Den Herausforderungen des Klimawandels effektiv begegnen

Tag der Umwelt 2025: Nachhaltige Ressourcennutzung für eine widerstandsfähige Zukunft

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  • 05 Jun 2025

Nachhaltige Wassernutzung und internationale Zusammenarbeit sind essenziell, um den Herausforderungen des Klimawandels effektiv zu begegnen. Heute ist der weltweite Tag der Umwelt. Das diesjährige Motto: „Unser Wasser wertschützen“ – passendes Credo, müssen wir doch mit Blick auf den Klimawandel unseren Umgang mit Wasser mehr denn je verändern. Die richtigen Strategien und Technologien können dabei helfen, diese wichtige Ressource nachhaltig zu bewahren.

Globale Herausforderungen im Fokus

Wasser ist eine lebenswichtige Ressource, die eine zentrale Rolle in der Landwirtschaft, Industrie und Energieerzeugung spielt. Sie ist entscheidend für die Erhaltung gesunder Ökosysteme und die öffentliche Gesundheit, da sauberes Wasser Krankheiten verhindert und die Lebensqualität verbessert. Die nachhaltige Nutzung und der Schutz von Wasser sind daher essenziell, um die Bedürfnisse der heutigen und zukünftigen Generationen zu erfüllen.

Im Zuge des Klimawandels sind Wasserressourcen jedoch zunehmend durch intensivere und häufiger auftretende Extremwetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen bedroht, da sie die Verfügbarkeit und Qualität von Wasser beeinträchtigen. Diese Veränderungen führen zu Wasserknappheit, verschlechtern die landwirtschaftlichen Erträge und gefährden die Gesundheit von Ökosystemen. Globale Probleme, auf die auch der diesjährige Tag der Umwelt aufmerksam macht.

Dürren bedrohen Nahrungsmittelversorgung und Biodiversität

Laut dem „European State of the Climate (ESOTC)“-Bericht 2024 des Copernicus Climate Change Service (C3S) und der World Meteorological Organization (WMO) verzeichnete Südosteuropa den trockensten Sommer innerhalb der 12-jährigen Dürreindex-Aufzeichnung. Sichtbar wurde das vor allem an den oft außergewöhnlich niedrigen Wasserständen der regionalen Flüsse.

Wasserknappheit und Dürreperioden haben weitreichende Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die Umwelt und die Gesellschaft. In der Landwirtschaft führen sie zu verminderten Ernteerträgen. Dies kann zu einer Verknappung von Nahrungsmitteln und steigenden Preisen führen, was insbesondere Regionen mit bereits bestehenden Ernährungssicherheitsproblemen stark belastet.

Umweltseitig können Dürreperioden die Biodiversität bedrohen, indem sie Lebensräume austrocknen und die Wasserqualität verschlechtern. Dies hat Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt und kann zu einem Verlust von Arten führen.

Ohne Vertrauen und Kollaboration geht nichts

Unsere PwC-Studie „Value in Motion“ zeigt, dass Klimarisiken das globale Wirtschaftswachstum bis 2035 um 7 % schrumpfen lassen könnten (Deutschland: 4 %). Ein weiterer Sprung in der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz könnte diesen Sturzflug jedoch auffangen. So ergab unsere Studie, dass ein KI-Boost das globale BIP bis 2035 um zusätzliche 15 % steigern könnte – das deutsche BIP immerhin um 11 %. Eine wirtschaftliche Kompensation des klimabedingten Rückgangs wäre also möglich.

Damit das gelingt, müssen der Untersuchung zufolge aber zwei Dinge gegeben sein: mehr Vertrauen in KI und mehr industrieübergreifende Ökosysteme. Denn die Studie zeigt, dass der zusätzliche Wachstumsschub durch KI in Deutschland bis 2035 nur 7 % erreichen könnte, wenn das Vertrauen in KI zu gering ist und die branchenübergreifende Zusammenarbeit fehlt, während der globale Anstieg bei 8 % liegen würde. Im ungünstigsten Szenario sinkt der Zuwachs auf lediglich 3 % für Deutschland und 1 % weltweit.

Nachhaltig von Künstlicher Intelligenz profitieren

KI kann erheblich dazu beitragen, wertvolle Wasserressourcen nachhaltiger zu nutzen, indem sie datengestützte Entscheidungen ermöglicht und effizientere Managementstrategien entwickelt. Durch die Analyse großer Datenmengen aus Wettervorhersagen, Satellitenbildern und Sensordaten kann Künstliche Intelligenz genaue Modelle zur Vorhersage von Wasserbedarf und -verfügbarkeit erstellen, die Landwirten helfen, Bewässerungssysteme optimal zu steuern und Wasserverluste zu minimieren.

KI-Systeme können auch die Effizienz in der Wasseraufbereitung und -verteilung verbessern, indem sie Leckagen frühzeitig erkennen und die Wasserqualität in Echtzeit überwachen. Darüber hinaus unterstützt KI die Entwicklung von Frühwarnsystemen für Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen oder Dürren, wodurch die Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften wie Städten oder Kommunen gestärkt und die Auswirkungen auf Wasserressourcen gemildert werden.

Insgesamt trägt Künstliche Intelligenz dazu bei, einen präziseren und nachhaltigeren Umgang mit Wasser zu fördern, der sowohl ökologischen als auch sozialen Bedürfnissen gerecht wird. Umso wichtiger ist es, das Vertrauen in die Technologie jetzt so zu stärken, dass wir und unsere Umwelt nachhaltig davon profitieren.

Fest steht: Nachhaltiger Umgang mit Wasser und verantwortungsvoller KI-Einsatz sind zentrale Hebel für mehr Resilienz – ökologisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich. Jetzt ist die Zeit, diese Potenziale konsequent zu nutzen.

Der Autor

Rainer Kroker
Rainer Kroker

Partner, Sustainability Leader, PwC Germany

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