Zwei Businessfrauen schauen auf ein Tablet

PwCs AI Jobs Barometer 2025

PwC-Studie: So verändert KI unsere Arbeitswelt

66 %

schnellerer Kompetenzwandel in stark von KI betroffenen Berufen.

> 7 %

aller Stellenangebote mit KI-Bezug im Informations- und Kommunikationssektor.

62 %

mehr Stellenausschreibungen in KI-exponierten Berufen im Vergleich zu 2019.

> 200 %

beträgt der Zuwachs an KI-unterstützten („AI augmented“) Stellen in der Landwirtschaft seit 2019.

Ihre Expert:innen für Fragen

Petra Raspels
Partnerin, EMEA Workforce Transformation Lead bei PwC Deutschland
Tel.: +49 175 4387684
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Armin von Rohrscheidt 
Partner, Workforce Transformation Leader bei PwC Deutschland
Tel.: +49 170 9341667
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Studie basiert auf der Auswertung von fast einer Milliarde Stellenanzeigen weltweit

Künstliche Intelligenz (KI) prägt unsere Berufswelt immer stärker und verändert insbesondere die Qualifikationsanforderungen in vielen Branchen. KI definiert die Berufsrollen um oder sogar neu, und das in immer höherem Tempo. Ein wesentlicher Indikator dafür sind die von Arbeitgebern nachgefragten Qualifikationen für Jobs mit KI-Bezug. Auch in traditionellen Branchen wie der Landwirtschaft und im Bausektor spielt die Technologie eine immer größere Rolle.

Mit dem AI Jobs Barometer 2025 analysiert PwC, wie sich der zunehmende KI-Einsatz auf Arbeitsplätze und geforderte Qualifikationen weltweit und in Deutschland auswirkt. Die aktuelle Studie basiert auf der Auswertung von fast einer Milliarde Stellenanzeigen aus 24 Ländern auf sechs Kontinenten.

Ein Kernergebnis: Die Daten legen nahe, dass Unternehmen KI nicht primär einsetzen, um Arbeitskräfte zu sparen, sondern ihre Mitarbeiter:innen wertvoller und produktiver zu machen. KI verändert dabei auch die Qualifikationsanforderungen, die Arbeitnehmer:innen für ihren Erfolg benötigen. Die von Arbeitgebern nachgefragten Qualifikationen ändern sich in Berufen, die am stärksten von KI betroffen sind, um 66 % schneller als in Berufen, die am wenigsten betroffen sind. Gleichzeitig sinken die formalen Anforderungen der Arbeitgeber, wie etwa ein Hochschulabschluss – und dies besonders schnell für diese Berufe, die von KI am stärksten betroffen sind.

Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, sollten Unternehmen eine umfassende Strategie entwickeln, die KI nicht nur zur Effizienzsteigerung, sondern auch als Motor für Wachstum einsetzt. Der wahre Nutzen von KI entfaltet sich, wenn sie zur Transformation der gesamten Wertschöpfung verwendet wird, dadurch neue Märkte erschließt und Wettbewerbsvorteile schafft.

„KI hat das Potenzial, mehr Arbeitsplätze zu schaffen, als sie verdrängt, wenn sie als Wegbereiter für neue Formen der Wirtschaftstätigkeit eingesetzt wird.“

Petra Raspels,Partnerin, EMEA Workforce Transformation Lead bei PwC Deutschland

Die Studie im Überblick

Für das AI Jobs Barometer 2025 hat PwC fast eine Milliarde Stellenanzeigen weltweit in mehr als 80 Industrie- und Wirtschaftssektoren ausgewertet. Die Studie untersucht die globalen Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die Arbeitsnachfrage in unterschiedlichen Branchen und die geforderten Qualifikationen.

Dabei zeigt sich: KI macht Arbeitnehmer:innen deutlich produktiver und schafft Werte für Unternehmen

