Gesundheitsbewusste Konsument:innen fordern traditionelle Geschäftsmodelle heraus

PwC-Studie: 55 Prozent der Deutschen nutzen Gesundheits-Apps oder Wearables / Die große Mehrheit achtet im Alltag auf gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung / Jede:r Dritte würde mit Medikamenten nachhelfen, um abzunehmen

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Düsseldorf, 4. Dezember 2025

Ein langes, gesundes Leben wünscht sich wohl jeder Mensch. Um dieses Ziel zu erreichen, legen die Verbraucher:innen immer mehr Wert auf ihre Gesundheit, treffen bewusste Konsumentscheidungen – und setzen dabei auch auf digitale Helfer: 55 Prozent der Deutschen nutzen Gesundheitsapps oder Wearables. Jede:r Dritte würde auf generative Künstliche Intelligenz vertrauen, um sich personalisierte Diät- und Ernährungspläne erstellen zu lassen. Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle „Voice of the Consumer“-Befragung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, die mehr als 20.000 Menschen in 28 Ländern befragt hat, darunter auch 2.000 Konsument:innen aus Deutschland. 

„Gesundheit und mentales Wohlbefinden haben in der Bevölkerung hohe Priorität. Um möglichst lange und gesund zu leben, sind viele Menschen bereit, ihre Gewohnheiten anzupassen, Geld zu investieren und dabei auch auf digitale Unterstützung zu vertrauen“, kommentiert Dr. Thomas Solbach, Partner bei Strategy& Deutschland und Leiter der Pharma Life Sciences Practice. Laut der Studie „Future of Health 3.0” von Strategy&, der globalen Strategieberatung von PwC, sind Konsument:innen in den USA, Großbritannien und Deutschland bereit, umgerechnet rund 210 Euro pro Monat für Prävention auszugeben. 

Drei Viertel schätzen ihren Gesundheitszustand als gut ein

Die große Mehrheit der Konsument:innen in Deutschland fühlt sich gesund: 75 Prozent bewerten ihren Gesundheitszustand laut „Voice of the Consumer”-Befragung als mindestens gut. Damit dies auch so bleibt, achten viele Menschen im Alltag auf ihre Gesundheit: Sie legen Wert auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung (77 Prozent), einen bewussten Lifestyle für ein langes und gesundes Leben (74 Prozent), guten Schlaf (72 Prozent) und körperliche Aktivität (70 Prozent). Um ihr Wohlbefinden zu verbessern, treffen die Menschen auch bewusste Konsumentscheidungen. So vermeiden 85 Prozent der Befragten stark verarbeitete Lebensmittel; 84 Prozent reduzieren ihren Alkoholkonsum. Dieser Selbstauskunft gegenüber stehen jedoch auch gesellschaftliche Entwicklungen wie Bewegungsmangel, ein wachsender Fast-Food-Konsum sowie steigende Übergewichtsquoten.

Jede:r Dritte würde mit Medikamenten nachhelfen, um abzunehmen

Dass deutliches Übergewicht der Gesundheit schadet, ist allgemein bekannt. Um Gewicht zu verlieren, würden viele Menschen deshalb mit Medikamenten nachhelfen: 35 Prozent der deutschen Verbraucher:innen ziehen es in Betracht, verschreibungspflichtige Medikamente zur Gewichtsabnahme zu verwenden. Unter den Millennials ist die Bereitschaft mit 43 Prozent besonders hoch. Dass es mittlerweile verschreibungspflichtige Medikamente gibt, die beim Abnehmen helfen können, wissen jedenfalls die meisten: 77 Prozent haben bereits von Ozempic und Co. gehört. 

In der Gen Z nutzen 83 Prozent Wearables und Gesundheitsapps

Um möglichst gesund und vital zu bleiben, setzen insbesondere junge Menschen auch auf digitale Unterstützung: 55 Prozent der Deutschen nutzen Gesundheitsapps oder Wearables wie Smartwatches oder Fitnesstracker. In der Gen Z ist der Anteil mit 83 Prozent sogar noch deutlich höher. Die häufigsten Gründe für den Einsatz digitaler Helfer ist der Wunsch nach gesunder Ernährung und Gewichtsreduktion sowie Verbesserungen beim Schlaf und der psychischen Gesundheit. Der tägliche Blick auf Health Apps und Wearables wirkt sich auf den Alltag der Menschen aus: So geben 85 Prozent der Nutzer:innen von Wearables und Gesundheits-Apps an, dass sie ihre alltäglichen Gewohnheiten und Verhaltensweisen angepasst haben. Bei der Gen Z liegt dieser Anteil sogar bei 89 Prozent. 

Künstliche Intelligenz kann bei Gesundheitsfragen unterstützen

Die Offenheit, innovative Technologien für die Verbesserung der eigenen Gesundheit zu nutzen, ist groß. Bei vielen Aktivitäten würden sich die Verbraucher:innen ohne Bedenken Unterstützung durch generative Künstliche Intelligenz holen – etwa bei der Planung von Mahlzeiten und der Erstellung von Menüvorschlägen (39 Prozent), bei der Konzeption persönlicher Trainings- und Bewegungsprogramme (36 Prozent) oder bei der Zusammenstellung personalisierter Ernährungs- und Diätpläne (34 Prozent). In der Gen Z ist die Bereitschaft, auf KI-Unterstützung zurückzugreifen, jeweils am höchsten. Je älter die Menschen, desto geringer fällt die Bereitschaft aus, sich durch KI helfen zu lassen.

„Die Ergebnisse unterstreichen, dass sich ein unser Gesundheitswesen hin zu einer integrierten Gesundheitsversorgung entwickeln muss, die personalisierte, digitale und präventive Lösungen im Alltag der Menschen integriert – hierfür müssen Anbieter weit über die Grenzen des klassischen Gesundheitswesens hinaus zusammenarbeiten.”

Michael Ey,Global Health Services Leader bei PwC.

Erwartungen an die Hersteller von Lebensmitteln und Getränken

„Konsument:innen übernehmen zunehmend Verantwortung für ihre Gesundheit und suchen neben klassischen Gesundheitsprodukten auch Angebote für Ernährung, Fitness und Beauty. Dennoch: Geschmack bleibt Trumpf. Die besten Marktchancen bieten sich dort, wo es den Lebensmittelherstellern gelingt, Produkte für eine gesunde Ernährung zu entwickeln, die man gerne isst, weil sie so gut schmecken.“

Christian Wulff,Consumer Markets Leader bei PwC Deutschland und EMEA

Laut Studie erwartet jede:r Zweite von Lebensmittel- und Getränkeherstellern ein erweitertes Sortiment an Produkten, das auf individuelle Gesundheitsbedürfnisse abgestimmt ist. 40 Prozent wünschen sich ein größeres Angebot an Light-Produkten sowie eine Erhöhung der Nährstoffgehalte (39 Prozent).

Eine Chance für Lebensmittelhersteller besteht laut Christian Wulff zudem darin, ihren Kund:innen personalisierte Empfehlungen zu gesunden Nahrungsmitteln oder Lifestyle-Produkten an die Hand zu geben. Die Basis dafür bilden die Daten, die über Wearables oder Apps erhoben werden. Auch der Einzelhandel könnte nach Ansicht des PwC-Experten mit individuellen Angeboten zur Förderung des Wohlbefindens punkten, beispielsweise mit Ernährungsberatung, Fitnesskursen oder mentalen Gesundheitsprogrammen.

Lesen Sie dazu

Voice of the Consumer 2025

(PDF of 1.63MB)

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Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.

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Martin Krause
Martin Krause

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