Mobilfunkgeneration 5G und Breitbandausbau
Um den steigenden Anforderungen an die mobile Datennutzung, insbesondere aus dem Bereich des Internets der Dinge oder der Realisierung von Echtzeitanwendungen, gerecht werden zu können, arbeiten die Standardisierungsgremien schon seit 2012 an der Entwicklung und Einführung des Mobilfunkstandards 5G. Auch der Breitbandausbau mit herkömmlicher Funktechnik wird vorangetrieben. Ultrahochauflösende Videos oder Virtual-Reality-Anwendungen erhöhen schließlich permanent den Bedarf an leistungsfähiger mobiler Datenübertragung. Die neuen 5G-Netze ermöglichen es, diesen Bedarf zu decken, denn die erreichbaren Übertragungsgeschwindigkeiten liegen hier deutlich über den Geschwindigkeiten, die bislang mit der vierten Mobilfunkgeneration erreicht werden.
2018 wurde die Einführung der neuen Mobilfunkgeneration 5G weiter forciert. So will die BNetzA in einigen Frequenzbereichen die Nutzungsrechte versteigern, da mehr Frequenzen nachgefragt werden, als verfügbar sind. Die Vergabe soll an Ausbauauflagen gekoppelt werden, damit eine flächendeckende Bereitstellung schneller Netze sichergestellt wird. Die Auktion zur Vergabe der Frequenzen ist für Anfang 2019 geplant.
Im Netz der Deutschen Telekom in Berlin senden seit Mai 2018 die ersten 5G-Antennen unter realen Bedingungen. Hier wurde weltweit zum ersten Mal das Zusammenspiel zwischen technischen Komponenten verschiedener Hersteller und einem Netzbetreiber auf Basis des 5G-Standards erprobt.
Auch die Politik beschäftigt sich mit dem Netzausbau
Der im März 2018 zwischen CDU, CSU und SPD geschlossene Koalitionsvertrag enthält Regelungen zur digitalen Infrastruktur. Die Parteien haben sich darauf verständigt, bis 2025 einen flächendeckenden Ausbau mit Gigabitnetzen zu erreichen. Für die Umsetzung dieses Vorhabens wird ein öffentlicher Finanzierungsbedarf von 10 bis 12 Milliarden Euro prognostiziert, der in einem Gigabit-Investitionsfonds bereitgestellt wird.
In Nordrhein-Westfalen strebt die Politik ebenfalls den Netzausbau an. Im Juni 2018 schloss der Wirtschaftsminister dazu einen „Mobilfunkpakt“ mit den Netzbetreibern Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland. Der Pakt soll dabei helfen, Funklöcher in ländlichen Gebieten, an Autobahnen und an Bahntrassen zu schließen. Die Netzbetreiber erklärten sich bereit, bis 2020 neue Sendemasten zu errichten oder Masten zu modernisieren.
Einführung des Super-Vectoring
Mit der Vectoring-Technik können über das bestehende kupferbasierte Netz grundsätzlich Bandbreiten von bis zu 100 Mbit/s erreicht werden. In der ersten Hälfte 2018 versorgte die Deutsche Telekom rund 5 Millionen Haushalte mit diesen schnellen Internetanschlüssen; somit sind nun über 10 Millionen Haushalte angeschlossen. Die Deutsche Telekom investiert in Deutschland jährlich rund 5 Milliarden Euro in Infrastruktur und Technik, sodass auch die Einführung des Super-Vectoring unmittelbar bevorsteht. Damit können beim Download bis zu 250 Mbit/s erreicht werden. Zunächst werden diese Geschwindigkeiten in rund 8 Millionen Haushalten erreicht, bis Jahresende 2018 sollen dann schon bis zu 15 Millionen Haushalte angeschlossen sein und bis Ende 2019 sollen 95 Prozent aller Haushalte, die derzeit nur Geschwindigkeiten bis 100 Mbit/s erreichen, diese schnellere Verbindung nutzen können.