Die zunehmende Durchdringung von künstlicher Intelligenz (KI) sowie geopolitische Veränderungen prägen die Weltwirtschaft. Wo sehen die Investor:innen weltweit die größten Investmentchancen? Und worin die größten Risiken? Was erwarten sie von ihren aktuellen und potenziellen Portfoliounternehmen?
Das und mehr sind die Themen der fünften Ausgabe des Global Investor Survey 2025 von PwC.
Das sind Ergebnisse des PwC Global Investor Survey, für den PwC 1.074 Investmentfachkräfte aus 26 Ländern und Regionen befragt hat. 498 Der Befragten sind in Deutschland aktiv.
„Die Botschaft der Investoren ist klar: Technologische Transformation bleibt die Autobahn für Wachstum, Resilienz und Transparenz sind die Leitplanken. Investoren belohnen Unternehmen, die Innovation verantwortungsvoll skalieren können, mit klarer Governance, messbaren Ergebnissen und glaubwürdigen Plänen, Technologie in nachhaltigen Wert zu verwandeln.“
Eine große Mehrheit der Investor:innen von 61 Prozent (Mehrfachnennungen möglich) glaubt, dass Technologie in den kommenden drei Jahren das attraktivste Segment für Investments sein wird. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Asset und Wealth Management (25 %) sowie Energie- und Versorgungsunternehmen (24 %). Von den in Deutschland tätigen Befragten nannten sogar 71 Prozent Technologie als attraktivsten Sektor.
Die Befragten sehen Investitionen in Technologie als entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Entsprechend fordern 92 Prozent der weltweiten Investor:innen, dass Unternehmen ihre finanziellen Anstrengungen für die technologische Transformation forcieren sollen. Zugleich sehen sie immer mehr Belege für den operativen und finanziellen Nutzen von künstlicher Intelligenz (KI): Besonders groß ist dieser den Befragten zufolge bei der Produktivität (86 %), der Rentabilität (71 %) und bei Umsatzsteigerungen (66 %).
Mehr als drei Viertel (78 %) gaben an, dass sie ihre Investitionen in Unternehmen, die eine umfassende KI-Transformation verfolgen, zumindest moderat erhöhen möchten. Zugleich monieren sie, dass transparente Informationen über KI-Strategien und -Aktivitäten häufig fehlen – nur 37 Prozent sind der Ansicht, dass Unternehmen ausreichend über ihre KI-Pläne informieren.
76 Prozent der Anleger:innen rechnen damit, dass die Region Asien-Pazifik in den kommenden drei Jahren am meisten Investitionen anziehen wird, gefolgt von Nordamerika-Karibik (71 %) und Europa (55 %). Das sehen die Befragten in Deutschland ähnlich, sind jedoch für Europa deutlich zuversichtlicher (66 %).
Wenig optimistisch zeigen sich die Investor:innen mit Blick auf das globale Wirtschaftswachstum: Nur 28 Prozent rechnen für das Jahr 2026 mit einer moderaten bis deutlichen Verbesserung. Auch die wahrgenommene Bedrohungslage trübt die Stimmung der Investor:innen: Mehr als die Hälfte der Befragten (55 %) nennt ein hohes oder extrem hohes Cyberrisiko bei ihren aktuellen und potenziellen Portfoliofirmen: Fast ebenso viele (53 %) schätzen das Risiko durch technologische Disruptionen als hoch ein. Auch die Inflation (44 %), makroökonomische Volatilität (43 %) und geopolitische Konflikte (42 %) dämpfen die Erwartungen. Die Unterschiede zwischen den Ergebnisse für die globalen und die in Deutschland aktiven Investor:innen sind minimal.
Angesichts der erhöhten Unsicherheit bevorzugen Investor:innen Unternehmen, die ihre Resilienz stärken und gleichzeitig Chancen nutzen, um systematisch Renditen zu erzielen. Dabei steht die technologische Transformation an erster Stelle (92 %). Positiv bewerten die Expert:innen auch Kapitalzuteilung für Cybersicherheit (88 %), für die Agilität des Geschäftsmodells (73 %), für regulatorische Compliance (66 %) und ein robustes Lieferkettenmanagement (64 %), mit denen sich Firmen gegen zentrale Risiken absichern.
Zudem erwarten mehr als 70 Prozent der Befragten höheres Wachstum bei Unternehmen, die Chancen über traditionelle Branchengrenzen hinweg verfolgen.
In den kommenden drei Jahren erwarten acht von zehn Investoren, dass Unternehmen ihre Mittel für Forschung und Entwicklung (F&E) sowie für Kapitalinvestitionen (82 %) im Vergleich zu den vergangenen drei Jahren erhöhen werden. Mehr als 75 Prozent gehen zudem davon aus, dass die Ausgaben für M&A-Aktivitäten steigen werden, und sieben von zehn erwarten höhere Investitionen in strategische Partnerschaften.
Den größten Nutzen von KI erwarten die Investor:innen bei Kostensenkungen (64 %), gefolgt von operationeller Agilität (54 %) und neuen Geschäftsmodellen (42 %). Auch diese Einschätzung teilen die in Deutschland ansässigen Befragten weitgehend.
„Investor:innen wissen, dass KI-Gewinne zunächst Investitionen erfordern. Doch sie erwarten nachvollziehbare, entscheidungsrelevante Kennzahlen, eine glaubwürdige Governance und Belege dafür, dass KI einen klaren und andauernden Effekt auf Kostenstrukturen, Produktivität und Umsätze hat.“
Dietmar Prümm,Leiter des Geschäftsbereichs Assurance für PwC Deutschland und PwC EuropeGlobal Investor Survey 2025
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Der PwC Global Investor Survey 2025 erfasst die Perspektiven von Investmentfachleuten weltweit zu Chancen, Risiken und Anlageentscheidungen in Zeiten schnellen Wandels. Die Umfrage wurde zwischen dem 1. September und 6. Oktober 2025 durchgeführt und spiegelt die Einschätzungen von 1.074 Investor:innen aus 26 Ländern und Regionen wider, 498 von ihnen sind in Deutschland aktiv. Die Befragten arbeiten für Investmentfirmen, Banken, Private-Equity- und Venture-Capital-Gruppen, Hedge-, Pensions- und Staatsfonds sowie für andere Finanzinstitute. Über die Hälfte der Befragten arbeitet in Organisationen, die mehr als 50 Milliarden US-Dollar an Assets verwalten.