PwC-Analyse der M&A-Aktivitäten ausländischer Investoren in Deutschland 2025 / Dealanzahl bleibt auf Vorjahresniveau, das Transaktionsvolumen ist deutlich gestiegen / Industrielle Fertigung zieht am Technologiesektor vorbei / Tennet-Transaktion ist Top-Deal 2025 / Europäische Investoren deutlich aktiver
Frankfurt am Main, 19. Dezember 2025
Die M&A-Aktivitäten ausländischer Investoren in Deutschland liegen im Jahr 2025 annähernd auf dem Niveau des Vorjahrs: Insgesamt 1.233 Transaktionen dürften bis zum Jahresende stattfinden – 2024 waren es in Summe 1.205 Deals. Das Transaktionsvolumen wird allerdings mit voraussichtlich rund 118 Milliarden Euro deutlich höher sein als im Vorjahr (2024: rund 101 Milliarden Euro). Grund dafür sind vor allem deutlich mehr Deals mit großen Volumina. Dies hat 2025 folglich auch den durchschnittlichen Dealwert erhöht – von 214 auf 324 Millionen Euro.
So lauten einige der Kernergebnisse der Analyse „Destination Deutschland: M&A-Aktivitäten ausländischer Investoren 2025“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland. Die Analyse untersucht jedes Jahr die M&A-Aktivitäten ausländischer Investoren in Deutschland und bezieht dabei alle Transaktionen ein, die bis zum Stichtag 15. November 2024 stattfanden bzw. bekannt gegeben wurden.
Zunächst ein Blick auf die Sektoren: In den vergangenen Jahren hatten die meisten Transaktionen stets im Technologiesektor stattgefunden. 2025 belegt nun die industrielle Fertigung den Spitzenplatz, wenngleich mit nur knappem Vorsprung (313 vs. 297 Deals bzw. 29 vs. 27,6 Prozent Anteil am Gesamtdealvolumen).
„Deutschland profitiert von seiner nach wie vor starken Position in Industrie, Chemie und angrenzenden Bereichen. Gleichwohl bleibt der Technologiesektor wie in der jüngeren Vergangenheit ein Schwerpunkt für ausländische Investoren.“
Der Energiesektor legte gegenüber dem Vorjahr deutlich zu (+11 Deals bzw. 22,9 Prozent Dealzuwachs). Die Zunahme an Transaktionen liegt an den Branchenaktivitäten rund um die Energiewende und an großvolumigen Infrastrukturtransaktionen. Den im Sektorenvergleich größten Anstieg bei den Transaktionsaktivitäten verzeichnete der Handels- und Konsumgütersektor (+35,4 Prozent). Demgegenüber war das Dealvolumen im Medien- und-Entertainmentsektor leicht rückläufig (-4,3 Prozent).
Ein weiteres Analyseergebnis: Inzwischen sind Private-Equity (PE)-Investoren in allen Sektoren aktiv. Klare Investitionsschwerpunkte sind jedoch die Sektoren Technologie und industrielle Fertigung. Insbesondere im Top-Sektor, der industriellen Fertigung, nahm das Engagement spürbar zu. Dies unterstreicht das hohe Interesse an stabilen, kapitaintensiven Geschäftsmodellen.
Und: Nachdem PE-Investoren ihre Anteile an den M&A-Transaktionen in Deutschland in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut haben, waren sie 2025 erstmals an mehr als der Hälfte, rund 52 Prozent, aller Transaktionen beteiligt. Die aktivsten PE-Häuser stammen aus den USA, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich. Doch auch PE-Firmen aus Frankreich und Schweden engagierten sich deutlich häufiger als im Vorjahr.
Der Deal im Jahr 2025 mit dem größten Transaktionsvolumen war der Erwerb eines 46-Prozent-Anteils an dem Übertragungsnetzbetreiber Tennet TSO GmbH. Der Käufer ist ein Konsortium aus Stichting Pensioenfonds ABP (Niederland), GIC Pte Ltd (Singapur) und der Norges Bank (Norwegen) (zum Stichtag noch nicht abgeschlossen, voraussichtlicher Dealwert: 9,5 Milliarden Euro).
Der zweitgrößte Deal war die Mehrheitsübernahme von BASF Coatings, der Coatings-Sparte von BASF. Hier waren der US-Finanzinvestor Carlyle und Qatar Investment Authority, der katarische Staatsfonds QIA, die Käufer (noch nicht abgeschlossen, voraussichtlicher Dealwert: 7,7 Milliarden Euro). Die drittgrößte Transaktion des Jahres war die 70-Prozent-Übernahme der Stada Arzneimittel GmbH durch den britischen Finanzinvestor Capvest Partners (noch nicht abgeschlossen, voraussichtlicher Dealwert: 7 Milliarden Euro).
Europäische (712 Deals, 55 Milliarden Euro Dealvolumen) und nordamerikanische (234 Deals, 38 Milliarden Euro) Investoren dominieren wie in den Vorjahren das Transaktionsgeschehen in Deutschland. Investoren aus den USA bleiben der wichtigste Einzelmarkt; auf sie entfiel der größte Anteil am Gesamtdealwert.
Insbesondere Käufer aus der EU und der Eurozone haben ihre M&A-Aktivitäten in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr deutlich ausgeweitet (2025: 712 Deals, 55 Milliarden Euro Dealvolumen; 2024: 641 Deals, 34 Milliarden Euro). Demgegenüber ist das Transaktionsvolumen nicht-europäischer Investoren insgesamt zwar leicht rückläufig, ihr Anteil am gesamten Dealwert bleibt jedoch hoch – insbesondere aufgrund großer Einzeltransaktionen.
„Eine andauernde Unsicherheit und vergleichsweise restriktive Finanzierungsbedingungen belasteten die Investitionen bis Anfang/Mitte 2025. Gleichzeitig belebte sich der private Konsum ab Ende 2024 spürbar – die Grundlage für eine schrittweise wirtschaftliche Erholung in den kommenden Monaten und Jahren.“
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