, bspw. in Form staatlicher Förderprogramme oder auch von Baukostenzuschüssen, runden die Betrachtung ab.

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PwC-Services rund um die Finanzierung der Wärmewende

Finanz- und Bedarfsanalyse

Wir erstellen Finanzierungspläne oder validieren mögliche Finanzierungspläne auf Schlüssigkeit und Konsistenz. Wir reflektieren die Planungsprämissen, führen Sensitivitäts- und Szenario-Rechnungen durch und entwickeln einen finanzierungsfähigen Plan. Durch die modellhafte Abbildung von Finanzierungsstrukturen berücksichtigen wir verschiedene Zins- und Tilgungsprofile. Zudem bilden wir interne Finanzströme für eine umfassende Finanzanalyse ab. Weitere Services sind die Bewertung von Bonität und Kapitaldienstfähigkeit.

Finanzierungsoptionen

Die Ziele und Restriktionen von EVUs sind entscheidend für die Identifikation möglicher Finanzierungsoptionen und -strukturen. Dazu gehören i.d.R. die Maximierung der traditionellen Fremdkapitalaufnahmen, kommunaler Beiträge in Form von Eigenkapital oder Bonitätsleihen sowie die Einbindung strategischer und institutioneller Partner in Zweckgesellschaften. Wir erarbeiten eine „Menükarte“ der Optionen und stimmen diese in strukturierten Workshops mit den Stakeholdern ab.

Finanzierungspartner

Für die Umsetzung der optimalen Finanzierungslösung gilt es, passende Partner zu identifizieren. Hierzu zählen Hausbanken, potenzielle Neubanken, der Kapitalmarkt mit Versicherungen und Infrastruktur-Fonds, strategische Partner und Finanzinvestoren in projektbasierten Zweckgesellschaften sowie Spezialfinanzierer wie Leasingunternehmen. Neue Finanzierungsangebote und Förderprogramme speziell im Kontext der Energiewende werden dabei natürlich mit berücksichtigt.

Verschriftlichung des Konzepts

Wir erarbeiten ein umfassendes, umsetzungsfähiges Finanzierungskonzept, das die Ergebnisse der vorhergehenden Schritte aufbereitet. Das Konzept beschreibt die priorisierten Handlungsoptionen einschließlich ihrer Chancen und Risiken. Der Fokus liegt dabei auf den Kapitalmaßnahmen der nächsten fünf Jahre, wobei auch die Implikationen bis 2045 dargestellt werden. Ziel ist es, eine gremienfähige Entscheidungsgrundlage zu schaffen, die eine fundierte und strategische Entscheidungsfindung ermöglicht.

Umsetzungsplan

Unser detaillierter Umsetzungsplan definiert Prozessschritte, Meilensteine und Verantwortlichkeiten auf der Zeitachse. Dabei werden eventuell notwendige Anforderungen und Nebenbedingungen konkretisiert. Eine zentrale Dokumentation hält die erforderlichen Details fest und schafft Transparenz für die Projektbeteiligten.

Begleitung der Umsetzung

Wir begleiten den gesamten Finanzierungsprozess: Wir bereiten die Ansprache vor und stellen Kreditanalysen und Ratingansätze zusammen. Auch legen wir zusammen mit Ihnen als Stadtwerk oder EVU die Strategie und Details der Ausschreibung fest. Im Projektmanagement fungiert PwC als Ansprechpartner für alle Beteiligten und übernimmt Monitoring sowie Berichterstattung der Projektfortschritte. In der Verhandlungsphase sind wir an Ihrer Seite, bewerten die Angebote und unterstützen bei der Auswahl. Das Finanzierungs-Closing umfasst u. a. die Koordination und Prüfung der Auszahlungsvoraussetzungen und die Erstellung von Funding-Vermerken.

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Marcel Eilrich

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