Strategien für eine bessere Welt

PwC-Studie 2019: So lassen sich die Ziele für nachhaltige Entwicklung umsetzen.

Ihr Experte für Fragen

Hendrik Fink
Leiter Sustainability Services bei PwC Deutschland
E-Mail

Unternehmen haben die Bedeutung von Nachhaltigkeitszielen erkannt

Im Jahr 2015 haben die Vereinten Nationen 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung verabschiedet, die Sustainable Development Goals (SDGs). Diese Ziele liefern Unternehmen einen Rahmen, um zur Lösung globaler Herausforderungen beizutragen – vom Klimawandel über Armut bis hin zu Gesundheit und Bildung. Doch wie weit sind Unternehmen bei der Integration der SDGs in das eigene Unternehmen und der Formulierung konkreter Ziele? 

Dieser Frage geht eine PwC-Studie nach. Dafür haben die PwC-Experten die Berichterstattung von mehr als 1.000 Unternehmen weltweit analysiert. Kernergebnisse der Studie: Organisationen haben die Bedeutung der Nachhaltigkeitsziele grundsätzlich erkannt. Allerdings fehlt es häufig noch an konkreten Maßnahmen, um die Ziele bis 2030 zu erreichen.

Download Studie (PDF, 6,5 MB, englisch)

Die Studie im Überblick

So berichten Unternehmen über die Sustainable Development Goals

Knapp drei Viertel der Unternehmen (72 Prozent), die für die Studie analysiert wurden, gehen in ihrer Berichterstattung auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung ein. 59 Prozent der Organisationen, die SDGs im Bericht erwähnen, tun dies im Nachhaltigkeitsbericht, rund die Hälfte erwähnt die Ziele im Geschäftsbericht. Allerdings berichtet nur jedes dritte Unternehmen (34 Prozent), das sich zu den SDGs äußert (ein Viertel aller analysierten Unternehmen), im Kapitel zur Strategie über die Nachhaltigkeitsziele.

Das Thema erobert die Vorstandsagenda

Immerhin eines von fünf Unternehmen (21 Prozent) geht im Bericht des Vorstands explizit auf die Nachhaltigkeitsziele ein. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, als nur 13 Prozent der Firmen an dieser prominenten Stelle darüber berichteten. Das belegt: Das Thema ist auf der Prioritätenliste des Managements weiter nach oben geklettert.

„Unternehmen räumen den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung heute höhere Priorität ein als noch vor einem Jahr. Das liegt einerseits an der Regulierung und dem wachsenden Druck der Investoren. Andererseits wollen sich Unternehmen aber auch bewusst als strategische Vordenker zu diesem Thema positionieren.“

Hendrik Fink,Leiter Sustainability Services bei PwC Deutschland

Das am häufigsten genannte Ziel

Menschenwürdige Arbeit und wirtschaftliches Wachstum (SDG8), Klimaschutz (SDG13) und verantwortungsbewusster Konsum und Produktion (SDG12) sind die drei wichtigsten SDGs, die von den von uns untersuchten Unternehmen genannt werden. Das am häufigsten genannte Ziel ist – wie bereits bei der Analyse vor zwei Jahren – „Menschenwürdige Arbeit und wirtschaftliches Wachstum “ (SDG 8). 

Zudem ist es ermutigend, dass die „Klima und Klimaveränderungen“ (SDG13) in fast allen Ländern in den Top 3 der Unternehmensziele erscheint. Auch wenn „Leben unter Wasser“ (SDG14) immer noch am wenigsten erwähnt wird, so wird der SDG nunmehr von mehr als einem Viertel der analysierten Unternehmen genannt. Dies steht in enger Verbindung mit der weltweit gestiegenen Besorgnis von Verbrauchern und Regierungen über Plastikmüll in unseren Ozeanen.

