… für Sportrechte-Verkäufer, Sportrechte-Käufer und für ihr Vermarktungsziel: die Medienkonsumenten. Was sie in Deutschland vom Sportrechte-Handel und der Sportberichterstattung erwarten, hat PwC in einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage herausgefunden.
Die Studie belegt:
50 Prozent der Sportinteressierten schätzen vor allem das Preis-Leistungsverhältnis im teils durch den Rundfunkbeitrag finanzierten Free-TV. Auch mit Blick auf die stabile Verbindung (45 Prozent), auf die einfache technische Einrichtung (44 Prozent), auf die Kommentatoren- und Expertenqualität (32 Prozent) und auf die Vielfalt der Sportarten (31 Prozent) ist das Free-TV in der Konsumentengunst den Pay-TVSendern und Streaming-Diensten deutlich voraus.
Lediglich bei der Vielfalt der übertragenen Fußball-Ligen und bei der Exklusivität – also der Übertragung von Inhalten, die sonst nirgendwo zu sehen sind – liegt das Pay-TV vorne. Allerdings sind gerade diese zwei Kriterien relativ vielen Sportinteressierten nicht so wichtig.
Inhaltlich und qualitativ erwarten die Medienkonsumenten in Deutschland, dass Sportübertragungen live (51 Prozent) und in HD-oder UHD-Bildqualität (35 Prozent) übertragen werden. Je jünger die Medienkonsumenten sind, desto wichtiger ist ihnen auch Flexibilität beim Ansehen der Übertragungen (z.B. Ortsunabhängigkeit, Verfügbarkeit auf mehrere Arten).
Dagegen ist die Berichterstattung über regionale Vereinsspiele nur 10 Prozent der Befragten wichtig. Auch neue Technologien wie Virtual Reality, die das Zuschauererlebnis bereichern können, sind bisher noch kaum gefragt (6 Prozent).
Trotz der hohen Beliebtheit vor allem des Sportfernsehens würden 59 Prozent der Befragten kein Geld dafür ausgeben. Oder anders herum: Insgesamt 41 Prozent sind zahlungswillig – 50 Prozent der Männer und 33 Prozent der Frauen.
29 Prozent der zahlungswilligen Befragten würden 10 Euro monatlich ausgeben und 19 Prozent mehr als 20 Euro. Der Rest liegt dazwischen – und der Mittelwert bei 15 Euro pro Monat.
41 Prozent der 38,6 Millionen Fernsehhaushalte wären bereit, Geld für Sportübertragung auszugeben. Das wären allein knapp 16 Millionen mögliche Pay-TV-Abonnenten. Davon wären rechnerisch etwa 11 Millionen bereit, mehr als fünf Euro im Monat für ein Abonnement auszugeben. Laut der PwC-Studie German Entertainment & Media Outlook gibt es erst in etwa acht Millionen Pay-TV-Abonnenten. Hierin könnte also für die Pay-TV-Sender noch unausgeschöpftes Potenzial liegen. Das unterstreicht die Relevanz von Sportrechten auch für Pay-TV-Dienste.
„Ja, die Deutschen wollen ein großes mediales Sportangebot. Ja, sie haben hohe Ansprüche daran. Und nein, sie wollen Sportberichterstattung auf keinen Fall um jeden Preis.“
Vor allem mit Blick auf die Fußball-Bundesliga ist die Verteilung von Sportrechten ein wichtiges Thema. Dass sich die Übertragungsrechte auf weitere, teils kostenpflichtige Anbieter verteilen könnten, finden nur 21 Prozent der Deutschen in Ordnung. Mehr als der Hälfte (55 Prozent) missfällt dies dagegen, weil sie Nachteile befürchten – so etwa Kosten für Spiele, die sie nicht interessieren (41 Prozent).
Manche Bundesbürger sehen auch Vorteile in der Verteilung von Sportrechten. So glauben 28 Prozent der Befragten, damit könne verhindert werden, dass ein Anbieter zu viel Preismacht bekäme. Vor allem jüngere Leute meinen auch, dass Konkurrenzkampf um Übertragungsrechte die Sendequalität steigere.
Sollten sich die öffentlich-rechtlichen TV-Sender die immer teurer werdenden Sportübertragungsrechte für die 1. und 2. Bundesliga eines Tages nicht mehr leisten können, wünscht sich fast die Hälfte der Deutschen, dass dann die Bundesliga gänzlich aus deren Programm verschwindet.
Immerhin ein Viertel der Befragten plädiert in diesem Fall für einen höheren Rundfunkbeitrag, damit ARD und ZDF die Spielübertragungen bezahlen können. Insbesondere für unter 40-Jährige wären Übertragungen der 3. Fußball-Bundesliga eine interessante Alternative.