Einblicke zur Künstlichen Intelligenz (KI) im Finanzsektor

PwC-Studie 2025: Deutschlandweite Befragung zu KI im Finanzsektor

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Konstantin Dagianis
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KI hat im deutschen Finanzsektor eine hohe Bedeutung

Künstliche Intelligenz (KI) wird weiterhin als eine der disruptivsten Technologien unserer Zeit betrachtet. Die Fortschritte im Bereich maschinellen Lernens und generativer KI, wie sie durch Systeme wie ChatGPT von OpenAI symbolisiert werden, haben das Potenzial, ganze Branchen grundlegend zu verändern. Nicht umsonst heißt es laut Sam Altman, dem CEO von OpenAI, dass KI die potenziell größte, beste und wichtigste Technologie der technologischen Revolution sei (https://mitsloan.mit.edu/ideas-made-to-matter/sam-altman-believes-ai-will-change-world-and-everything-else).

Bei der Betrachtung des Finanzsektor (FS) lässt sich erkennen, dass FS-Unternehmen hauptsächlich durch datengetriebene Prozesse geprägt sind und somit eine Vielzahl an Daten sammeln können. Unsere letztjährige Studie hat jedoch gezeigt, dass es unklar war, in welchen Bereichen und in welchem Umfang das vorhandene KI-Potenzial tatsächlich genutzt werden kann. Des Weiteren wurde im Rahmen dieser Studie das Potenzial von Generative KI (GenAI) näher untersucht.

Die Studie im Überblick

Wir haben deutschlandweit insgesamt 171 FS-Unternehmen in 2024 befragt. Ein Blick auf den Status quo und die Pläne zum Einsatz von KI zeigt die Bedeutung im deutschen Finanzsektor: Bereits 73 Prozent aller Befragten aus dem FS-Sektor haben mindestens einen KI-Use Case im Einsatz. Im Branchenvergleich positionieren sich die Versicherungen als Vorreiter für den KI-Einsatz. 78 Prozent gaben an, dass sie KI benutzen. Bei den Banken waren es 71 Prozent.

Infografik: Geplante Ausweitung des KI-Einsatzes

Die Abbildung zeigt, dass etwa 91 Prozent der Befragten eine Ausweitung des KI-Einsatzes in den nächsten fünf Jahren planen, darunter sogar 48 Prozent innerhalb des nächsten Jahres. Im Vorjahr waren es nur 17 Prozent der Befragten, die eine geplante Ausweitung des KI-Einsatzes innerhalb des nächsten Jahres angaben. Es zeigte sich jedoch, dass der Fortschritt im Vergleich zum Vorjahr eher unter den Erwartungen liegt. Ist die Einführung von KI also doch herausfordernder als angenommen?

Die Erwartung auf gesteigerte Effizienz und geringere Kosten treibt den KI-Einsatz

Der Druck in der Finanzbranche profitabler zu wirtschaften spiegelt sich deutlich in den Zielen beim Einsatz von KI wider: die „Erhöhung der Effizienz“ mit 84 Prozent und „Kosteneinsparungen“ mit 63 Prozent stellen die am höchsten priorisierten Ziele bei dem Einsatz von KI dar.

Infografik: Ziele beim Einsatz von KI

Im Vergleich zur Studie 2023 ist für diese Ziele eine deutliche Steigung von 16 beziehungsweise elf Prozentpunkten erkennbar. Die Dimension „Ausgleich des Fachkräftemangels“, welche 2024 erstmalig abgefragt wurde, erhielt auf Anhieb Zustimmung und gehört mit 47 Prozent zu den Top 3 Zielen.

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Die Schwierigkeiten beim Einsatz von KI bleiben weiterhin bestehen

Die zwei größten Hürden aus 2023 bleiben auch im Jahr 2024 weiter bestehen und spiegeln sich in nicht ausreichenden Ressourcen/Kapazitäten sowie fehlendes Know-how über die Technologie wider.

Infografik: Hürden beim Einsatz von KI

Dicht gefolgt von der Dimension „Regulatorische Anforderungen“, welche 2024 zum ersten Mal berücksichtigt wurde und umgehend Zustimmung erfuhr.