Nur eine Minderheit geht auf spezifische SDG-Ziele ein

Zur Konkretisierung der 17 Ziele wurde ein Katalog von 169 Zielvorgaben verabschiedet. Inwiefern integrieren Unternehmen diese Zielvorgaben in ihre Strategie? Hier zeigt die Studie großen Verbesserungsbedarf: Nur 157 der analysierten Unternehmen (14 Prozent) gehen auf spezifische SDG-Ziele ein. Davon setzen sich 39 Prozent qualitative Ziele, 20 Prozent quantitative. Lediglich 8 Prozent berichten über quantitative Maßnahmen, um ihren Fortschritt bei der Erreichung der Ziele zu belegen. Das entspricht nur einem Prozent aller analysierten Unternehmen.

„Das Jahr 2019 hat eindrücklich belegt, wie wichtig eine Lösung der globalen Herausforderungen ist, um die es bei den SDGs geht. Für Unternehmen wird es immer dringlicher, sich mit diesen Themen zu befassen.“

Hendrik Fink,Leiter Sustainability Services bei PwC Deutschland

Handlungsempfehlungen für Unternehmenslenker – So gelingt die Integration der SDGs in das eigene Unternehmen

Das Thema ins Zentrum rücken

Im ersten Schritt ist es sinnvoll, bestimmte SDGs zu priorisieren und diese in den Entscheidungsprozesse des Unternehmens sowie in die komplette Organisation einzubetten – dazu gehören Kultur, Werte, Beziehungen und der Umgang mit den Beschäftigten. Knüpfen Sie Ihren Unternehmenszweck an den Mehrwert, den Sie für Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft generieren und formulieren Sie, wie dies auf die spezifischen SDGs einzahlt.

Innovationen mitdenken

Es hat sich bewährt, das Thema Nachhaltigkeit aus der Perspektive von Innovationen zu betrachten. Nutzen Sie die SDGs als Rahmenwerk, das Ihr Unternehmen durch nachhaltige Innovationsprojekte voranbringt.

Zudem empfiehlt es sich, die Auswirkungen Ihrer unternehmerischen Tätigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu analysieren. Berücksichtigen Sie dabei sowohl die einfachen Herausforderungen (wie z.B Zusammenarbeit mit direkten Lieferanten) und die unmittelbaren Auswirkungen, als auch die langfristige Perspektive einer partnerschaftlich orientierten Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungsketten.

Kooperationen eingehen

Es hat sich bewährt, das Thema Nachhaltigkeit aus der Perspektive von Innovationen zu betrachten. Nutzen Sie die SDGs als Rahmenwerk, das Ihr Unternehmen durch nachhaltige Innovationsprojekte voranbringt.

Zudem empfiehlt es sich, die Auswirkungen Ihrer unternehmerischen Tätigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu analysieren. Berücksichtigen Sie dabei sowohl die einfachen Herausforderungen (wie z.B Zusammenarbeit mit direkten Lieferanten) und die unmittelbaren Auswirkungen, als auch die langfristige Perspektive einer partnerschaftlich orientierten Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungsketten.

„Es macht Mut zu sehen, dass viele Firmen bereits erste Schritte gegangen sind, um die Ziele in ihr unternehmerisches Handeln zu integrieren. Nun geht es darum, das Tempo der Umsetzung und die Tiefe des Engagements zu erhöhen.“

Hendrik Fink, Leiter Sustainability Services bei PwC Deutschland

Die Methodik

Ziel der SDG Challenge 2019 war es, Informationen darüber zu sammeln, wie Unternehmen mit den SDGs umgehen und wie sie die Ziele in ihre Strategie und den Unternehmensbetrieb einbetten. Die Untersuchung umfasste eine Untersuchung von 1.141 verschiedenen Unternehmen in 31 globalen Gebieten.

Contact us

Hendrik Fink

Hendrik Fink

Partner, Sustainability Services, PwC Germany

Barbara  Wieler

Barbara Wieler

Senior Managerin Sustainability & Relevance, PwC Germany

Tel.: +49 30 2636-1563

Follow us