Betriebliche Altersversorgung: Beschäftigte kennen die Vorteile zu wenig

17 Dezember, 2014

Die betriebliche Altersversorgung (bAV) müsste eigentlich ein Renner sein: 92 Prozent aller Arbeitnehmer sind sich bewusst, dass ihre gesetzliche Rente später einmal nicht ausreichen wird und dass sie sich zusätzlich absichern müssen. In der Beliebtheitsskala rangiert die bAV unter den Altersvorsorge-Produkten ganz oben. Trotzdem betreibt bisher nur ein knappes Drittel der Beschäftigten in Deutschland Entgeltumwandlung. Warum das so ist und was Unternehmen tun können, um das zu ändern, verrät die PwC-Studie „Betriebliche Altersversorgung“.

Die Gründe, warum bisher nur ein Drittel der Beschäftigten dieses Vorsorgemodell nutzen: Zum Thema betriebliche Altersversorgung kursieren irrige Annahmen und das Angebot ist wenig transparent. Das macht die PwC-Studie, zu der 1.000 Arbeitnehmer aller Altersstufen befragt wurden, deutlich: Die einen überschätzen den Sparaufwand, der damit verbunden ist, und schrecken deswegen vor einer Betriebsrente zurück. Andere meinen, ihr Arbeitgeber biete das Modell der Entgeltumwandlung gar nicht an, obwohl es einen gesetzlichen Anspruch darauf gibt. Die Folge: Von den Beschäftigten, die über eine bAV vorsorgen, nutzt nur ein knappes Drittel die Vorteile, die auf eigene Beiträge im Hinblick auf Steuern und Sozialabgaben gewährt werden.

70 Prozent der Arbeitnehmer nehmen nicht mit eigenen Beiträgen an einer betrieblichen Altersversorgung teil.

Unternehmen sollten besser informieren

Dabei haben es die Unternehmen selbst in der Hand, über Irrtümer aufzuklären und Ressentiments auszuräumen. Doch längst nicht alle tun es: Nur ein Viertel der kleinen und mittelständischen Betriebe mit bis 50 Mitarbeitern versorgt seine Mitarbeiter mit den nötigen Auskünften, bei Betrieben mit bis zu 500 Mitarbeitern ist es nur die Hälfte. Selbst große Firmen bleiben hinter ihren Möglichkeiten zurück. Dabei könnten Unternehmen eine ganz entscheidende Rolle übernehmen, wie die Studie zeigt: Denn die direkte Kommunikation am Arbeitsplatz – sei es in Form von Informationsveranstaltungen oder von Einzelberatungen – gilt bei Beschäftigten als wichtigste und glaubwürdigste Informationsquelle zu diesem Thema. Interaktive Apps stellen eine weitere Möglichkeit dar, die immer beliebter wird.

Weitere interessante Ergebnisse der Studie:

Sicherheit: 80 Prozent der Arbeitnehmer legen den Fokus auf Sicherheit und bevorzugen die eine garantierte Verzinsung sowie eine lebenslange Altersrente.

Eigene Beiträge: Beschäftigte sind überwiegend bereit, sich mit eigenen Beiträgen an der bAV zu beteiligen. Nur 19 Prozent der Befragten erwarten, dass der Arbeitgeber diese Versorgungsleistung komplett finanziert.

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Jürgen Helfen

Jürgen Helfen

Director, PwC Germany

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