PwC-Studie: KI sorgt für vierfaches Produktivitätswachstum und 56 % höhere Gehälter

  • Pressemitteilung
  • 17 Jun 2025

KI macht Arbeitnehmer:innen wertvoller / KI-Kenntnisse auch in traditionellen Branchen immer wichtiger / Praktische Fähigkeiten treten zunehmend an Stelle formaler Abschlüsse

Düsseldorf, 17 Juni 2025

Künstliche Intelligenz (KI) transformiert zunehmend unsere Arbeitswelt und führt zu signifikanten Veränderungen in Gehältern, Beschäftigungsmöglichkeiten und Produktivität. Arbeitnehmer:innen mit KI-Kompetenzen profitieren von einer bemerkenswerten Lohnsteigerung, die global im Jahr 2024 bei 56 Prozent liegt, was eine Verdopplung gegenüber den 25 Prozent des Vorjahres darstellt. KI-Fähigkeiten werden für den Arbeitsmarkt somit immer wertvoller. Zudem wandelt sich das Anforderungsprofil in den Berufen, die besonders stark von KI betroffen sind, um 66 Prozent schneller als in anderen Bereichen.

Das sind einige der wichtigsten Ergebnisse des AI Jobs Barometer 2025 von PwC. In der Studie analysiert die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, wie sich der zunehmende KI-Einsatz auf Arbeitsplätze und Qualifikationen weltweit und in Deutschland auswirkt. Die diesjährige Studie basiert auf der Auswertung von fast einer Milliarde Stellenanzeigen aus 24 Ländern auf sechs Kontinenten. 

Stärkerer Wert der Mitarbeiter:innen durch KI

Ein zentrales Ergebnis der globalen Zahlen lautet: Durch KI werden Arbeitnehmer:innen wertvoller, produktiver und können höhere Gehälter erzielen, wobei die Zahl der Arbeitsplätze sogar in den Bereichen steigt, die als am stärksten automatisierbar gelten. Die Studie stellt fest, dass sich das Produktivitätswachstum seit der Verbreitung von GenAI im Jahr 2022 in den Branchen, die am stärksten von KI betroffen sind (z. B. Finanzdienstleistungen, Software-Publishing), fast vervierfacht hat und von 7 Prozent im Zeitraum 2018-2022 auf 27 Prozent im Zeitraum 2018-2024 gestiegen ist. Im Gegensatz dazu ist die Produktivitätswachstumsrate in den Branchen, die vermeintlich am wenigsten von KI betroffen sind (z. B. Bergbau, Gastgewerbe), global im selben Zeitraum von 10 Prozent auf 9 Prozent zurückgegangen. Die Daten von 2024 zeigen, dass die am stärksten von KI betroffenen Branchen ein dreimal höheres Wachstum des Umsatzes pro Mitarbeiter:in verzeichnen als die am wenigsten betroffenen. 

66 %

schnellerer Kompetenzwandel in stark von KI betroffenen Berufen.

56 %

durchschnittlich höhere Gehälter für Arbeitnehmer:innen mit KI-Kompetenzen

> 200 %

beträgt der Zuwachs an KI-unterstützten („AI augmented“) Stellen in der Landwirtschaft seit 2019.

36 %

der Stellen mit klarem KI-Fokus erfordern Hochschulabschluss

Neue Qualifikationsanforderungen durch KI

Auch wenn das Bild in Bezug auf Produktivität, Löhne und Arbeitsplätze überwiegend positiv ist, zeigt die Studie doch, dass sich Arbeitnehmer:innen und Unternehmen an ein viel schnelleres Tempo des Wandels anpassen müssen. Die Qualifikationen, die Arbeitgeber suchen, ändern sich in Berufen, die am stärksten von KI betroffen sind, um 66 Prozent schneller als in Berufen, die am wenigsten betroffen sind. Im letzten Jahr betrug der Wert 25 Prozent. Auch in Deutschland zeichnet sich dieser Trend ab, wenn auch nicht ganz so stark ausgeprägt. So ist bei Berufen mit starkem KI-Einfluss die Dynamik bei Qualifikationsanforderungen um 36 Prozent höher als bei Berufen mit geringem KI-Einfluss. 

