Jede:r Zehnte geht mit KI auf Shoppingtour
Schnäppchenjäger wissen längst: Am vierten Freitag im November, einen Tag nach dem US-amerikanischen Thanksgiving-Fest, lockt der Einzelhandel zum Black Friday mit besonderen Rabatten und Angeboten. In diesem Jahr fällt der Tag auf den 28. November. Die Shopping-Institution hat sich auch hierzulande fest etabliert: 84 Prozent der deutschen Konsument:innen wollen zu diesem Anlass auf Einkaufstour gehen – und dabei im Schnitt 265 Euro ausgeben.
„Der Black Friday ist auch im deutschen Einzelhandel längst eine feste Institution. Viele Menschen planen bereits im Vorfeld genau, was sie zu diesem Anlass kaufen wollen und haben konkrete Vorstellungen, wie viel Geld sie wofür ausgeben werden.“
Im Schnitt wollen die Befragten rund um den Black Friday und Cyber Monday 265 Euro ausgeben, was dem Vorjahr entspricht (264 Euro).
Wer in diesem Jahr weniger ausgeben will, nennt dafür vor allem zwei Gründe: Entweder ist er oder sie in diesem Jahr grundsätzlich vorsichtiger beim Geldausgeben (46 Prozent) oder hat weniger Budget zur Verfügung (40 Prozent). Besonders jüngere Käufer:innen zeigen sich dagegen ausgabefreudiger: Ein Drittel der Befragten in der Altersgruppe zwischen 18 und 34 Jahren plant höhere Ausgaben als im Vorjahr.
Insbesondere ältere Konsument:innen jagen jedoch nicht jedem Schnäppchen hinterher, sondern kaufen reflektiert ein. Bei den 55- bis 65-Jährigen geben 46 Prozent an, in der Black Week nur Produkte erwerben zu wollen, die sie wirklich benötigen. Quer durch alle Altersgruppen liegt dieser Wert bei 38 Prozent.
Rund jede:r Dritte versucht, Retouren zu vermeiden und Impulskäufe zu reduzieren. 24 Prozent achten nicht nur auf den Preis, sondern ziehen Qualität der Quantität vor; 18 Prozent machen bewusst einen Bogen um Fast Fashion.
Besonders beliebt bei den Schnäppchenjägern sind Elektronikgeräte: Fast die Hälfte der Befragten (43 Prozent) will an Black Friday und Cyber Monday bei Elektronik- und Technikartikeln zuschlagen. Ein Drittel hat Kleidung, Schuhe und Accessoires im Visier. Nicht zuletzt gilt der Black Friday als Startschuss für das Weihnachts-Shopping: Gut ein Viertel will erste Weihnachtsgeschenke besorgen.
Die Erwartungen der Konsument:innen rund um Black Friday und Cyber Monday sind hoch: Die Mehrheit findet, dass bei Elektronik und Kleidung erst ein Rabatt von rund 40 Prozent ein gutes Angebot ausmacht. Bei einigen Produktkategorien wie Spielsachen, Schmuck und Uhren oder Reisen erwarten die Befragten sogar Preisnachlässe von mehr als 50 Prozent. Im Schnitt über alle Produktkategorien gilt ein Rabatt von 36 Prozent als guter Deal.
Den Großteil des Budgets (61 Prozent) planen die Verbraucher:innen für Online-Einkäufe mit einer Lieferung nach Hause ein (Vorjahr: 68 Prozent). Aber auch dem stationären Einzelhandel fällt in der Black Week eine wichtige Rolle zu: Für knapp 40 Prozent der Black-Week-Ausgaben wollen die Konsument:innen einen physischen Laden frequentieren – entweder für direkte Einkäufe vor Ort (26 Prozent) oder um online bestellte Waren in der Filiale abzuholen (Click & Collect: 13 Prozent).
