Cyberangriffe haben sich von singulären Ausnahmefällen zu einem strukturellen Risiko entwickelt. Aktuelle Studien zeigen: Die große Mehrheit deutscher Unternehmen war in den vergangenen Jahren bereits von Sicherheitsvorfällen betroffen. Statt auf vollständige Prävention zu setzen, rückt ein neues Ziel in den Fokus – die Fähigkeit, Angriffe zu verkraften, Schäden zu begrenzen und den Geschäftsbetrieb schnell wiederherzustellen.
Angriffe auf Unternehmen erfolgen heute jederzeit und branchenübergreifend – vom Mittelstand bis zum Großkonzern. Laut der aktuellen Studie „Digital Trust Insights 2026“ waren in den vergangenen drei Jahren etwa 89 % der deutschen Unternehmen von Datendiebstahl oder -missbrauch betroffen. Viele dieser Vorfälle gehen mit massiven operativen und materiellen Schäden einher. Ein bekanntes Beispiel: Nach einem Cyberangriff kämpfte ein großer Einzelhändler monatelang mit Systemausfällen und Prozessstörungen – Schätzungen zufolge entstanden Schäden in Höhe von mehreren hundert Millionen Pfund.
Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Cyberattacken sind längst nicht mehr die Ausnahme, sondern ein strukturelles Risiko. Für Unternehmen heißt das: Wer sich allein auf Prävention verlässt, lebt gefährlich.
Warum klassische Sicherheit nicht ausreicht
Die Vorstellung, alle Angriffe blockieren zu können, ist zunehmend illusorisch. Cyber-Resilienz geht über klassische IT-Sicherheit hinaus:
Diese strukturellen Schwächen machen deutlich: Unternehmen müssen Cyber-Resilienz nicht als optionales Add-on, sondern als strategisches Fundament verstehen.
Cyber-Resilienz heißt, das Unternehmen so aufzustellen, dass Angriffe das normale Geschäft nicht dauerhaft lahmlegen – und der Betrieb schnell wiederhergestellt werden kann. Dafür sind drei Elemente zentral:
Zahlreiche Firmen haben inzwischen begonnen, Maßnahmen zu ergreifen – doch häufig isoliert und ohne übergreifende Strategie. Laut der Studie investieren nur etwa 15 % der deutschen Unternehmen gezielt in proaktive Sicherheits- und Resilienzmaßnahmen. Damit bleibt der überwiegende Teil reaktiv: Investitionen erfolgen nur nach Vorfällen oder im Rahmen regulärer Updates – ohne systematisches Transformationskonzept für Prävention und Recovery.
Diese Lücke kostet nicht nur Geld: Sie gefährdet Geschäftsprozesse, operativen Betrieb und langfristiges Vertrauen bei Kunden und Partnern.
Der Aufbau nachhaltiger Resilienz folgt einem klaren, strukturierten Ansatz:
Wer sich ausschließlich auf Prävention verlässt, riskiert massive operative und finanzielle Schäden sowie Vertrauensverlust. Unternehmen, die Cyber-Resilienz als systematischen, strategischen Ansatz begreifen, sind deutlich besser aufgestellt: Sie erkennen Bedrohungen frühzeitig, reagieren schnell und können den Geschäftsbetrieb stabil halten – selbst im Ernstfall.