Weltweit großer Pessimismus bei den CEOs: 73 Prozent der Unternehmenslenker:innen rechnen mit einem Rückgang des Weltwirtschaftswachstums. Noch vor einem Jahr waren es lediglich 15 Prozent. An eine Steigerung des Weltwirtschaftswachstums glauben in diesem Jahr nur 18 Prozent der CEOs (Vorjahr: 77 Prozent).
In Deutschland sind CEOs noch pessimistischer: 82 Prozent von ihnen rechnen im kommenden Jahr mit einem Rückgang des Weltwirtschaftswachstums (Vorjahr: 19 Prozent). Nur etwa jeder siebte deutsche CEO (14 Prozent, Vorjahr: 76 Prozent) glaubt an eine Steigerung des Weltwirtschaftswachstums.
Schon der 25. Global CEO Survey zeigte, dass der Optimismus der CEOs in Deutschland mit Blick auf das eigene Unternehmen bröckelt. Der Trend setzt sich fort: In diesem Jahr sind nur noch 35 Prozent sehr zuversichtlich, dass ihre Organisation in den kommenden zwölf Monaten wächst (weltweit: 42 Prozent). Im Vorjahr waren es 59 Prozent. 20 Prozent der CEOs hierzulande sind nicht zuversichtlich, dass ihr Unternehmen wachsen wird (Vorjahr: 9 Prozent).
Eine bessere Prognose geben die CEOs in Deutschland für das Wachstum ihrer Organisation in den kommenden drei Jahren ab. 59 Prozent sind sehr zuversichtlich, dass ihr Unternehmen in den nächsten drei Jahren wächst (weltweit: 53 Prozent). Im vergangenen Jahr machten jedoch noch 67 Prozent diese Angabe.
Die Inflation hat 2022 Rekordhöhen in Deutschland erreicht. Das beunruhigt CEOs: 39 Prozent der deutschen CEOs gaben an, dass die Inflation ihr Unternehmen sehr stark gefährdet (weltweit: 40 Prozent). Darüber hinaus sehen CEOs ihre Organisationen durch geopolitische Konflikte (31 Prozent, weltweit: 25 Prozent) und makroökonomische Volatilität (31 Prozent, weltweit: 31 Prozent) gefährdet. Cyber-Risiken und der Klimawandel, im Vorjahr Platz eins und zwei der größten Sorgen, liegen nun knapp dahinter. Dennoch wissen die deutschen CEOs weiterhin um die Gefahr von Cyber-Risiken wie Hacking, Überwachung und Desinformation (29 Prozent, weltweit: 20 Prozent) und dem Klimawandel (20 Prozent, weltweit: 14 Prozent). Gesundheitsrisiken – darunter Pandemien wie Covid-19 – sehen acht Prozent der deutschen CEOs als Gefahr an (weltweit: 14 Prozent). soziale Ungleichheit gaben vier Prozent (weltweit: sechs Prozent) an.
86 Prozent der CEOs in Deutschland gaben an, in den kommenden zwölf Monaten in die Automatisierung von Prozessen und Systemen zu investieren (weltweit: 76 Prozent). Den Einsatz von Technologie ausbauen und in Cloud-Lösungen, KI (Künstliche Intelligenz) sowie weitere Lösungen investieren möchten 71 Prozent (weltweit: 69 Prozent). Zudem werden die Einführung alternativer Energien (61 Prozent, weltweit: 34 Prozent) und die Qualifizierung und Weiterentwicklung von Mitarbeitenden (57 Prozent, weltweit: 72 Prozent) als Investitionsbereiche genannt. Viele deutsche CEOs sehen auch Investitionsbedarf im Bereich Nachhaltigkeit: 51 Prozent von ihnen gaben an, dass ihr Unternehmen in die Dekarbonisierung des eigenen Geschäftsmodells investieren wird (weltweit: 31 Prozent). Zudem gaben 49 Prozent an, dass sie finanzielle Mittel zur Anpassung der Lieferketten freimachen werden (weltweit: 41 Prozent).
Als Wirtschaftsstandort bleibt Deutschland von hoher Relevanz: Das Ausland sieht Deutschland auch in diesem Jahr als den drittwichtigsten Wachstumsmarkt. 18 Prozent der CEOs ausländischer Unternehmen gaben an, dass Deutschland für ihr Unternehmenswachstum in den kommenden zwölf Monaten wichtig sei (Vorjahr: 18 Prozent). Nur die USA (40 Prozent, Vorjahr: 41 Prozent) und China (23 Prozent, Vorjahr: 27 Prozent) werden von den CEOs weltweit als noch wichtiger gesehen.
„Klimawandel, Krieg in Europa, Energiekrise, Inflation: Wir alle stehen vor strukturellen und systemischen Problemen. Doch Krisenzustand und Optimismus dürfen sich nicht ausschließen. Es braucht Zuversicht und Mut, um die notwendigen Transformationsprojekte, etwa die Digitalisierung und die Dekarbonisierung, erfolgreich umzusetzen.“