Bei Männern liegt die Ausgabebereitschaft mit durchschnittlich 308 Euro deutlich höher als bei Frauen, die 221 Euro einplanen. Sicherlich ein Grund: Bei den Herren stehen am Black Friday Elektronikgeräte oben auf der Wunschliste. 55 Prozent wollen die Gelegenheit nutzen, um Artikel aus diesem Bereich zu kaufen; bei den Frauen planen dies nur 32 Prozent. Den Damen ist dafür der Kauf von Weihnachtsgeschenken wichtiger: 32 Prozent der Konsumentinnen wollen erste Präsente fürs Fest besorgen, bei den Männern nur 19 Prozent.
Knapp die Hälfte der Befragten geht die Planung der Black-Friday-Einkäufe frühzeitig an: 18 Prozent schmieden bereits im Oktober oder noch früher Pläne für ihre Einkäufe in der Black Week. 28 Prozent beschäftigen sich in den ersten drei Novemberwochen damit. Rund ein Drittel nutzt erst die Woche des Black Friday aktiv zum Einkaufen.
Ein Blick auf das Kaufverhalten im Vorjahr zeigt, dass viele Menschen die Einkäufe zwar im Voraus planen, aber auch offen sind für spontane Käufe: So berichtet ein Viertel der Befragten, dass sie im vergangenen Jahr fest eingeplant hatten, ein Produkt zu kaufen und auch zugeschlagen haben. 28 Prozent räumen ein, dass sie trotz einer vorgegebenen Produktliste die Angebote durchstöbert haben. 19 Prozent haben mindestens einen Artikel aus einem Impuls heraus gekauft.
Für die Schnäppchensuche nutzen die Konsument:innen vor allem die Websites der Händler als erste Anlaufstelle (48 Prozent). Aber auch Suchmaschinen und Deals-Webseiten spielen eine wichtige Rolle (38 beziehungsweise 26 Prozent). Bei der Recherche nach dem besten Angebot lassen sich die Verbraucher:innen in Deutschland immer häufiger von Künstlicher Intelligenz helfen: So nutzen elf Prozent der Befragten KI oder einen KI-Agenten, um nach guten Angeboten zu recherchieren.
Die Retouren bei Black-Friday-Schnäppchen halten sich laut den Befragten in Grenzen. So gaben 35 Prozent der Konsument:innen an, bislang noch nie einen Black-Deal-Artikel zurückgeschickt zu haben. 16 Prozent senden um die Black Week sogar weniger Artikel zurück als üblich. Rund 30 Prozent retournieren etwa genauso viele Artikel wie bei regulären Einkäufen. Besonders Frauen geben an, selten oder nie Artikel zurückgeben zu müssen, die sie in der Black Week erstanden haben (39 Prozent versus 30 Prozent bei den Männern).
Die Kritik der Verbraucher:innen am Black Friday bezieht sich vor allem auf Preis und Verfügbarkeit: 27 Prozent beklagen, dass sie unsicher sind, ob sie einen guten Deal gemacht haben. 17 Prozent nervt es, wenn Angebote zu schnell vergriffen sind. 15 Prozent der Befragten haben das Gefühl, dass sie im Vorjahr dazu verleitet wurden, zu viel oder unnötige Dinge zu kaufen. 14 Prozent stört die viele Werbung im Vorfeld.
„Wir beobachten Jahr für Jahr, dass Konsument:innen sich trotz Vorbereitung von guten Angeboten locken lassen. Dennoch sollten sich die Händler mit zu aggressiver Werbung zurückhalten, insbesondere wenn die Lager schnell leer sind.“
Dr. Christian Wulff,Consumer Markets Leader PwC Deutschland und EMEABlack-Friday-Umfrage 2025
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Zu diesen Ergebnissen kommt eine nach Alter und Geschlecht repräsentative Online-Befragung von jeweils 2.000 volljährigen Verbraucher:innen aus Deutschland, Italien, Frankreich, Irland und der Türkei, die im September und Oktober 2025 im Auftrag der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC durchgeführt wurde.