Eine gute ESG-Berichterstattung ist mehr als ein „Nice to have“. Das regulatorische Umfeld entwickelt sich rasant weiter und macht die Offenlegung von Nachhaltigkeitskennzahlen zu einer Voraussetzung für die Geschäftstätigkeit. Bei der Entwicklung einer ESG-Reporting-Strategie spielen unterstützende Technologien eine zentrale Rolle. Denn die Wahl einer geeigneten Software-Lösung für das ESG-Reporting bietet die Chance, den Entscheidungsprozess rund um Fragen zur Nachhaltigkeit neu zu gestalten und auf Daten zu stützen, die ganzjährig und in Echtzeit analysiert werden können.
Die Auswirkungen der Technologieauswahl gehen dabei weit über die Veröffentlichung des Jahresabschlusses oder die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, wie beispielsweise der Richtlinie der Europäischen Union zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) oder der TCFD zur Offenlegung von Klimadaten, hinaus. Investitionen in geeignete Tools und Systeme sind wichtig und können sich im besten Fall positiv auf die finanzielle Performance auswirken. Worauf es dabei ankommt – und wie Unternehmen bei der Auswahl am besten vorgehen.
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Gunther Dütsch
Partner, Sustainability Services bei PwC Deutschland
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Die Verwaltung und Berichterstattung von ESG-Daten erfordert den Input vieler Kennzahlen und Informationen. Um genaue und zuverlässige Daten zu erhalten, braucht es klar definierte Prozesse, Verfahren und Kontrollen. Die Komplexität des ESG-Reportings wird dadurch erhöht, da die Daten aus dem gesamten Unternehmen relevant sind und diverse interne und externe Daten aus verschiedenen Quellen gesammelt und verknüpft werden müssen.
Um eine geeignete Strategie für das ESG-Reporting zu entwickeln, müssen Unternehmen zuerst ihre aktuellen Ambitionen der Berichterstattung bewerten, um daraus eine Vision abzuleiten, wo sie in fünf, zehn oder fünfzehn Jahren stehen möchten. Die gewählte Software-Lösung sollte sowohl die kurz- als auch die langfristigen Pläne unterstützen.
„Unternehmen sollten eine langfristige Perspektive entwickeln, die sich flexibel anpassen lässt, für den Fall, dass sich die Erwartungen des Marktes weiterentwickeln. Heute stehen die globalen Vorgaben zu den CO₂-Emissionen im Fokus; in einigen Jahren wird möglicherweise von Unternehmen erwartet, dass sie auch Informationen über ihren Umgang mit der Belegschaft, Biodiversität oder Cyberrisiken offenlegen.“
Bei Initiativen zum Einsatz von Technologien sollte die Gesamtarchitektur im Vordergrund stehen. Eine wesentliche Rolle bei der Wahl der Software fällt der IT zu. Ein wichtiger erster Schritt besteht darin, gemeinsam mit der IT-Abteilung ein Verständnis dafür zu schaffen, welche Plattformen und Produkte bereits im Einsatz sind und welche in Zukunft ausgemustert, ersetzt oder aufgerüstet werden sollen.
Vielleicht hat Ihr Unternehmen bereits in Cloud Computing oder Enterprise Resource Planning-Tools investiert, die für die ESG-Berichterstattung genutzt werden können. So lassen sich möglicherweise Kosten senken, die Aktualität der Berichterstattung verbessern und Kompatibilitätsprobleme vermeiden.
Wichtig ist es, die Technologie für die Nachhaltigkeitsberichterstattung schrittweise einzuführen. Zu Beginn kann es sinnvoll sein, sich auf einige wenige Schlüsselkennzahlen zu konzentrieren und erst nach und nach einen umfassenderen Ansatz auszuarbeiten. Die von der Regulierung vorgeschriebene Wesentlichkeitsanalyse ist dafür eine gute Hilfestellung. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Technologie im Laufe der Zeit nachzurüsten, wenn sich die Strategie weiterentwickelt. Hilfreich ist in jedem Fall die Entwicklung einer Roadmap. Das ist speziell in den Bereichen relevant, wo es noch keine „fertigen“ Lösungen gibt. So lassen sich die Initiativen nach Prioritäten ordnen und die für die erfolgreiche Umsetzung der Meilensteine einer langfristigen Reporting-Strategie erforderlichen Investitionen aufeinander abstimmen. Unternehmen sollten auch „Low-Code“-Optionen in Betracht ziehen, die eine schnellere und kostengünstigere Implementierung ermöglichen.
„Es gibt nicht die eine Softwarelösung, mit der sich die Komplexität der ESG-Berichterstattung beherrschen lässt. In der Regel besteht die Lösung aus der Integration mehrerer Technologieplattformen.“
Um Daten effizient zu sammeln und über Kennzahlen aus dem gesamten Unternehmen zu berichten, benötigen Sie zumindest Folgendes:
Im Laufe der Zeit wird Ihr Unternehmen eine ausgereifte Strategie für das ESG-Datenmanagement und die Berichterstattung aufbauen wollen, die eine breite Funktionalität bietet, sich an Best Practices aus Ihrer Branche orientiert und flexibel genug ist, um sich an Änderungen der Strategie anzupassen.
„Wer mit einer guten ESG-Berichterstattung überzeugt, stärkt seine Marke, gewinnt neue Kunden und sorgt für Vertrauen bei Investoren und Geschäftspartnern. Es lohnt sich definitiv!“
Gunther Dütsch
Partner, Sustainability Services & Climate Change, PwC Germany
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Director, Capital Markets & Accounting Advisory, PwC Germany
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