Ranking der 100 wertvollsten Unternehmen 2022

PwC-Studie: US-Technologieriesen domininieren weiter

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Nadja Picard
Partnerin, Capital Markets Europe Leader bei PwC Deutschland
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Gesamtwert der Global-Top-100-Unternehmen auf neuem Allzeithoch

Der Gesamtwert der größten börsennotierten Unternehmen der Welt wächst weiter, aber weniger schnell als im Vorjahr: Zum Stichtag 31. März 2022 lag er bei 35,17 Billionen US-Dollar. Das sind 3,41 Billionen US-Dollar mehr als am 31. März 2021 und entspricht einer Steigerung von elf Prozent. Zum Vergleich: Vom 31. März 2020 zum 31. März 2021 lag die Steigerung bei 48 Prozent.

Das ist eines der Kernergebnisse des aktuellen „Global Top 100“-Rankings der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. PwC untersucht jährlich, wie sich die Marktkapitalisierung der 100 weltweit größten Unternehmen entwickelt. Dabei betrachten die Expert:innen auch die Entwicklung nach Regionen und Branchen. 

„Der Abstand zwischen Platz 1 und Platz 100 ist in den vergangenen zehn Jahren stetig gewachsen. Einen besonders großen Schub gab es in den vergangenen drei Jahren, in denen Spitzenreiter Apple um 78 Prozent an Wert zulegte.“

Nadja Picard,Partnerin, Capital Markets Europe Leader bei PwC Deutschland

Die Studie im Überblick

Apple verteidigt Platz 1 vor Microsoft und Saudi Arabian Oil

Die meisten der Top-100-Unternehmen stammen wie in den vergangenen Jahren aus den USA (63 von 100). Deren Marktkapitalisierung beträgt insgesamt 24,58 Billionen Dollar. Das entspricht einem Plus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Der US-Technologiekonzern Apple führt wie im Vorjahr mit 2,85 Billionen Dollar die Tabelle an. Apples direkter Konkurrent Microsoft steht mit 2,31 Billionen an zweiter Stelle. Die als Saudi Aramco bekannte Erdölgesellschaft Saudi Arabian Oil aus Saudi-Arabien liegt fast gleich auf mit Microsoft, am 31. März 2022 belegt der Ölkonzern den dritten Platz mit einer Marktkapitalisierung von 2,29 Billionen Dollar. 

Die Top-3-Aufsteiger mit dem größten relativen Wachstum waren der Energie-Konzern Shell (209 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung, +161 Prozent), der seinen Firmensitz von den Niederlanden ins Vereinigte Königreich verlagert hat, außerdem die beiden US-amerikanischen Konzerne NVIDIA (685 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung, +107 Prozent) und der E-Automobilhersteller Tesla (1,11 Billionen Dollar Marktkapitalisierung, +74 Prozent).

Die stärksten Rückgänge verzeichneten zum Stichtag 31. März 2022 der US-amerikanische Finanzkonzern PayPal (135 Milliarden Dollar, -53 Prozent) sowie die beiden chinesischen Unternehmen Alibaba (295 Milliarden Dollar, -52 Prozent) und Tencent (459 Milliarden Dollar, -39 Prozent).

Ranking nach Branchen und Regionen

US-Tech-Riesen und Saudi Aramco an der Spitze

Der Blick auf die Top-10-Unternehmen zeigt zweierlei: Die wertvollsten Unternehmen der Welt stammen größtenteils aus den USA (acht von zehn) und sind Technologie-Konzerne (sechs von zehn). Die beiden US-Konzerne Amazon (Rang fünf) und Tesla (Rang sechs) gehören zum Nicht-Basiskonsumgütersektor. Saudi Aramaco vertritt die Energiebranche auf Rang drei, Berkshire Hathaway den Finanzsektor (Rang sieben). Mit TSMC hat es auch ein Technologiekonzern mit Sitz in Taiwan in die Top 10 geschafft. 

Auf die insgesamt 20 im Ranking vertretenen Unternehmen aus dem Technologiesektor entfiel eine Gesamtmarktkapitalisierung von 11,99 Billionen Dollar. Das entspricht einem Anteil von 34 Prozent der Global Top 100. Dieser Wert ist seit 2018 deutlich gestiegen: Damals lag er noch bei 21 Prozent. Der Wert der Unternehmen aus dem Gesundheitswesen in den Global Top 100 weist seit 2018 ebenfalls ein deutliches Wachstum auf: Von 2018 bis 2022 umfasste diese Branche durchschnittlich 16 Unternehmen im Ranking, ihr Wert ist in dieser Zeit um 84 Prozent (1,86 Billionen Dollar) gestiegen.

Auch der Energiesektor verzeichnete seit 2018 ein anhaltendes Wachstum von 151 Prozent (2,14 Billionen Dollar mit durchschnittlich sieben Unternehmen). Die Marktkapitalisierung der Unternehmen des Finanzsektors in den Global Top 100 hingegen ist von 2018 bis 2022 um rund zehn Prozent zurückgegangen (von 4,42 auf 3,96 Billionen Dollar).

Nur ein deutsches Unternehmen unter den Top 100

Im Regionenvergleich bauen die USA ihre Führung mit einer Marktkapitalisierung von 24,58 Billionen Dollar und einem Wachstum von 18 Prozent ihre Führung weiter aus. Mittlerweile stammen 63 von 100 Unternehmen der Global Top 100 aus den USA. Mit deutlichem Abstand folgt der Großraum China (Marktkapitalisierung: 2,52 Billionen Dollar, -22 Prozent) mit elf Unternehmen. Saudi-Arabien belegt mit nur einem Unternehmen (Saudi Aramco) den dritten Platz (Marktkapitalisierung: 2,29 Billionen, +20 Prozent).

Anders als 2021 ist aktuell nur noch ein deutsches Unternehmen im Ranking vertreten: SAP. Der Technologieriese rutschte 2022 mit einer Marktkapitalisierung von 137 Milliarden Dollar von Rang 79 auf Rang 93 ab. Im vergangenen Jahr hatten es außer SAP Volkswagen und Siemens in die Global Top 100 geschafft.

„Auffällig: Während der Gesamtwert der US-Unternehmen um 18 Prozent gestiegen ist, ist der der chinesischen Unternehmen im Ranking um 22 Prozent gesunken. Das könnte darauf hinweisen, dass die chinesischen Märkte an Reife und Liquidität gewinnen und sich zunehmend von den US-Märkten entkoppeln.“

Nadja Picard,Partnerin, Capital Markets Europe Leader bei PwC Deutschland

Die Methodik

PwC untersucht jährlich die Entwicklung der 100 größten börsennotierten Unternehmen nach Marktkapitalisierung in US-Dollar. Dieser Bericht umfasst den Zeitraum vom 31. März 2021 zum 31. März 2022. Börsengehandelte Fonds (ETFs) und geschlossene Fonds gehören nicht dazu.

Als Standort eines Unternehmens gilt das Land oder die Region, in der sich der Hauptsitz befindet. Unter Großraum China fasst PwC die Volksrepublik China sowie Hongkong und Taiwan zusammen.

Die Einteilung der Branchen basiert auf dem Russell Industry Classification Benchmark (ICB) des Financial Times Stock Exchange (FTSE). Im ersten Quartal 2021 wurde dieser Rahmen überarbeitet: „Öl und Gas“ wurde in „Energie“ umbenannt, die „Konsumgüter“ und „Konsumdienstleistungen“ durch „Gebrauchsgüter“ und „Basiskonsumgüter“ ersetzt.

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Partner, Global Reporting Leader, PwC Germany

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