Sustainable Governance Studie 2025

Sustainable Corporate Governance-Studie: Analyse und Handlungsbedarf

Nachhaltigkeit als Erfolgstreiber

58 %

planen mittelfristig eine Erhöhung finanzieller Mittel für die Nachhaltigkeits-Compliance.

66 %

beabsichtigen, ihre Regelungen und Richtlinien auf Nachhaltigkeit zu überprüfen.

62 %

planen, in den nächsten 2 Jahren ihre Governance-Systeme zu nachhaltigen Aktivitäten zu prüfen.

40 %

streben an, sämtliche Nachhaltigkeits-Governance-Aktivitäten zentral zu verantworten.

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Björn Blischke
Director, Risk & Regulatory bei PwC Deutschland
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Neue Wege der Unternehmensführung

Die globalen Marktbedingungen haben sich durch ökologische und gesellschaftliche Veränderungen stark gewandelt. Verbraucher und NGOs fordern zunehmend mehr Transparenz und ethische Geschäftspraktiken ein – und auch Investoren sowie Finanzinstitute berücksichtigen verstärkt Nachhaltigkeitsaspekte in ihren Entscheidungen. Zugleich zieht der Gesetzgeber viele Schrauben an und erhöht die Anforderungen an nachhaltige Praktiken. Dieses komplexe Zusammenspiel erfordert eine neue Betrachtung nachhaltigkeitsbezogener Governance-Systeme.

„Unternehmen müssen Nachhaltigkeit systematisch in ihre Organisationen integrieren, um proaktiv zu handeln und Chancen zu nutzen.“

Björn Blischke,Director, Risk & Regulatory bei PwC Deutschland

Eine nachhaltige Unternehmensführung, auch als „Sustainable Corporate Governance“ bekannt, hilft Unternehmen, nicht nur zu reagieren, sondern aktiv auf Veränderungen einzugehen. Unsere Studie untersucht, wie weit deutsche Unternehmen bei der Umsetzung einer nachhaltigen Unternehmensführung sind. Sie zeigt den aktuellen Stand und identifiziert notwendige Schritte, um gezielt zu handeln und langfristig erfolgreich zu sein.

Die Studie im Überblick

An Mitteln für eine ganzheitliche Sustainable Corporate Governance mangelt es nicht – das ist eine zentrale Erkenntnis unserer Umfrage. Diese zeigt, dass Unternehmen über ausreichende Ressourcen verfügen, es jedoch oft an systematischer Planung und gezielter Allokation fehlt, um Nachhaltigkeitsthemen effektiv umzusetzen. So sind Nachhaltigkeitsziele selten in Anreizsysteme der Belegschaft integriert und kaum in Stellenbeschreibungen verankert – ein Hinweis dafür, dass viele Organisationen noch am Anfang einer ganzheitlichen Sustainable Corporate Governance stehen. Zudem betrachten Unternehmen nachhaltigkeitsbezogene Vorschriften oft isoliert, anstatt sie in bestehende Strukturen zu integrieren. Die Folge: Es können sich vermehrt Silo-Strukturen bilden.

Insgesamt 59 % der Unternehmen integrieren Nachhaltigkeitsrisiken bereits in ihrem Enterprise-Risk-Management-Prozess. Dennoch fehlt oft eine einheitliche Methodik, da Regularien unterschiedliche Anforderungen stellen. Nur ein Viertel der Unternehmen erfasst explizit Nachhaltigkeits-Fraud-Risiken wie Greenwashing. Positiv: Das Vertrauen in die Qualifikation der Belegschaft ist bei den meisten Unternehmen da – 60 % der Befragten halten die mit Nachhaltigkeitsregulatorik befassten Mitarbeitenden für fähig, Risiken zu erkennen und zu behandeln.

Video 14/10/25

Webcast-Aufzeichnung: Deep Dive in die Sustainable Corporate

In der Aufzeichnung unseres Webcasts zur Sustainable Corporate Governance Studie erläutern PwC-Expert:innen die Hintergründe der Untersuchung, zentrale Ergebnisse sowie den Ausblick auf künftige Entwicklungen. Erfahren Sie, wie Unternehmen Nachhaltigkeit zunehmend in ihre Governance-Strukturen integrieren – und welche Herausforderungen dabei bestehen.

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Webcast-Aufzeichnung: Deep Dive in die Sustainable Corporate Governance Studie

In der Aufzeichnung unseres Webcasts zur Sustainable Corporate Governance Studie erläutern PwC-Expert:innen die Hintergründe der Untersuchung, zentrale Ergebnisse sowie den Ausblick auf künftige Entwicklungen. Erfahren Sie, wie Unternehmen Nachhaltigkeit zunehmend in ihre Governance-Strukturen integrieren – und welche Herausforderungen dabei bestehen.

