Multinationale Unternehmen (multinational corporations, MCNs) in China haben erkannt, dass Chinas Innovationsökosystem ein Schlüsselfaktor für ihre globale Wettbewerbsfähigkeit ist. Sie suchen daher aktiv die Zusammenarbeit mit chinesischen Unternehmen, Start-ups, Forschungseinrichtungen und anderen Institutionen des lokalen Innovationspools. Ihr Ziel ist, ihre Innovationszyklen zu beschleunigen, ihre Produkte und Dienstleistungen weiterzuentwickeln und gemeinsam mit ihren chinesischen Partnern Wachstumspotenziale in globalen Schwellenmärkten zu erschließen.
Um MNCs in China bei dieser strategischen Neuausrichtung zu unterstützen, veranstaltete PwC Anfang 2025 in Shanghai seine jährliche Konferenz für Führungskräfte von MNCs mit dem Thema „Integration des Innovationsökosystems Chinas in die globalen Strategien von MNCs“. Über 100 Entscheidungsträger aus verschiedenen Branchen nahmen teil. Vertreten waren industrielle Fertigung, Konsumgüterindustrie, Automobilbranche, Finanzwesen, Gesundheitswesen, Pharmaindustrie, Immobilienwirtschaft und chemische Industrie.
57 Prozent der Unternehmen sagen, dass Chinas Innovationsökosystem bereits eine bedeutende Rolle für ihre globale Wettbewerbsfähigkeit spielt. Auch für die Zukunft gehen 50 Prozent der befragten MNCs davon aus, dass die Bedeutung weiter zunehmen wird. 4 Prozent erwarten eine deutliche Zunahme, 46 Prozent rechnen mit einem moderaten Anstieg. 38 Prozent sind der Meinung, dass ihre Bedeutung unverändert bleiben wird.
Ihre Investitionen planen die Unternehmen dementsprechend: 42 Prozent wollen ihre Ausgaben in Forschung und Entwicklung (FuE) in China in den nächsten zwei Jahren erheblich steigern, weitere 42 Prozent wollen das aktuelle Niveau beibehalten.
Spitzenreiter ist die Entwicklung und Verbesserung von Produkten oder Dienstleistungen (57 Prozent). Es folgen die Digitalisierung (48 Prozent), die Erneuerung von Geschäftsmodellen (29 Prozent) sowie intelligente Fertigung und Automatisierung (27 Prozent). Angeführt werden auch erneuerbare Energien, moderne Werkstoffe und Fintechs.
Als größte Herausforderungen, um chinesische Innovationen auch global zu nutzen, nannten die Unternehmen insbesondere die Unternehmenskultur und das Verständnis in der Unternehmenszentrale (51 Prozent), Unterschiede im Rechts- und Regulierungsrahmen (50 Prozent) sowie kulturelle Unterschiede an den unterschiedlichen Standorten (26 Prozent). Sprachbarrieren betrachten 13 Prozent als ein Handicap für den effizienten Wissensaustausch.
Bei den wichtigsten Standortkriterien für FuE-Investitionen gab es wenig Überraschendes: Verfügbarkeit qualifizierter Mitarbeiter (55 Prozent), der Schutz geistigen Eigentums (41 Prozent) und ein attraktives Innovationsumfeld (35 Prozent) wurden insbesondere genannt.
Für eine effektivere Einbindung des chinesischen Innovationsökosystems in ihre globalen Unternehmensstrategien setzen die Unternehmen auf verschiedene Maßnahmen.
Oberste Priorität hat dabei die verstärkte Zusammenarbeit mit lokalen chinesischen Unternehmen (33 Prozent), die Förderung des grenzüberschreitenden Wissensaustauschs im FuE-Bereich (28 Prozent), die Integration der Innovationsleistungen Chinas in globale Lieferketten (27 Prozent) und die Teilnahme an globalen gemeinsamen FuE-Initiativen (24 Prozent).
In China konzentrieren sich MNCs darauf, mehr lokale chinesische Talente zu rekrutieren und zu fördern (23 Prozent), die Investitionen in Forschung und Entwicklung in China zu erhöhen (23 Prozent) sowie Innovationszentren in China aufzubauen oder zu erweitern (19 Prozent).
Multinationale Unternehmen sind fest entschlossen, Chinas Innovationsökosystem durch mehr FuE-Investitionen und verstärkte internationale Zusammenarbeit in ihre globalen Strategien zu integrieren. Ihr Fokus liegt sowohl auf internen Investitionen als auch auf der Intensivierung externer Partnerschaften.
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