  • Künstliche Intelligenz (KI) steigert erheblich die Produktivität der Mitarbeiter:innen und schafft wertvolle Impulse für Unternehmen. Branchen, die besonders gut in der Lage sind, KI zu integrieren, verzeichnen ein dreimal höheres Umsatzwachstum pro Mitarbeiter:in.
  • Seit 2022, als das Bewusstsein für die Leistungsfähigkeit von KI sprunghaft angestiegen ist, hat sich das Produktivitätswachstum in den Branchen, die am besten positioniert sind, um KI zu übernehmen, fast vervierfacht. Im Gegensatz dazu verzeichneten die am wenigsten von KI betroffenen Branchen einen leichten Rückgang.
  • Arbeitnehmer:innen mit KI-Fähigkeiten, darunter Prompt-Engineering, erhalten einen Lohnaufschlag von 56 %, was auf den steigenden Wert dieser Fähigkeiten hinweist, verglichen mit 25 % im letzten Jahr.
  • Alle Branchen erweitern ihre Nutzung von KI, einschließlich solcher, die auf den ersten Blick weniger betroffen erscheinen, wie Bergbau und Bauwesen. Dies zeigt, dass Unternehmensleiter den Wert von KI-Investitionen erkennen und branchenübergreifend wertschöpfend einsetzen.
Infografik: Netto-Qualifikationsänderungen für automatisierte und erweiterte Arbeitsplätze nach Sektor, Deutschland, 2019-2024

KI-Jobs vor allem im Informations- und Kommunikationssektor

Die insgesamt meisten Stellen werden in Deutschland im verarbeitenden Gewerbe ausgeschrieben (18,1 Prozent aller Stellen im Jahr 2024). Darauf folgen die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Tätigkeiten (11,3 Prozent).

Besonders präsent ist KI im Informations- und Kommunikationssektor: Hier sind in mehr als sieben Prozent der Inserate KI-Kenntnisse vorausgesetzt.

Die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Tätigkeiten folgen mit einem Anteil von 2,7 Prozent. Insgesamt sind sektorübergreifend in immer mehr Stellenausschreibungen KI-Kenntnisse explizit verlangt. Dies spiegelt die immer größere Verbreitung von KI in der Arbeitswelt wider.

Infografik: Kumulative Wachstumsrate aller Stellenausschreibungen in Bezug auf die Exposition gegenüber KI, Deutschland, 2019-2024

KI erhöht die Arbeitsnachfrage, aber nicht wesentlich

In KI-exponierten Berufen, in denen sich die Technologie recht einfach einsetzen lässt, ist die Zahl der Arbeitsplätze seit 2019 um 62 Prozent gestiegen. Der Korrelationskoeffizient beträgt 0,18. Dies deutet zwar darauf hin, dass eine höhere KI-Exposition mit einem stärkeren Wachstum der Stellenausschreibungen einhergeht, doch ist diese Korrelation ausgesprochen gering.

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Arbeitsplätzen, deren Anforderungsprofile Kenntnisse in generativer KI (GenAI) umfassen: Hier ist der Korrelationskoeffizient mit 0,2 nur geringfügig größer. Außerdem ist die Bandbreite an Wachstumsraten sowohl für Berufe mit geringer als auch mit hoher KI-Exposition groß. Mit anderen Worten: Die Arbeitsnachfrage hängt nicht nur vom Faktor KI ab.

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PwCs AI Jobs Barometer 2025

Landwirtschaft, Freizeit und Bergbau mit stärkstem KI-Zuwachs

Der Zuwachs an Jobprofilen mit geforderten KI-Skills erfasst auch traditionelle Branchen immer stärker. So steht die Landwirtschaft in Deutschland an der Spitze des KI-getriebenen Jobwachstums. Die Zunahme der Inserate für KI-unterstützte („AI augmented“) Jobs beträgt hier mehr als 200 Prozent im Zeitraum 2019 bis 2024; bei Inseraten für Jobs mit reinem KI-Fokus („automated“) lag die Zunahme bei mehr als 100 Prozent. 

Beide Werte liegen weit über dem Durchschnitt für Deutschland von 58 Prozent für KI-unterstützte und 26 Prozent für vollautomatisierte Jobs. Auch in den Bereichen Freizeit und Kultur, Bergbau sowie Bildung liegen die Raten jeweils deutlich über dem Durchschnitt. Das spiegelt die zunehmende Integration von KI in der Kreativwirtschaft, der Rohstoffgewinnung und dem digitalen Lernen wider.

Infografik: Netto-Qualifikationsänderung für automatisierte und erweiterte Arbeitsplätze nach Sektor, Deutschland, 2019-2024

Am größten war der KI-bedingte Qualifikationswandel in der Informations- und Kommunikationsbranche (IKT) mit einem Nettozuwachs von 11,3 (Nettoveränderung der Qualifikation). Dagegen signalisiert die geringe Veränderung der Qualifikation im Bildungswesen eine geringe KI-Verbreitung in diesem Bereich.

