Der Krieg in der Ukraine wirkt sich massiv auf die Energieversorgung in Deutschland und Europa aus, da der Westen durch Verhängung von Sanktionen gegen Energielieferungen aus Russland Druck auf die Moskauer Regierung ausüben will.
Ein Embargo gegen Öllieferungen aus Russland ist Bestandteil des sechsten Sanktionspakets. Allerdings treffen die geplanten Maßnahmen nicht nur die russische Wirtschaft, sondern auch den europäischen Energiemarkt, da in den Ländern unterschiedlich starke Abhängigkeiten von Öl- und Gaslieferungen aus Russland bestehen.
Obwohl derzeit die Versorgungslage noch gesichert scheint, bereiten sich Bundesregierung und Bundesnetzagentur auf Engpässe vor. Im März hat das Bundeswirtschaftsministerium die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen, um im Notfall umgehend geeignete Maßnahmen ergreifen zu können.
Aber auch der Ausbau erneuerbarer Energien wird beschleunigt, um sich von russischen Energieimporten unabhängiger zu machen. So werden bestehende Windparks modernisiert und durch leistungsfähigere ersetzt. Inzwischen ist der Ausbau von erneuerbaren Energien ein Standortvorteil, da Unternehmen ihre Investitionsentscheidungen zunehmend von der Verfügbarkeit grüner Energie abhängig machen. Im gleichen Maße werden in Schleswig-Holstein unter Hochdruck LNG-Terminals gebaut, um die Versorgungssicherheit auch zukünftig sicherstellen zu können.
Trotz aller Bemühungen, die Energieversorgung sicherzustellen, werden die Energiekosten in absehbarer Zeit jedoch nicht sinken. Die gestiegenen Kosten wirken sich in fast allen Industrien aus und setzen Produktionen extrem unter Druck.
Die Entwicklung der Energiepreise und der Abschluss strategischer, langfristiger Lieferverträge sowie eine zukünftige Diversifikation der Energieversorgung wird daher für Unternehmen immer wichtiger, um einer Wettbewerbsverzerrung durch gestiegene Energiekosten entgegenzuwirken.