PwC Cloud Business Survey 2025: Cloud-Strategie als Balanceakt zwischen Innovations- und Kostendruck

Die meisten Unternehmen in Deutschland nutzen mehrere Cloud-Modelle – die Multi-Cloud wird zur Norm / Geopolitische Spannungen schaffen eine neue Ordnung der Cloud-Landschaft / KI-Fähigkeiten werden zum Auswahlkriterium für Cloud-Anbieter / Cloud-Budgets steigen, doch das Kostenmanagement bleibt ausbaufähig

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Frankfurt am Main, 17. Dezember 2025

Zwischen 2023 und 2025 ist der Anteil von deutschen Unternehmen, die in Teilen oder vollständig auf die Cloud setzen, um 13 Prozentpunkte auf 74 % gestiegen. Mit der zunehmenden Cloud-Reife verschieben sich die Schwerpunkte von Cloud-Initiativen, -Investitionen, und -Zielen. Nach der Migrationsära geht es jetzt stärker darum, komplexe Cloud-Infrastrukturen besser beherrschbar zu machen, den Betrieb zu optimieren und das Geschäft mit cloudgetriebenen Innovationen wie künstlicher Intelligenz weiterzuentwickeln.

„Die Cloud-Transformation betritt ein neues Zeitalter. Als strategische Plattform und Basis-Infrastruktur für KI ist die Cloud noch enger als zuvor mit der zukunftsweisenden geschäftlichen Ausrichtung von Unternehmen in Deutschland verknüpft.“

Sebastian Paas,Partner, EMEA Cloud Transformation Leader, PwC Deutschland

Zunehmend vielfältige Cloud-Modelle erhöhen die Flexibilität – aber auch die Komplexität

Die Cloud-Landschaft in deutschen Unternehmen wird zunehmend vielfältiger: 69 % nutzen mehrere Betriebsmodelle wie Public Cloud und Private Cloud sowie cloudbasierte Managed Services parallel. Die Multi-Cloud wird zur Norm. Damit profitieren Unternehmen einerseits von großer Flexibilität und höherer Resilienz durch den Bezug von Lösungen mehrerer Cloud-Anbieter. Gleichzeitig steigen aber auch die Komplexität und die Verwaltungsaufwände.

Als größtes internes Hindernis, um messbaren Mehrwert mit der Cloud zu erzielen, nennen Unternehmen die Komplexität der Integration. Weitere Hindernisse sind Investitionsbeschränkungen und der Mangel an cloudbezogenen Fachkenntnissen der Mitarbeitenden. In Bezug auf externe Herausforderungen stehen Bedenken rund um Datenschutz und Datensicherheit an erster Stelle. Mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen sieht darin ein Hauptproblem der Cloud-Nutzung.

Geopolitische Unsicherheiten bedingen Anpassung der Cloud-Strategie an neue Rahmenbedingungen

Fast drei Viertel der Unternehmen aus Deutschland haben ihre Cloud-Strategie wegen geopolitischer Unsicherheiten bereits angepasst oder planen dies. Im Zuge der Umstellung ist auch mit infrastrukturellen Veränderungen zu rechnen. Lokale Hosting-Möglichkeiten von nationalen Cloud-Partnern und auf Souveränität ausgelegte Angebote, die aktuell in Deutschland noch wenig verbreitet sind, gewinnen an Bedeutung.

„Vertrauen und digitale Souveränität werden zu tragenden Säulen der Cloud-Strategie. Gleichzeitig möchten Unternehmen aber auch weiterhin von der Innovationskraft der Hyperscaler profitieren.“

Sebastian Paas,Partner, EMEA Cloud Transformation Leader, PwC Deutschland
74 %

der Unternehmen aus Deutschland setzt in weiten Teilen oder vollständig auf die Cloud.

69 %

setzen auf mehrere Anbieter und nutzen Multi-Cloud-Infrastrukturen.

Für 67 %

sind Agentic AI-Fähigkeiten ein Auswahlkriterium von Cloud-Anbietern.

54 %

zielen mit Investitionen darauf ab, von neuen KI-Innovationen zu profitieren.

KI wird zum Motor der Cloudentwicklung und zum Auswahlkriterium von Angeboten

Weitere strategische Anpassungen sind vor allem durch die rasanten Fortschritte im KI-Bereich motiviert. Während drei Viertel der Unternehmen bereits cloudbasierte KI-Tools nutzen, planen weitere 22 % den Einsatz innerhalb der kommenden 12 Monate. Auch für die Anbieterauswahl werden die KI-Fähigkeiten entscheidend. So geben 67 % der im Rahmen des PwC Cloud Business Surveys befragten Führungskräfte aus Deutschland an, dass sie die Nutzung der Fähigkeiten von Agentic AI als wichtiges Auswahlkriterium für Cloud-Anbieter betrachten.

Im Vergleich zum gesamten Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) hinkt die KI-Bereitschaft in Deutschland jedoch hinterher. In der EMEA-Region sind 80 % der befragten Führungskräfte überzeugt, dass ihre Mitarbeitenden über die nötigen Kompetenzen verfügen, um von KI zu profitieren. In Deutschland sind es weniger als die Hälfte. Ähnlich verhält es sich mit dem Vertrauen in vorhandene Datenarchitekturen und Governance-Fähigkeiten. Auch hier sehen die Führungskräfte aus Deutschland großen Nachholbedarf.

Steigende Cloud-Budgets treffen auf Defizite im Kostenmanagement

Trotz der aktuell angespannten wirtschaftlichen Lage in Deutschland steigen in 84 % der Fälle die Cloud-Budgets der Unternehmen. Dabei nehmen Investitionen in Cloud-Lösungen für künstliche Intelligenz und Machine Learning eine herausragende Stellung ein. Mit 54 % liegen sie sogar 11 Prozentpunkte über dem Durchschnitt innerhalb des gesamten EMEA-Wirtschaftsraums. Weitere Investitionen planen deutsche Unternehmen in die Entwicklung neuer digitaler Produkte und Services sowie in die Modernisierung von Datenplattformen und Anwendungen.

Während die Budgets steigen und die Komplexität von Cloud-Infrastrukturen zunehmen, bleiben die Fähigkeiten rund um das Kostenmanagement ausbaufähig. Nur 11 % der deutschen Unternehmen hat bereits umfassende FinOps-Praktiken für eine höhere finanzielle Transparenz, Kostenoptimierung und Governance eingeführt. Jedes fünfte Unternehmen hat weder solche Praktiken im Einsatz, noch plant es die Implementierung.

„Eine transparente Kostenkontrolle und durchdachte Governance sind im neuen Cloud-Zeitalter wichtiger denn je. Umso überraschender ist es, wie wenige Unternehmen aus Deutschland ihre Fähigkeiten in diesen Bereichen systematisch ausbauen.“

Sebastian Paas,Partner, EMEA Cloud Transformation Leader, PwC Deutschland

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Franziska Bernhard
Franziska Bernhard

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