
Veränderte Berichtspflichten durch EU-Omnibus-Initiative
Die EU-Kommission plant, die Nachhaltigkeitsberichtspflichten 2025 zu reduzieren. Unternehmen müssen ihre nächsten Schritte daher jetzt sorgfältig planen.
Die Immobilienbranche steht vor einem bedeutenden Umbruch: Das EU-Omnibus-I-Paket könnte die Berichtspflichten für viele Unternehmen lockern. Doch die Erfassung von ESG-Daten bleibt unverzichtbar. Die regulatorischen Veränderungen bieten neben neuen Herausforderungen aber auch Chancen, sich stark am Markt zu positionieren und strategische Entscheidungen zu treffen.
Unser Whitepaper zeigt, wie die Branche auf die potenziellen Auswirkungen des Omnibus-I-Pakets reagiert und welche innovativen Ansätze zur Datenerfassung und -nutzung entwickelt werden, um den Anforderungen von Investoren und Regulierungsbehörden gerecht zu werden.
Ihr Experte für Fragen
Sebastian Kreutel
Partner, Head of Real Asset Consulting Financial Services & Sustainability bei PwC Deutschland
Tel.: +49 160 7181284
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Die geplante Befreiung von EU-Berichtspflichten reduziert den administrativen Aufwand erheblich und ermöglicht es Unternehmen, sich stärker auf operative Effizienz und strategische Ziele zu konzentrieren. Trotz dieser Entlastung bleiben die Erhebung und Offenlegung von ESG-Daten das Gebot der Stunde. Nationale Gesetze wie das Gebäudeenergiegesetz und das Bundes-Klimaschutzgesetz erfordern weiterhin strukturierte Datenerhebung zu Energieeffizienz und CO₂-Emissionen. Diese Anforderungen sind entscheidend für die Erfüllung von Markt- und Investorenansprüchen, die detaillierte ESG-Informationen für fundierte Investitionsentscheidungen verlangen.
„Die gesetzliche Berichtspflichten sind nur eine Seite der Medaille. Echte Nachhaltigkeit erfordert kontinuierliche Transparenz – und damit die strategische Nutzung von ESG-Daten.“
Viele regulatorischen Anforderungen bleiben trotz des Omnibus-I-Pakets bestehen. Diese Anforderungen sind aber nicht nur eine gesetzliche Grundlage, sondern auch eine strategische Chance, die eigene Nachhaltigkeitsstrategie zu stärken und sich als verantwortungsbewusstes Unternehmen zu positionieren. Die kontinuierliche Erhebung von ESG-Daten ist entscheidend, um die Beiträge zu den Klimazielen zu dokumentieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Unternehmen, die diese Anforderungen erfüllen, profitieren von einem besseren Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten und einem positiven Marktimage.
Moderne Technologien wie Building Information Modeling (BIM) und IoT-Sensoren sind entscheidend für die effektive Erfassung von ESG-Daten in der Immobilienwirtschaft. Diese Technologien ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung von Energieverbrauch, Abfallströmen und Emissionen in Echtzeit. Sie schaffen nicht nur Transparenz für interne Steuerungsprozesse und externe Berichtsformate, sondern erleichtern auch den Vergleich einzelner Objekte oder ganzer Portfolios. Durch den Einsatz dieser Technologien können Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsziele besser erreichen und gleichzeitig Betriebskosten senken.
Der VSME-Standard, entwickelt als freiwilliges Reporting-Template, bietet kleinen und mittleren Immobilienunternehmen eine strukturierte Methode zur Erfassung von ESG-Daten. Diese Standardisierung ermöglicht eine einheitliche Datensammlung und -bereitstellung, was besonders in Zeiten der Verschiebung der CSRD-Berichtspflichten und der möglichen Reduzierung des Scopes durch das Omnibus-I-Paket von Vorteil ist.
Der Standard umfasst spezifische Datenpunkte, die für die Immobilienbranche von zentraler Bedeutung sind. Dazu zählen Informationen zu Umweltfaktoren wie Treibhausgasemissionen, Wasserverbrauch und Biodiversität, soziale Aspekte wie Arbeitsbedingungen und Entlohnung sowie geschäftliches Verhalten. Diese umfassende Datenerfassung unterstützt Immobilienunternehmen dabei, Risiken zu identifizieren und zu steuern, fundierte Investmententscheidungen zu treffen und regulatorische Anforderungen zu erfüllen.
Partner, Head of Real Asset Consulting Financial Services & Sustainability, PwC Germany
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