Was Unternehmen und Behörden jetzt wissen und vorbereiten müssen
Ihre Expertin für Fragen
Martina Knierim
Partner, Public Sector Consulting bei PwC Deutschland
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Die EUDI-Wallet wird die Nutzung Digitaler Identitäten in Europa grundlegend verändern. Sie soll Bürger:innen ermöglichen, verschiedenste Nachweise – etwa Führerschein, Meldebescheinigung oder Studienabschluss – sicher auf dem Smartphone zu speichern, zu signieren und weiterzugeben. Auch für Unternehmen und Behörden ergeben sich neue Wege, digitale Identität effizient, datensparsam und medienbruchfrei einzusetzen.
Für viele Organisationen stellt sich jetzt die Frage: Wie lässt sich die EUDI-Wallet konkret integrieren – technisch, organisatorisch, strategisch? Die Zeit drängt: Laut eIDAS-Verordnung müssen alle EU-Staaten bis 2027 eine solche Wallet bereitstellen. Deutschland ist auf dem Weg – und PwC begleitet diese Entwicklung aktiv. Mit Erfahrung aus Projekten zur Digitalen Identität, regulatorischem Know-how und technologischer Expertise helfen wir Behörden und Unternehmen, sich gezielt auf die neue Realität vorzubereiten.
„Die EUDI-Wallet kommt 2027 – wer jetzt plant, ist vorbereitet. Wir helfen Ihnen, den Wandel aktiv zu gestalten.“
Ende 2025 soll es erste Testmöglichkeiten im Rahmen einer Sandbox geben. Organisationen können im rahmen dieser Sandbox prototypisch erproben, wie sich ihre Prozesse mitder EUDI-Wallet umsetzen lassen.
Damit der Übergang gelingt, empfiehlt PwC bereits heute ein strukturiertes Vorgehen: von der Identifikation geeigneter Anwendungsfälle über die technische Vorbereitung der Systemlandschaft bis hin zum gezielten Aufbau digitaler Services. So schaffen Sie die Voraussetzungen für eine durchgängige, sichere und zukunftsfähige End-to-End-Digitalisierung.
Die Einführung der EUDI-Wallet ist mehr als ein technisches Projekt. Sie betrifft bestehende Abläufe, rechtliche Rahmenbedingungen, IT-Infrastruktur und das Nutzungserlebnis. Mit einem bewährten, praxisnahen Vorgehensmodell begleiten wir Unternehmen und Behörden Schritt für Schritt bei der Integration.
Die folgende Grafik zeigt in stark vereinfachter Form, wie ein digitaler Nachweis – zum Beispiel ein Führerschein oder Altersnachweis – Schritt für Schritt in die EUDI-Wallet einer Nutzer:in übertragen wird.
Zunächst fordert die Nutzer:in den Nachweis aktiv über die EUDI-Wallet oder ein verbundenes Portal an. Anschließend erfolgt eine gesicherte Identifikation – zum Beispiel per Online-Ausweis (eID), PIN oder FaceID. Ein vertrauenswürdiger Anbieter (PID-Provider) stellt den Nachweis digital aus, signiert ihn und überträgt ihn direkt in die EUDI-Wallet der Nutzer:in.
Sobald der Nachweis gespeichert ist, kann die Nutzer:in ihn bei Bedarf sicher mit Dritten teilen – etwa mit Unternehmen oder Behörden, zum Beispiel zur Altersverifikation oder Führerscheinprüfung.
So entsteht ein vollständig digitaler, datensparender und kontrollierter Prozess, der analoge Nachweise ersetzt und den Aufwand für alle Beteiligten reduziert.