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Till R. Lohmann
Partner und Leiter des Bereichs Workforce Transformation bei PwC Deutschland
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Die strategische Bedeutung des People Managements wird nach einem kurzfristigen Rückgang bis 2035 wieder stark ansteigen. Im Zentrum eines zukunftsorientierten People Managements stehen insbesondere die Rekrutierung und Personalauswahl, die Qualifizierung der Mitarbeitenden, Leadership Development und Talentmanagement.
Zahlreiche Funktionen im People Management sind jedoch nicht ausreichend auf den prognostizierten Bedeutungszuwachs vorbereitet. In vielen Unternehmen besteht besonderer Aufholbedarf bei Kompetenzen wie digitalem Wissen, Change-Management, dem effektiven Einsatz künstlicher Intelligenz, dem visionären Denken und der Mitarbeit an der Unternehmensstrategie. Insbesondere emotionale Kompetenzen und Technologie-Fertigkeiten sind im People Management der Zukunft zentral.
Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Ausgabe der Studie „Trend-Barometer: People Management 2035“, die PwC in Kooperation mit der Universität St. Gallen erstellt hat.
„Eine nachhaltige New-Work-Transformation kann nur gelingen, wenn Unternehmen ihre Arbeitskultur gezielt weiterentwickeln. Jetzt ist die Zeit, kulturelle Rückschritte aufzuholen und New Work sowie New Culture nachhaltig zu verankern.“
Die für die Studie befragten HR-Expert:innen rechnen bis 2035 mit einer strategischen Aufwertung nahezu aller HR-Funktionen. An der Spitze stehen die Qualifizierung der Mitarbeitenden und das Kompetenzmanagement: Diese Bereiche gelten 98 Prozent der Befragten als wichtigste Funktion im zukünftigen People Management.
Dicht dahinter folgen Rekrutierung und Personalauswahl, Leadership Development, Talentmanagement sowie Kulturentwicklung mit jeweils 95 Prozent Nennungen.
Den stärksten Bedeutungszuwachs bis 2035 prognostizieren die Studienteilnehmer:innen der Integration von künstlicher Intelligenz, die von 53 Prozent auf 88 Prozent zulegt. Auch das Thema Employee Experience gewinnt spürbar an Relevanz und verbessert sich um 22 Prozentpunkte auf ebenfalls 88 Prozent.
Das People Management ist dem prognostizierten Bedeutungszuwachs vieler Funktionen jedoch nicht gewachsen. Die Studie offenbart eine strukturelle Lücke zwischen strategischem Anspruch und operativer Realität: Die Befragten schätzen viele People-Management-Funktionen als wichtig ein, setzen diese in der Unternehmenspraxis jedoch nur unzureichend um. Auf zentrale Themen wie Daten- und Technologiemanagement, Integration künstlicher Intelligenz, Employee Experience oder Entwicklungs- und Laufbahngestaltung sind die Unternehmen nach eigener Einschätzung unzureichend vorbereitet.
Bis zum Jahr 2035 gewinnen vielfältige Kompetenzbereiche stark an Bedeutung. Insbesondere technologie- und datenanalytische Fähigkeiten rücken in den Fokus. Aber auch die Erwartungen an soziale und emotionale Kompetenzen der Mitarbeitenden in der Personalfunktion steigen: Mit Blick auf das Jahr 2035 gelten digitales Wissen (97 Prozent), strategisches Denken (97 Prozent) und Empathie (95 Prozent) sowie Networking-Fähigkeiten (95 Prozent) als die wichtigsten Kompetenzen im People Management.
In der Corona-Pandemie setzten viele Unternehmen ad hoc auf Homeoffice und virtuelle Zusammenarbeit: 2022 waren flexible Arbeitszeiten (64 Prozent) und mobiles Arbeiten (62 Prozent) bereits in der Mehrzahl der Unternehmen etabliert. Durch die vielfältigen Krisen der vergangenen Jahre hat sich in manchen Unternehmen jedoch die Haltung gegenüber New Work verändert: Häufig ging dies mit Rückschritten beim mobilen Arbeiten und flexiblen Arbeitszeiten einher.
Für die Zukunft prognostizieren die befragten HR-Expert:innen, dass sämtliche New-Work-Elemente wieder deutlich zunehmen werden: Die Kommunikation über digitale Plattformen und die Nutzung digitaler Technologien im Arbeitsalltag werden laut Einschätzung der HR-Expert:innen im Jahr 2035 in mehr als 80 Prozent der Unternehmen stark bis sehr stark verbreitet sein. Flexible Arbeitszeiten (77 Prozent) und mobiles Arbeiten (66 Prozent) werden sich als Standard etablieren.
„Langfristig setzt sich der Trend zur Flexibilisierung in der Arbeitswelt fort. Digitale Arbeitsumgebungen und flexible Arbeitsverhältnisse werden 2035 die neue Normalität sein.“
Je stärker Unternehmen die New-Work-Transformation vorantreiben, desto erfolgsentscheidender wird es, eine moderne Unternehmens- und Arbeitskultur zu etablieren. Zentrale Elemente dieser „New Culture“ sind eine Vertrauenskultur, eine positive Energie und hohe Dynamik, eine Führung mit Vision und Inspiration sowie umfangreiche Selbstkompetenzen der Mitarbeitenden. Zwischen 2022 und 2025 haben einige Dimensionen dieser „New Culture“ einen Rückgang erlebt.
Für die Zukunft gehen die befragten HR-Expert:innen davon aus, dass sich sämtliche Elemente dieser neue Arbeitskultur in Unternehmen verstärken werden. Bis 2035 werden eine positive Veränderungskultur, eine resilienzfördernde Kultur, ethisches Denken und Handeln sowie eine positive Energie und Vertrauenskultur in mehr als 70 Prozent der Unternehmen verankert sein.
Die digitale Transformation der (Arbeits-)Welt befindet sich noch immer in einer frühen Phase. Bis 2035 wird digital vernetztes Arbeiten den beruflichen Alltag in nahezu allen Bereichen prägen. Das moderne People Management muss in diesem Wandel eine Schlüsselrolle übernehmen – nicht nur als Begleiter der Transformation, sondern auch durch die konsequente Digitalisierung und technologische Weiterentwicklung eigener HR-Prozesse. Besonders zentral ist der Einsatz von Data Analytics sowie die Integration künstlicher Intelligenz.
„Das heutige People Management benötigt in den nächsten Jahren einen nachdrücklichen Entwicklungsschub. Jetzt ist es an den Unternehmen, diesen Prozess konsequent zu steuern und die entscheidenden Weichen für ein zukunftsfähiges People Management zu stellen.“
Till R. Lohmann,Partner und Leiter des Bereichs Workforce Transformation bei PwC DeutschlandTrend-Barometer: People Management 2035
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Die Studie „Trend-Barometer: People Management 2035“ des Instituts für Führung und Personalmanagement der Universität St. Gallen in Kooperation mit PwC Deutschland ist bereits die dritte Ausgabe der Studienreihe. Teil 1 der Studie aus dem Jahr 2019 stützt sich auf eine gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP) durchgeführten Befragung von 155 HR-Expert:innen.
Für Teil 2 wurden 2022 erneut 315 HR-Expert:innen zu den aktuellen Entwicklungen im People Management befragt. Die 2025 erschienene Ausgabe „Trend-Barometer: People Management 2035“ knüpft an die Ergebnisse der Vorgängerstudien aus den Jahren 2019 und 2022 an. Grundlage bildet eine aktuelle Befragung von 256 HR-Expert:innen.