Das Erneuerbare-Energien-Gesetz gibt vor, dass die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis zum Jahr 2030 gegenüber dem Niveau von 1990 um mindestens 65 % gesenkt werden sollen – und Deutschland bis 2045 CO₂-Neutralität erreichen soll. Der Ausbau erneuerbarer Energien und der baldige Kohleausstieg tragen dazu bei. Infolge der Energiewende steigt die Nachfrage nach Flexibilitätslösungen – insbesondere auch nach Batterie-Energiespeichersystemen (BESS), die mit der geplanten Einführung des Kapazitätsmarktes ab dem Jahr 2028 zusätzlich an Bedeutung gewinnen.
Unternehmen, die nachhaltig von dieser Technologie profitieren möchten, sollten die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Marktmodelle und die Regelenergiemärkte, auf denen sie BESS-Einnahmen generieren möchten, genau verstehen.
Ein erfolgreicher Business Case umfasst den vollständigen Lebenszyklus von BESS-Projekten. Deren Finanzierung setzt ein tiefes Verständnis der Kapitalanforderungen und der aktuellen Finanzierungsstrukturen voraus. Denn BESS-Projekte erfordern erhebliche Investitionen in den Komponentenerwerb, den Netzanschluss und in die Betriebskosten.
Ebenfalls entscheidend für ein erfolgreiches Geschäftsmodell mit Batterie-Energiespeichersystemen ist, diverse Einnahmequellen effektiv zu nutzen (Multi-Markt-Optimierung). Denn die BESS-Profitabilität hängt wesentlich von der Diversifikation der Erlösströme ab – also vom Geschäftserfolg an Regelenergiemärkten (wie der Primärregelreserve, der Sekundärregelreserve und der Minutenreserve), von Arbitragegeschäften im Day-Ahead- und Intraday-Markt und von dem für das Jahr 2028 erwarteten Kapazitätsmarkt.
„Batteriespeicher sind ein Kernelement für Netzstabilität und regionale Energieautarkie. Unternehmen können mit diesem strategischen Baustein der Energiewende nachhaltig Gewinne erwirtschaften.“
Zentral für die Bewertung von Batteriespeichersystemen sind die Investitions- und die Betriebskosten, weil diese beiden Kostenarten die Wirtschaftlichkeit von BESS-Projekten maßgeblich beeinflussen.
Die Wirtschaftlichkeit der Systeme hat sich in den vergangenen Jahren durch technologische Fortschritte deutlich verbessert – beispielsweise mit der Einführung von LFP-Batterien, die zu einem Rückgang der Produktions- und folglich der Investitionskosten führten. Gleichzeitig stiegen die Lebensdauern von Batteriespeichern durch technologische Fortschritte.
Zu den wesentlichen Investments für Batteriegroßspeichersysteme zählen die Ausgaben für das eigentliche Batteriesystem, die Investitionen in den Netzanschluss (beispielsweise in Umrichter oder Trafos) sowie die Investments für die Planung und den Bau. Zu den Betriebskosten gehören die Betriebs- und Wartungskosten, die Netzentgelte, die Vermarktungskosten sowie die Lohn- und Pachtkosten. Zudem müssen BESS-Betreiber den reibungslosen Betrieb ihrer Systeme sicherstellen. Die Betriebskosten beeinflussen die Rentabilität von BESS-Projekten über die gesamte Lebensdauer. Erfolgreiche Geschäftsmodelle mit Batteriespeichern basieren deshalb auf einer sorgfältigen Analyse aller Ausgaben und deren stetiger Optimierung.
Ihr PwC-Team berät Sie umfassend für eine optimale Vermarktung Ihrer Batterie-Energiespeichersysteme. Nutzen Sie unsere Erfahrung für die Entwicklung von Multi-Markt-Strategien. Eine Multi-Markt-Strategie zielt darauf ab, verschiedene Einnahmequellen aus unterschiedlichen Märkten zu bündeln – zum Beispiel aus Regelenergiemärkten, Arbitrage-Geschäften und (den für 2028 erwarteten) Kapazitätsmärkten.
Das interdisziplinäre BESS-Team von PwC vereint Marktkenntnis, technische Expertise und regulatorisches Know-how, um individuelle Kundenlösungen zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen. Nutzen Sie diese Qualität, um Ihre Projekte wirtschaftlich zu bewerten, Umsatzpotenziale zu ermitteln, Sensitivitätsanalysen durchzuführen und Märkte zu optimieren. Selbstverständlich berücksichtigen wir dabei immer auch die Regulatorik, technische Einschränkungen und Standortfaktoren.
Die erfolgreiche Umsetzung von BESS-Projekten erfordert eine strukturierte Herangehensweise, die technische, regulatorische und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt. Bereits in der frühen Planung müssen zentrale Herausforderungen adressiert werden, um die Machbarkeit des Projekts sicherzustellen. Mitentscheidend dafür ist die sorgfältige Standortauswahl sowie die technische Systemkonfiguration. Ein Entwicklungspartner sollte die technische Planung, Ausführung und frühzeitige Integration von Handels- und Optimierungsprozessen unterstützen, um eine effiziente Vermarktung nach der Inbetriebnahme zu sichern. Entscheidend für die operative Umsetzung ist die Auswahl eines geeigneten Partners, weil ohne einen solchen Partner der Koordinationsaufwand und das Projektrisiko steigen.
In Deutschland unterliegen BESS-Projekte verschiedenen regulatorischen Vorgaben. Gemäß dem Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) sind neu errichtete BESS, die alle regulatorischen Anforderungen nach § 118 Abs. 6 EnWG erfüllen, von Netzentgelten befreit. Dies gilt für 20 Jahre ab der Inbetriebnahme, wenn die Inbetriebnahme vor dem 4. August 2029 erfolgt. Neben der Befreiung von Netznutzungsentgelten profitieren stationäre BESS auch von einer Stromsteuerbefreiung. Denn Systeme, die Strom temporär speichern und anschließend in ein Versorgungsnetz einspeisen, erkennt die Bundesnetzagentur (BNetzA) als Teil des Versorgungsnetzes an.
BESS-Projekte erfordern erhebliche Investitionen, deren Höhe unter anderem von der Projektgröße, der Batterietechnologie sowie von den regulatorischen und marktbezogenen Bedingungen abhängt. Nötig für die richtige Finanzierung ist eine fundierte Analyse der Investitionsziele und der internen Verzinsungsrate (IRR) – unter Berücksichtigung von CAPEX, OPEX, prognostizierten Einnahmen, Verschuldungsgrad und Hedgingkosten. Auch innovative Finanzierungsstrategien können zum Erfolg beitragen, in jedem Fall aber eine strategisch ausgewählte Finanzierungsstruktur und effektives Risikomanagement.