Automatisierungspotenziale bleiben oft ungenutzt

Viele Unternehmen integrieren Nachhaltigkeitsrisiken zunehmend in ihre Strategien und führen zusätzliche Kontrollen ein. Ein Drittel nutzt eigenständige Systeme zur Risikominimierung bei nachhaltigkeitsbezogenen Aspekten, während die Hälfte bestehende interne Kontrollsysteme um nachhaltigkeitsspezifische Punkte ergänzt hat. Der Automatisierungsgrad von Nachhaltigkeitskontrollen bleibt insgesamt oft niedrig, und es bestehen Vorbehalte hinsichtlich der Qualität. Hinzu kommt, dass nur die Hälfte der Unternehmen ihre Richtlinien regelmäßig auf Aktualität in Bezug auf Nachhaltigkeit überprüft. Luft nach oben gibt es auch im Reporting: Nur jedes zweite der teilnehmenden Unternehmen hat die Inhalte des internen Berichtswesens bereits um Nachhaltigkeitsinhalte ergänzt. 

Schulungen spielen eine zentrale Rolle, um das Bewusstsein der Belegschaft für Nachhaltigkeitsrisiken zu stärken. Jedes zweite Unternehmen hat bereits Schulungsprogramme um ökologische und soziale Inhalte erweitert. Problematisch ist hingegen, dass die Führungsebene Nachhaltigkeitsziele oft nicht konsequent an die Belegschaft kommuniziert. Insbesondere, wenn die Vergütungsstruktur für Vorstände nicht auf eine nachhaltige Entwicklung ausgelegt ist, wird die Belegschaft nicht über Nachhaltigkeitsziele informiert.

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Sustainable Corporate Governance Studie 2025

Strategische Weichenstellung für die nachhaltige Unternehmensführung

Wirksame Governance-Systeme, die Nachhaltigkeitsaspekte einbeziehen, sind entscheidend für die Einhaltung rechtlicher Vorschriften. In 56 % der Unternehmen fehlt allerdings eine umfassende Bewertung der Systeme hinsichtlich Angemessenheit und Funktionsfähigkeit durch das Management, besonders in kleineren Unternehmen. In nur 40 % der Unternehmen führt die interne Revision nachhaltigkeitsbezogene Governance-Prüfungen durch, meist in größeren Unternehmen. Oftmals arbeitet die interne Revision reaktiv, da umfassende Prüfungskataloge fehlen. 

Investitionen fließen in digitale Lösungen statt Personal

Technologie ist entscheidend für die frühzeitige Erkennung von Nachhaltigkeitsrisiken und die Integration in Entscheidungen. Trotzdem nutzen (noch) über 55 % der Unternehmen Excel für ihre CSRD- und EU-Taxonomie-Berichterstattung. Rund die Hälfte der Unternehmen, die in den Anwendungsbereich des LkSG fallen, nutzt professionelle Lösungen. 40 % der Firmen, in denen noch keine umfassende Governance-Beurteilung stattgefunden hat, planen diese innerhalb der nächsten zwei Jahre. 66 % wollen ihre Richtlinien auf Nachhaltigkeitsaspekte prüfen, besonders solche, die dies bereits regelmäßig tun und über klare Verantwortlichkeiten und transparente Prozesse verfügen. Zentrale Ziele: die Integration von Methoden und die Vereinheitlichung der Berichterstattung. 40 % streben zudem eine zentrale Verantwortung für Nachhaltigkeits-Governance an. Bei den Unternehmen, die das Thema bisher auf verschiedene Fachbereiche verteilt haben, sind es sogar 50 %.

„Effektive Sustainable Corporate Governance ist der Schlüssel zur langfristigen Wertschöpfung und Risikominderung, weil sie Nachhaltigkeitsziele fest in der Unternehmensstrategie verankert.“

Claudia Feick,Director Sustainability Services bei PwC Deutschland

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Sustainable Corporate Governance Studie 2025

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Die Methodik

Um den Stand der Sustainable Corporate Governance in Unternehmen zu erfassen, ist ein speziell entwickelter Fragebogen zum Einsatz gekommen. Dieser wurde per E-Mail an verschiedene Industrieunternehmen geschickt. Zielgruppen waren Mitarbeitende aus Bereichen wie Compliance, Risikomanagement und Nachhaltigkeit.

Insgesamt nahmen 52 Unternehmen an der Umfrage teil, hauptsächlich aus den Branchen Energie und Verkehr & Logistik. Die meisten Unternehmen haben zwischen 1.000 und 4.999 Mitarbeitende und einen Umsatz von 100 bis 499 Millionen Euro. Die häufigste Rechtsform ist die GmbH, und rund 40 % der Unternehmen sind börsennotiert. 

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Björn Blischke

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Director, Risk & Regulatory, PwC Germany

Claudia Feick

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