Ausgabe Gesamtjahr 2024
Talsohle durchschritten: M&A-Aktivitäten steigen wieder
Nachdem die M&A-Aktivitäten in der globalen Transport- und Logistikindustrie 2023 auf ein Zehnjahrestief gefallen waren, ging es 2024 wieder leicht bergauf: Weltweit wurden 199 Fusionen und Übernahmen im Wert von mindestens 50 Millionen US-Dollar angekündigt (2023: 193). Der Deal-Wert stieg im Schnitt auf 483,8 Millionen US-Dollar (2023: 393,2 Millionen), während der Gesamtwert der Transaktionen von 75,9 Milliarden US-Dollar im Vorjahr auf 96,3 Milliarden kletterte (plus 27 Prozent). Maßgeblich dazu beigetragen haben die 21 Mega-Deals, die rund 55 Prozent des Transaktionswerts ausmachten.
Europa führt bei Deal-Werten, Deutschland an acht Deals beteiligt
Europa war mit 51,8 Milliarden US-Dollar die Region mit dem höchsten Transaktionswert (2023: 35,4 Milliarden). Deutsche Unternehmen waren an acht Deals beteiligt. Nordamerika verzeichnete dagegen einen Rückgang bei der Anzahl der Deals um 28 Prozent im Vergleich zu 2023, während der Gesamtwert der Deals sogar um 43 Prozent einbrach. In Asien und Ozeanien nahm die Anzahl der angekündigten Deals im Jahresvergleich zu und der Gesamtwert der Deals stieg sogar um 90 Prozent.
China investiert verstärkt in die Infrastruktur in Südostasien, die für ihre „Belt and Road-Initiative“ (BRI) von entscheidender Bedeutung ist. Europäische Unternehmen sind dagegen bestrebt, ihre Produktionskapazitäten zu diversifizieren, um sich aus der Abhängigkeit von China zu lösen.
Ausblick: M&A-Deals werden weiter anziehen, Unsicherheiten bleiben
PwC-Experte Ingo Bauer blickt zuversichtlich nach vorne und prognostiziert eine Zunahme der globalen M&A-Aktivitäten. Gleichzeitig mahnt er zur Vorsicht: „Die zahlreichen Unsicherheitsfaktoren – von gedämpften Wirtschaftsprognosen über die ungelösten geopolitischen Konflikte bis hin zur Gefahr einer protektionistischen Handelspolitik unter der neuen US-Regierung – stellen weiterhin Risiken dar, die nur schwer zu kalkulieren sind.“