PwC-Studie zu den Herausforderungen des Roll-outs von intelligenten Messsystemen

25 April, 2022

Bundesweiter Smart-Meter-Roll-out nimmt Fahrt auf / 49 Prozent der Messstellenbetreiber haben den Roll-out erfolgreich gestartet / Wirtschaftlichkeit und IT-Integration bleiben die größten Herausforderungen

Frankfurt, 25.04.2022

Fast vier Jahre nach der Verabschiedung des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende erfolgte am 24. Februar 2020 der offizielle Startschuss zum gesetzlichen Roll-out von intelligenten Messsystemen (iMS). Die grundzuständigen Messstellenbetreiber (gMSB) stehen aktuell an verschiedenen Stufen des Roll-outs. Das ist das Ergebnis der Studie „Smart-Meter-Roll-out – Standortbestimmung der grundzuständigen Messstellenbetreiber“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland. Demnach hat inzwischen die Hälfte der befragten grundzuständigen Messstellenbetreiber (49 Prozent) mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Einbau begonnen. 2021 waren es erst 19 Prozent. Darüber hinaus bereiten weitere 46 Prozent den Einsatz der iMS aktuell vor, wobei in diesen Fällen bis zum eigentlichen Roll-out noch mehrere Monate vergehen können.

„Seit unserer Standortbestimmung im vergangenen Jahr hat sich einiges getan. So wurden beispielsweise das Messstellenbetriebsgesetz novelliert, technische Richtlinien des BSI konkretisiert und das Stufenmodell für die Weiterentwicklung der Standards für die Digitalisierung der Energiewende veröffentlicht. Es bleibt bei der Tatsache, dass Messstellenbetreiber den Smart-Meter-Roll-out schnellstmöglich umsetzen müssen.“

Wirtschaftlichkeit bleibt Top-Herausforderung 

Die gMSB sind sich der Bedeutung des Roll-outs durchaus bewusst: „Obwohl gut die Hälfte der befragten Unternehmen noch nicht mit dem Einbau von iMS begonnen haben, wollen 87 Prozent bis 2023 die gesetzlich vorgeschriebene Roll-out-Quote von über zehn Prozent erreichen“, sagt Kurtz. Dabei stellt für die überwiegende Mehrzahl (84 Prozent) der Studienteilnehmer die Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit die größte Herausforderung dar. Darüber hinaus bereiten den Verantwortlichen Anforderungen an die WAN-Kommunikation sowie die Anbindung und Realisierung der Tarifanwendungsfälle im ERP-System aktuell Kopfzerbrechen. 

Viele Betreiber riskieren Entzug der Grundzuständigkeit 

Aber auch Komplexität und starke Abhängigkeiten der IT- und Prozessschnittstellen, Lieferengpässe sowie ein stark erhöhter Personalaufwand in der operativen Umsetzung bremsen den Einbau von iMS vielerorts noch aus. 

„Rund 13 Prozent der Betreiber befürchten, dass sie ihre Roll-out-Verpflichtung bis 2023 möglicherweise nicht einhalten können. Damit setzen sie ihre Grundzuständigkeit aufs Spiel.“

Matthias Gabriel,Manager bei PwC Deutschland

Aber auch die restlichen gMSB sollten die Hände keinesfalls in den Schoß legen: So haben laut PwC-Standortbestimmung beispielsweise erst rund zwei Drittel (69 Prozent) der Unternehmen, die mit dem Roll-out gestartet sind, sowohl die Tarifanwendungsfälle (TAF) für datensparsame Tarife (TAF1) als auch für Zählerstandsgangmessung (TAF7) realisiert. Die Umsetzung weiterer TAF geht ebenfalls eher schleppend voran.

Mehrwertservices stärker in den Fokus rücken 

Zudem hat sich noch nicht einmal jeder vierte Befragte (23 Prozent) aktiv mit dem Thema Mehrwertservices auseinandergesetzt, erst rund jeder sechste (15 Prozent) hat erste Ansätze für weitere Mehrwertservices entwickelt. Und gerade einmal sechs Prozent der befragten Unternehmen haben Prozesse und Schnittstellen für den CLS-Kanal implementiert und getestet. 

„Das sind rund doppelt so viele wie bei unserer letzten Standortbestimmung, und wir raten Unternehmen zur frühzeitigen Vorbereitung des CLS-Kanals. Zumal die Bedeutung des CLS zur Anbindung des Submeterings sowie zur Fernsteuerung von Anlagen stetig steigen wird“.

Matthias Gabriel,Manager bei PwC Deutschland

Die Methodik:

Die PwC-Marktbefragung „Smart-Meter-Roll-out – Standortbestimmung der grundzuständigen Messstellenbetreiber“ wurde im Zeitraum Januar / Februar 2022 durchgeführt. 79 Unternehmen unterschiedlicher Größe beteiligten sich an der Studie. Sie betreiben insgesamt 55 Prozent der bundesweiten Messlokationen in Deutschland. Die Studie erfolgte vollständig als Online-Umfrage und ermittelte anhand vordefinierter Antwortmöglichkeiten allgemeine Informationen zu Rollout, Umsetzungsstand und Herausforderungen des Smart-Meter-Roll-outs sowie zu Fortschritten bei der Umsetzung der unterschiedlichen Tarifanwendungsfälle. 

Über PwC: 

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 295.000 Mitarbeitende in 155 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.

Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.

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Martin Krause

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