Aktuelle Umfrage: Sustainability ist bei 98 % der Unternehmen in Deutschland Teil der Geschäftsstrategie / Zwei Drittel der Unternehmen steigern ihren Ressourcenaufwand für Nachhaltigkeitsberichterstattung / 59 % orientieren sich trotz „Stop the Clock“ am ursprünglichen Zeitplan / Stärkerer Einsatz digitaler Lösungen
Düsseldorf, 27. Oktober 2025
Weltweit steigen die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung und verändern die strategischen Prioritäten von Unternehmen. Das zeigt die aktuelle Studie „Global Sustainability Reporting Survey 2025“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Dafür wurden 496 Führungskräfte und Fachleute aus 40 Ländern befragt, darunter 109 Teilnehmende aus Deutschland. Die Umfrage liefert einen umfassenden Überblick über den Stand und die Entwicklung der Nachhaltigkeitsberichterstattung in Unternehmen weltweit.
Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen berichtet von wachsendem Druck, Nachhaltigkeitsdaten offenzulegen. Sowohl Investoren als auch Regulierungsbehörden fordern zunehmend Transparenz. Besonders in Europa sorgt die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), für neue Offenlegungspflichten: Tausende Unternehmen veröffentlichten im Jahr 2025 erstmals Berichte nach den Vorgaben der CSRD. Parallel dazu haben mehr als 30 Länder und Rechtssysteme begonnen, die Standards des International Sustainability Standards Board (ISSB) zu übernehmen oder deren Integration vorzubereiten.
Die PwC-Studie zeigt: Unternehmen reagieren unterschiedlich auf die regulatorischen Veränderungen. Nur 35 % der Befragten in Deutschland planen eine zweijährige Verschiebung ihrer Berichterstattung gemäß der EU-Direktive „Stop the clock“. Gleichzeitig setzen knapp 60 % auf den ursprünglichen Zeitrahmen, getrieben von Erwartungen aus dem Markt und von Stakeholdern.
„Nachhaltigkeit ist längst kein Nebenschauplatz mehr. Sie wird zum Maßstab für unternehmerischen Erfolg. Daran ändert auch Omnibus nichts. Investoren und Regulierungsbehörden fordern von Unternehmen weltweit, Transparenz zu schaffen und Nachhaltigkeitsaspekte in die Geschäftsstrategie zu integrieren.“
Ein weiteres zentrales Ergebnis der Studie: Über zwei Drittel der Unternehmen weltweit, die bereits nach CSRD oder ISSB berichten, ziehen signifikanten oder moderaten Mehrwert aus den Berichtsprozessen. In Deutschland bestätigen dies ebenfalls mehr als die Hälfte der Unternehmen. Sie nutzen die gewonnenen Daten insbesondere für das Risikomanagement, die Gesamtgeschäftsstrategie, die Transformation der Lieferkette und Investor Relations.
„Wer Nachhaltigkeitsdaten konsequent für die Unternehmenssteuerung nutzt, gewinnt wertvolle Einblicke und kann Innovationen gezielt vorantreiben. So wird Datenverfügbarkeit zum echten Wettbewerbsvorteil.“
Technologie spielt weltweit eine zentrale Rolle in der Nachhaltigkeitsberichterstattung. International nutzen 75 % der Unternehmen zentrale Datenbanken, in Deutschland sind es 77 %. Auch bei Tools zur Berechnung von Kohlenstoffemissionen (Deutschland: 75 %, global: 63 %) und bei Disclosure-Management-Software (Deutschland: 66 %, weltweit: 53 %) liegen hiesige Unternehmen über dem internationalen Durchschnitt.
Beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zeigt sich ein differenziertes Bild: Die Unternehmen in Deutschland sind hier gleichauf mit den Unternehmen weltweit und der Einsatz von KI ist noch recht gering. Insgesamt befinden sich Unternehmen meist noch in einer frühen Phase der KI-Integration – viele testen entsprechende Tools oder setzen sie nur punktuell ein.
Weltweit haben 66 % der Unternehmen ihren Ressourcenaufwand für die Nachhaltigkeitsberichterstattung erhöht. In Deutschland ist der gleiche Trend zu beobachten (68 %). Auch die Zeit, die Führungskräfte für Nachhaltigkeitsberichterstattung aufwenden, ist deutlich gestiegen.
Die Omnibus-Richtlinie mit ihren Änderungen zum Anwenderkreis und zum Berichtsinhalt sorgt für Unsicherheiten. Dennoch bleibt die Richtung klar: Nachhaltigkeitsberichterstattung entwickelt sich vom Compliance-Thema zum strategischen Erfolgsfaktor. Unternehmen, die in diesem Bereich kontinuierlich investieren, können nicht nur gesetzliche Vorgaben erfüllen, sondern echten Mehrwert für Strategie, Stakeholder und die eigene Wettbewerbsfähigkeit schaffen.
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 370.000 Mitarbeitende in 149 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.
PwC Deutschland bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.
Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.