PwC-Studie 2025 zur Lebensqualität in deutschen Großstädten

Was Berufstätige am Stadtleben schätzen – und was die Menschen stört

Silhouette von Menschen im Licht
89 %

der Berufstätigen in 12 deutschen Großstädten fühlen sich an ihrem Wohnort wohl.

In 7

von zehn Kategorien ist München Spitzenreiter. Leipzig setzt sich dreimal durch.

2/3

sind mit der Verkehrsbelastung und der Wohnsituation in ihrer Region unzufrieden.

46 %

befürworten günstige Ladenmieten für kleine Anbieter, um die Innenstadtverödung zu bekämpfen.

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Prof. Dr. Bernd Roese
Leitungsteam Familienunternehmen und Mittelstand bei PwC Deutschland
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So attraktiv sind Deutschlands Großstädte für Arbeitnehmer

Ob man lieber in der Stadt oder auf dem Land lebt, ist eine sehr individuelle Entscheidung. Aber wer sich für das Leben im Ballungsgebiet entscheidet, lebt in der Regel auch gerne dort. Im Schnitt sagen neun von zehn Stadtbewohner:innen, dass sie sich an ihrem Wohnort wohl fühlen.

Am höchsten scheint die Lebensqualität in München, Nürnberg und Leipzig: Dort geben jeweils 93 Prozent der Menschen an, dass sie zufrieden sind. In Berlin und Essen liegt dieser Wert deutlich niedriger, aber immerhin noch bei 80 Prozent.

Am Stadtleben schätzen die Bewohner:innen vor allem das breite Angebot an Kultur- und Freizeitmöglichkeiten sowie die guten Job- und Bildungschancen. Kritik wird an der hohen Verkehrsbelastung und der Lage auf dem Wohnungsmarkt geäußert.

Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „So attraktiv sind Deutschlands Großstädte für Arbeitnehmer“, für die PwC 4.000 Berufstätige zwischen 18 und 65 Jahren aus zwölf deutschen Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohner:innen (Berlin, Bremen, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Nürnberg, Stuttgart und München) befragt hat.

„Um die Innenstädte besser auf die Klimaerwärmung vorzubereiten, müssen die Stadtverwaltungen mutig vorangehen und sich auch für weniger populäre Maßnahmen einsetzen, etwa die Verteuerung von Innenstadtparkplätzen oder die Einführung grüner Bauvorschriften.“

Prof. Dr. Bernd Roese,Leitungsteam Familienunternehmen und Mittelstand, Standortleiter bei PwC in Frankfurt

Die Studie im Überblick

Stadtbewohner schätzen Kultur, Freizeit und Jobchancen

Am Stadtleben schätzen die Befragten vor allem das breite Angebot an Kultur- und Freizeitmöglichkeiten. Auch mit der Jobsituation und dem Zugang zu Bildung zeigen sich die Berufstätigen in den zwölf städtisch geprägten Regionen äußerst zufrieden. In Sachen schnelles Internet und Parkanlagen & Grünflächen schneiden die Städte ebenfalls gut ab.

Gehadert wird mit der Infrastruktur und Wohnsituation

Den positiven Seiten des Stadtlebens stehen jedoch etliche Aspekte gegenüber, die die Lebensqualität beeinträchtigen: Nur rund ein Drittel der Berufstätigen ist mit dem Kinderbetreuungsangebot in seiner Region zufrieden. Kritik äußern vier von zehn Befragten auch an der digitalen Verwaltung in ihrer Heimatstadt, dem Zugang zu Ärzten und den Maßnahmen rund um Umwelt- und Klimaschutz.

Besonders nervt die Menschen in den Ballungsgebieten der viele Verkehr: 68 Prozent kritisieren die Verkehrsbelastung. Groß ist der Frust auch über die Lage auf dem Wohnungsmarkt: Zwei Drittel sind mit den Mietpreisen, den Kosten für Wohneigentum und der Anzahl an freien Mietwohnungen unzufrieden.

München ist in sieben von zehn Kategorien Spitzenreiter

Die Lebensqualität in deutschen Metropolen unterscheidet sich je nach Region. Wie im Vorjahr schneidet München besonders gut ab. Die bayerische Hauptstadt schafft es in sieben von zehn abgefragten Lebensbereichen an die Spitze: bei Kultur & Freizeit, Arbeitssituation, Bildung, Gesundheit, Bürgerbeteiligung, Umwelt und Klima sowie der Sicherheit.

Leipzig ist der neue Star am deutschen Städtehimmel

Der aufstrebende Star am deutschen Städtehimmel ist Leipzig: In gleich drei Bereichen schafft es die sächsische Großstadt ganz nach vorne. Sie führt die Rangliste bei Mobilität & Infrastruktur, Work-Life-Balance und Wohnen an. Aber nicht nur das: In insgesamt neun der zehn untersuchten Themenbereichen steht Leipzig unter den Top drei – und sichert sich damit über alle abgefragten Lebensbereiche hinweg den ersten Platz, noch vor München. Die rote Laterne landet bei Schlusslicht Berlin.



Was tun gegen die Verödung und Erwärmung der Innenstädte?

Ein Aspekt, den viele Stadtbewohner:innen quer durch Deutschland wahrnehmen und der die Lebensqualität im städtischen Raum beeinträchtigt, ist die zunehmende Verödung der Innenstädte. Immer mehr Geschäfte und Cafés schließen, und Leerstände prägen das Stadtbild. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, sprechen sich 46 Prozent der Befragten für günstigere Ladenmieten für kleine, regionale Anbieter aus. Jeweils drei von zehn Befragten wollen mehr Parkplätze in der Innenstadt und plädieren für die Umwandlung von Büros in Wohnraum.