Weitere Schwierigkeiten haben sich in der zu hohen Komplexität der Umsetzung (25 Prozent) und der unzureichenden Daten(-qualität) (25 Prozent) gezeigt.

Der tatsächliche Einsatz von KI in den FS-Bereichen

Insbesondere die Kernprozesse im Top-Bereich Operations werden durch den Einsatz von KI unterstützt. Der Bereich Operations umfasst u. a. Back-Office Prozesse und die Kerngeschäftsverarbeitung, die üblicherweise ein hohes Prozessvolumen aufweisen.

Infografik: KI-Einsatz in FS-Bereichen

Der KI-Einsatz stieg im Vergleich zur Vorjahresstudie für die Bereiche Operations und IT stark an um 23 beziehungsweise 26 Prozentpunkte. Insgesamt ist in 2024 im Vergleich zu 2023 über die FS-Bereiche hinweg ein verstärkter Einsatz von KI erkennbar.

Auch beim spezifischen Einsatz von KI lohnt sich der Blick in die Branchen „Banken“ und „Versicherungen“. Während bei den Versicherungen der Bereich Operations mit 90 Prozent als Top-Bereich heraussticht, ist es bei den Banken der Bereich Risikomanagement mit 59 Prozent.

HR-Prozesse sind stark von menschlicher Interaktion geprägt, weshalb der Einsatz von KI hier weniger verbreitet ist und laut unserer Studie nur bei 15 Prozent liegt. Aufgaben wie Vorstellungsgespräche und Mitarbeiterentwicklung erfordern Empathie und persönliche Kommunikation, die schwer zu automatisieren sind. Dennoch gibt es Potenzial für KI in der Datenanalyse und Automatisierung administrativer Aufgaben.

Weitere Studienergebnisse im Überblick

Das Aufkommen von GenAI

GenAI hat sich in den Unternehmen im FS-Sektor etabliert. 69 Prozent der befragten Unternehmen erlauben (in unterschiedlicher Form und Ausmaß) die Nutzung von GenAI, 46 Prozent haben eine unternehmensweite Regelung zur Verwendung. Hierbei ist GenAI in Versicherungen (85 Prozent erlauben die Nutzung) weiterverbreitet als in Banken (60 Prozent erlauben die Nutzung).

Regulatorik und der Einsatz von KI

Bereits mehr als zwei Drittel der Befragten gaben an, sich aktuell anfänglich bzw. intensiv mit dem EU AI Act und den Anforderungen zu befassen. Dennoch stellt die Veröffentlichung des EU AI Acts die FS-Unternehmen vor große Herausforderungen. 56 Prozent der Befragten nehmen die steigenden regulatorischen Anforderungen als Hürde war. Im selben Moment schätzen 62 Prozent die KI-Regulierung als essenziell ein, indem diese Rechtssicherheit und Standards bietet.

Die kritischen Befürchtungen auf dem Weg zur erfolgreichen Umsetzung von KI

KI ist noch nicht ausreichend entwickelt, um die erhofften Ziele zu erreichen. Die mangelnde Nachvollziehbarkeit (60 Prozent) nehmen die FS-Unternehmen als größte Befürchtung war. Die fehlerhafte KI (57 Prozent) führt dazu, dass das Vertrauen in KI nicht weiterwächst. Langfristig erwarten viele Berufstätige zudem negative Auswirkungen auf Arbeitskultur und -dynamik durch den Einsatz von KI.

„Künstliche Intelligenz wird unsere Arbeitswelt in den kommenden Jahren revolutionieren. Um zukunftssicher zu bleiben, ist es unerlässlich, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten.“

Konstantin Dagianis,Partner bei PwC Deutschland

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Die Methodik

Die PwC-Studie „Einblicke zur Künstlichen Intelligenz (KI) im Finanzsektor“ stützt sich auf eine Befragung von 171 Unternehmen der Branche, unter anderem Banken, Versicherungen, FinTechs, Zahlungsdienstleister sowie Asset und Wealth Management-Unternehmen. Zielsetzung der Studie ist es, die Markttransparenz hinsichtlich des tatsächlichen Einsatzes von KI sowie spezifischer KI-Use Cases zu erhöhen.

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