Reifegradanalyse im DAX160 deutscher und europäischer Unternehmen im Materialsektor

Circular Economy im Materialsektor

Hände eines Schmuckhandwerkers bei der Arbeit mit einem Miniaturbrenner
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  • 15 Okt 2024

Die Materialwirtschaft, welche Beschaffung, Verarbeitung und Verteilung von Rohstoffen und Materialien umfasst, spielt eine zentrale Rolle in europäischen und globalen Lieferketten. Sie bildet das Fundament für die nachgelagerte Produktion von Erzeugnissen und Materialien wie Metallen, Chemikalien, Papier oder Verpackungen.

Doch die Erschließung, der Abbau und die Förderung der Ressourcen sind nicht unproblematisch – Experten schätzen, dass mehr als die Hälfte aller Treibhausgas- (THG-) Emissionen im Zusammenhang mit der Materialwirtschaft stehen. Laut dem „Global Resources Outlook“ der Vereinten Nationen ist die globale Ressourcennutzung seit 1970 von 30 auf 106 Milliarden Tonnen pro Jahr angestiegen, was den globalen Ressourcenbedarf verdeutlicht. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, gehen Experten davon aus, dass die THG-Emissionen bis 2060 auf etwa 50 Gt CO₂-Äquivalente ansteigen. Zudem ist der „Earth Overshoot Day“, der Tag, an dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht hat, die die Erde innerhalb eines Jahres zur Verfügung stellen kann, auf den 1. August 2024 gefallen – einer der frühesten Tage seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1971 (Quelle: Global Footprint Network).

Angesichts des wachsenden Ressourcenbedarfs und der steigenden Emissionen steht der Materialsektor unter Druck, schnell zielführende Maßnahmen einzuführen. Der Einbezug von Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und die Entwicklung langlebiger und flexibel nutzbarer Produkte und Materialien bieten eine Chance, den Materialsektor nachhaltig zu transformieren und zur Gestaltung nachhaltiger Gesellschaften beizutragen.

In unserem gemeinsamen Whitepaper mit SDiD.eu und dem Wuppertal Institut zeigen wir aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen auf, identifizieren mögliche Ansatzpunkte in der Wertschöpfungskette und beleuchten deren Potenzial anhand von Praxisbeispielen. Anknüpfend hieran stellen wir Aktionsfelder mit konkreten Handlungsempfehlungen für Unternehmen vor, die sie dabei unterstützen können, sich mit den Möglichkeiten der Circular Economy auseinanderzusetzen.

Das Wichtigste
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  • Rolle der Materialwirtschaft und Emissionen: Der Materialsektor trägt erheblich zu globalen Treibhausgasemissionen bei, da mehr als die Hälfte aller Emissionen mit der Materialwirtschaft verbunden sind. Der Ressourcenverbrauch ist seit 1970 stark gestiegen und der Druck auf den Sektor wächst, nachhaltige Maßnahmen zu ergreifen.
  • Technologische Innovationen und Herausforderungen: Der Einsatz von Technologien wie KI, IoT und Blockchain im Materialsektor optimiert die Lieferketten und verbessert die Effizienz. Nachhaltige Geschäftsmodelle sind jedoch teuer und oft weniger wettbewerbsfähig als herkömmliche Primärmaterialien.
  • Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit: Der Materialsektor muss Kreislaufwirtschaftsstrategien umsetzen, um den Ressourcenverbrauch zu verringern und CO₂-Emissionen zu senken. Gesetzliche Vorgaben, wie der EU-Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft, fordern höhere Recyclingquoten und eine Reduktion der Abhängigkeit von Primärrohstoffen.
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Emanuel Chibesakunda

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