Auch der Klimawandel wirkt sich immer stärker auf das Leben der Menschen in den Großstädten aus. Um etwas gegen die zunehmende Erhitzung der Innenstädte zu tun, sprechen sich die Befragten insbesondere dafür aus, neue Bäume zu pflanzen (44 Prozent), Dächer und Fassaden zu begrünen (40 Prozent) und versiegelte Flächen in Grünflächen umzuwandeln (38 Prozent).

In Hamburg unterstützen besonders viele Menschen die Idee, Regenwasser gezielt zur Bewässerung von Grünflächen zu nutzen (42 Prozent). In München ist der Wunsch nach einem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs überdurchschnittlich stark ausgeprägt (35 Prozent). In Düsseldorf spielt der Ausbau von Fahrradwegen und Fußgängerzonen eine besonders wichtige Rolle (34 Prozent).

Weitere Studienergebnisse im Überblick

Wo ist der Wohlfühlfaktor am höchsten?

Die große Mehrheit der Stadtbewohner:innen fühlt sich wohl in der Region, in der sie lebt. Besonders hoch ist die Lebensqualität in den Regionen München, Nürnberg und Leipzig (je 93 Prozent). Hamburg und Stuttgart schaffen es ebenfalls in die Top fünf. Das Mittelfeld bilden Köln, Hannover, Bremen und Düsseldorf. Vergleichsweise niedrig ist die Zufriedenheit der Berufstätigen aus Frankfurt, Berlin und Essen, wobei auch bei den drei Schlusslichtern noch gut 80 Prozent der Befragten angeben, dass sie gerne dort leben.

Was schätzen die Menschen besonders am Stadtleben?

Besonders zufrieden sind die Befragten mit den Kultur- und Freizeitangeboten in ihrer Heimatregion: Die große Mehrheit schätzt die guten Einkaufsmöglichkeiten, das Kultur- und Sportangebot sowie die lebendige Kneipen-, Club- und Partyszene in den Städten. Auch die beruflichen Chancen und Bildungsangebote werden als sehr positiv wahrgenommen. Jeweils 70 Prozent sind mit den Parkanlagen und Grünflächen in ihrer Heimatregion sowie dem Zugang zu schnellem Internet in ihrer Region zufrieden. Die Möglichkeiten zu gesellschaftlichem Engagement bewerten 67 Prozent der Menschen positiv. Der öffentliche Nahverkehr und die Verkehrsinfrastruktur kommen bei über 60 Prozent der Menschen gut weg.

Was stört die Befragten am Leben in der Stadt?

Die Berufstätigen hadern mit der Kinderbetreuung: Mit diesem Aspekt ist nur ein Drittel der Menschen zufrieden. Jeweils rund vier von zehn Berufstätige kritisieren zudem die digitale Verwaltung, den Zugang zu Ärzten und den Ausbau der Radwege in ihrer Region. Das Engagement der Städte im Bereich Umweltschutz – etwa Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität und für Klima- und Lärmschutz – geht 40 Prozent der Menschen nicht weit genug. Besonders groß ist der Frust über die hohe Verkehrsbelastung. Diese beklagen 68 Prozent der Berufstätigen. Ein großes Ärgernis ist zudem die Wohnsituation: Zwei Drittel der Stadtbewohner:innen sind mit Mietpreisen, Kosten für Wohneigentum und der Anzahl an freien Wohnungen unzufrieden.

Warum leben die Menschen an ihrem Wohnort?

Etwa drei von vier Erwerbstätigen (77 Prozent) leben an ihrem aktuellen Wohnort, weil er ihnen gefällt und sie die Region als attraktiv empfinden. 58 Prozent geben an, dass sie stark in ihrer Region stark verwurzelt sind. 55 Prozent sind in der Region geboren und aufgewachsen. Persönliche Gründe nennt jede:r Zweite als Grund für den Zuzug in die jeweilige Stadt. Immerhin 38 Prozent sind wegen der Arbeit in die Region gezogen.

Was wünschen sich die Menschen, um die Innenstadt lebendiger und attraktiver zu gestalten?

Um die Innenstädte lebendiger und attraktiver zu gestalten, wünschen sich vier von zehn Befragten mehr Wochen- und Erlebnismärkte wie beispielsweise Street-Food- oder Bauernmärkte. Fast ebenso viele sprechen sich für mehr kleinere, unabhängige Geschäfte und mehr Grünflächen und Parks aus. Jeweils rund ein Viertel findet, es braucht mehr Cafés und Bistros sowie Läden mit nachhaltigen oder lokalen Produkten.

„Anders als in vielen ostdeutschen Regionen wächst die Stadt Leipzig. Junge Menschen zieht es hierher, weil sie die Mischung aus vergleichsweisen günstigen Mieten, verfügbarer Kinderbetreuung, kulturellen Angeboten und beruflichen Chancen schätzen.“

Carl Erik Daum,Standortleiter bei PwC in Leipzig

Jetzt herunterladen

Studie: So attraktiv sind Deutschlands Großstädte für Arbeitnehmer

(PDF of 757.62KB)

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Die Methodik

Für die Studie wurden 4.000 Berufstätige zwischen 18 und 65 Jahren aus zwölf deutschen Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohner:innen (Berlin, Bremen, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Nürnberg, Stuttgart und München) im Auftrag von PwC befragt.

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Prof. Dr. Bernd Roese

Leitungsteam Familienunternehmen und Mittelstand und Standortleiter Frankfurt, PwC Germany

Tel.: +49 69 95850

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