
Der Laden um die Ecke gewinnt wieder an Bedeutung. Der Anteil der deutschen Verbraucher, die mindestens einmal pro Woche im stationären Handel einkaufen, liegt bei knapp 60 Prozent – und damit deutlich höher als noch vor drei Jahren (46 Prozent) und als im europäischen Durchschnitt (43 Prozent). Trotz aller digitalen Vernetzung kaufen auch jüngere Konsumenten häufig und gern im stationären Geschäft ein. In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen erledigen 61 Prozent der Konsumenten mindestens einmal pro Woche ihre Einkäufe in einem Laden vor Ort.
Obwohl die deutschen Verbraucher den stationären Handel wieder häufiger nutzten, ist ihre Zufriedenheit mit dem Kauferlebnis in einigen Punkten rückläufig. Nur noch die Hälfte ist der Meinung, dass das Verkaufspersonal über umfassendes Sortimentswissen verfügt. 2017 lag dieser Anteil noch bei 58 Prozent. Die Ladengestaltung halten aktuell nur 39 Prozent der Befragten für ansprechend (2017: 52 Prozent).
Zu diesen Ergebnissen kommt der „Global Consumer Insights Survey 2018“, für den PwC über 22.000 Verbraucher in 27 Ländern befragt hat, darunter 1.000 deutsche Konsumenten.
Verbraucher wollen wissen, was Gleichgesinnte denken. 38 Prozent der Konsumenten nutzen soziale Netzwerke als Inspirationsquelle. In der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen sind es sogar 65 Prozent. Die subjektive Produktwahrnehmung tritt dadurch in den Vordergrund. Für Händler wird es immer schwieriger, Fakten wie Produkteigenschaften oder Testergebnisse zu transportieren, wenn diese nicht von subjektiven Empfehlungen unterstützt werden. An einer Social-Media-Strategie führt für Händler kein Weg vorbei.
„Der stationäre Einzelhandel bleibt relevant und attraktiv. Er wird definitiv nicht verschwinden. Konsumenten möchten Produkte weiterhin anfassen, ausprobieren und auf eine persönliche Beratung nicht verzichten.“
Dr. Christian Wulff,Consumer Markets Leader PwC Deutschland und EMEA