„KI verändert nicht nur die Arbeitswelt, sondern auch unser Verständnis von guter Führung. Es reicht nicht, Menschen auf Tools zu schulen. Es geht darum, sie für einen offenen, kreativen Umgang mit Technologie zu begeistern. Und sie dabei zu unterstützen, ihre persönlichen Stärken wirksam einzubringen. Dazu gehört auch die Befähigung, KI-gestützte Anwendungen verantwortungsvoll zu nutzen und deren Ergebnisse reflektiert einzuordnen. Genau hier setzen wir bei PwC Deutschland an – mit einer Weiterentwicklungskultur, die technologische und menschliche Kompetenz gleichermaßen fördert.“

Daniela Geretshuber,Chief People and Sustainability Officer bei PwC Deutschland

Deutlich wird auch: Für Berufe mit hohem KI-Einfluss sind in Deutschland die formalen Anforderungen gesunken. Erforderten im Jahr 2019 noch 47 Prozent der KI-bezogenen Berufe einen Hochschulabschluss, waren es 2024 mit 41 Prozent etwas weniger. Wo KI unterstützend („AI augmented“) eingesetzt wird, verlangen Arbeitgeber in 45 Prozent der Inserate einen Hochschulabschluss – ein Rückgang um neun Prozentpunkte seit 2019. Und nur 36 Prozent der Stellen mit klarem KI-Fokus („Automated“) erfordern noch einen Hochschulabschluss. An die Stelle formaler Einstellungskriterien treten also zunehmend die konkreten KI-Fähigkeiten der Arbeitnehmer:innen. 

„Die Bedeutung eines Hochschulabschlusses nimmt in stark KI-exponierten Berufen kontinuierlich ab. Während formale Bildungsabschlüsse früher oft als essenziell galten, entwickeln sich die Anforderungen nun in Richtung spezialisierter praktischer Fähigkeiten.“

Armin von Rohrscheidt,Leader Workforce Transformation bei PwC Deutschland

Landwirtschaft, Freizeit und Bergbau mit stärkstem KI-Zuwachs 

Die Studie analysiert das KI-getriebene Jobwachstum auch nach Branchen. Dabei steht die Landwirtschaft in Deutschland an der Spitze: Die Zunahme der Inserate für KI-unterstützte („AI augmented“) Jobs beträgt hier mehr als 200 Prozent im Zeitraum von 2019 bis 2024; bei Inseraten für Jobs mit reinem KIFokus („Automated“) waren es mehr als 100 Prozent. Beide Werte liegen weit über dem Durchschnitt für Deutschland über alle Branchen hinweg (KI- 4 unterstützt: 58 Prozent; automatisiert: 26 Prozent). Auch in den Sektoren Freizeit und Kultur, Bergbau sowie Bildung liegen die Wachstumsraten jeweils deutlich über dem Durchschnitt. Das spiegelt die zunehmende Integration von KI in der Kreativwirtschaft, der Rohstoffgewinnung und dem digitalen Lernen wider.

Mit Blick auf den allgemeinen Stellenwert von künstlicher Intelligenz in der Arbeitswelt deuten die Daten darauf hin, dass Unternehmen künstliche Intelligenz vor allem nutzen, damit die Beschäftigten mit der Technologie Mehrwert schaffen – statt einfach die Zahl der Arbeitsplätze zu reduzieren.

„KI hat das Potenzial, mehr Arbeitsplätze zu schaffen, als sie verdrängt, wenn sie als Wegbereiter für neue Formen der Wirtschaftstätigkeit eingesetzt wird und damit zudem dem Fachkräftemangel entgegenwirkt.“

Petra Raspels,EMEA Workforce Leader, PwC Deutschland

Die Bedeutung von KI für Unternehmen

Wenn Unternehmen ihr Wachstum ankurbeln und die Chancen der KI nutzen wollen, müssen sie KI jetzt in den Mittelpunkt stellen. Aus der Studie lassen sich fünf Schlüsselmaßnahmen für Unternehmen ableiten:

1. Nutzen Sie KI für die unternehmensweite Transformation.
2. Behandeln Sie KI als Wachstumsstrategie, nicht nur als Effizienzstrategie.
3. Priorisieren Sie agentenbasierte KI.
4. Ermöglichen Sie Ihren Mitarbeiter:innen, Fähigkeiten zu erwerben, mit denen sie die Leistung der KI optimal nutzen können.
5. Erschließen Sie das transformative Potenzial von KI durch den Aufbau von Vertrauen.

Lesen Sie dazu

PwCs AI Jobs Barometer 2025

Über PwC

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 370.000 Mitarbeitende in 149 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.

PwC Deutschland bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.

Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.

Pressekontakt

Vivien Marie Heyming
Vivien Marie Heyming

PwC Communications, PwC Germany

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