Die Qualifikationsanforderungen wandeln sich durch KI

KI führt zu einem raschen Wandel bei den Fähigkeiten, die für den Erfolg in KI-gestützten Berufen erforderlich sind. Die von den Arbeitgebern geforderten Fähigkeiten ändern sich in den Berufen, die am stärksten von KI betroffen sind, um 66 % schneller als in den Berufen, die am wenigsten betroffen sind – also mehr als 2,5 Mal schneller als noch im letzten Jahr. Auch in Deutschland zeichnet sich dieser Trend ab, wenn auch nicht ganz so stark ausgeprägt. So ist bei hoher KI-Exposition die Dynamik bei Qualifikationsanforderungen um 36 Prozent höher als bei Berufen mit geringer KI-Exposition.

Rechtsanwaltsfachangestellte beispielsweise mussten in der Vergangenheit Dokumente manuell prüfen, die Rechtsprechung zusammenfassen und juristische Standarddokumente verfassen. Jetzt, da KI sie bei diesen Aufgaben unterstützen kann, müssen Rechtsanwaltsfachangestellte KI-Tools bedienen können und mehr denn je Fähigkeiten wie kritisches Denken und Zusammenarbeit unter Beweis stellen.

Die Voraussetzungen für den Erfolg in KI-betroffenen Berufen ändern sich auch in anderer Hinsicht. Die Nachfrage der Arbeitgeber nach formalen Abschlüssen geht für alle Berufe zurück, aber besonders schnell für KI-gefährdete Berufe: Von 2019 bis 2024 ist diese Anforderung in Deutschland um sechs Prozentpunkte auf 41 Prozent zurückgegangen. Noch stärker gesunken sind die Anforderungen an einen formalen Abschluss bei Berufen mit geringerer KI-Exposition: von 2019 bis 2024 um 16 Prozentpunkte auf jetzt neun Prozent. Stellen mit hoher KI-Exposition erfordern also tendenziell seltener einen Hochschulabschluss, aber immer noch fast viermal so häufig wie Berufe mit geringer KI-Exposition.

Infografik: Anforderungen an den Hochschulabschluss für Berufe, die stärker von Augmentation und Automatisierung betroffen sind, Deutschland, 2019-2024

Anders ist das Ergebnis, wenn man die Stellen mit hoher KI-Exposition weiter unterscheidet nach Stellen mit KI-Unterstützung und vollautomatisierten Stellen: Für KI-unterstützte Stellen ist die Voraussetzung eines Hochschulabschlusses von 2019 bis 2024 um neun Prozentpunkte auf 45 Prozent gesunken. Bei den stärker automatisierten Berufen sank die Anforderung um fünf Prozentpunkte auf 36 Prozent.

Für die Mehrzahl der KI-unterstützten und automatisierten Stellen in Deutschland verlangen Arbeitgeber also nicht mehr zwingend einen Hochschulabschluss. An die Stelle formaler Einstellungskriterien treten offenbar zunehmend die praktischen KI-Fähigkeiten der Arbeitnehmer:innen.

Was bedeutet dies für die Praxis?

KI für die Transformation nutzen

Unsere Analysen zeigen, dass Unternehmen zunehmend die Vorteile von KI in Form messbarer Umsatzsteigerungen pro Mitarbeiter:in erkennen. Um im Wettbewerbsumfeld erfolgreich zu bleiben, ist es entscheidend, dass Führungskräfte gezielt Strategien entwickeln, um diese Chancen umfassend zu nutzen. Während viele Firmen ihren Fokus zunächst auf einzelne Anwendungsfälle legen, entfaltet sich das volle Potenzial von KI erst dann, wenn diese technologiegetrieben zur Transformation der gesamten Wertschöpfung genutzt wird. So können neue Einnahmequellen erschlossen und klare Wettbewerbsvorteile erzielt werden.

„KI bedeutet die größte Disruption der Arbeitswelt seit Jahrzehnten. Neben den Jobs selbst verändert sie Business Modelle ebenso wie die Zusammenarbeit in der Workforce. Skills einerseits, Empathie und Kreativität andererseits werden noch zentraler in ihrer Bedeutung – und erfordern eine umfassende Transformation besonders im bereich Workforce und HR als Katalysator dieser Veränderung.“

Armin von Rohrscheidt,Partner, Workforce Transformation Lead bei PwC Deutschland

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Die Methodik

Mit dem AI Jobs Barometer 2025 untersucht PwC die globalen Auswirkungen des zunehmenden KI-Einsatzes auf Arbeitsplätze, Gehälter, Qualifikationen und Produktivität weltweit und in Deutschland. Die aktuelle Studie basiert auf der Auswertung von fast einer Milliarde Stellenanzeigen aus 24 Ländern auf sechs Kontinenten.

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