Europäischer Markt für Facility Services erzielt Umsatzvolumen von 329 Mrd. US-Dollar / Bis 2027 Umsatzplus auf 373 Mrd. Dollar erwartet / Deutschland mit 88 Mrd. Dollar umsatzstärkster Markt / Branche sieht Fachkräftemangel, Digitalisierung und ESG-Anforderungen als größte Herausforderungen / Nur zwei Prozent wenden bisher KI-Lösungen an
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Frankfurt am Main, 6. März 2025
Der Facility Services Markt in Deutschland wächst und die Branche blickt optimistisch in die Zukunft. Wie der „Facility Management Monitor 2025“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) ergab, legte das Umsatzvolumen 2023 im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 88 Milliarden US-Dollar zu. Damit war Deutschland erneut der umsatzstärkste Markt in Europa.
Bis 2027 rechnen die Dienstleister und Nutzer für den deutschen Facility Management-Markt mit einem Umsatzvolumen von 101 Milliarden US-Dollar, was einem jährlichen Umsatzplus von vier Prozent entspricht. In den europäischen Kernmärkten erwarten die Branchenunternehmen bis 2027 einen Anstieg des Gesamtumsatzvolumens auf 373 Milliarden US-Dollar, nach einem Volumen von 329 Milliarden Dollar im Jahr 2023.
Knapp die Hälfte (48 Prozent) der Nutzer sind mit den Leistungen ihrer Facility Dienstleister (eher bis vollständig) zufrieden, wie die gemeinsame Studie von PwC und den Branchenverbänden RealFM, SVIT FM Schweiz sowie Facility Management Austria (FMA) zeigt. Im öffentlichen Sektor ist der Zufriedenheitsgrad am höchsten (60 Prozent). Die befragten Nutzer in Österreich (67 Prozent) und in der Schweiz (60 Prozent) zeigten sich dabei wesentlich zufriedener als Nutzer in Deutschland (42 Prozent).
„Stabilität in der Servicequalität und langfristige Vertragsbeziehungen spielen bei der Kundenzufriedenheit eine wesentliche Rolle. Diese Stabilität gilt es auch in Zukunft zu wahren, da die Branche durch eine hohe Fluktuation gekennzeichnet ist.“
Für 62 Prozent der Nutzer und Dienstleister hat die Einführung von IT-Hardware und -Software sowie die Implementierung von digitalisierten Prozessen höchste Priorität, um die eigene Effizienz zu steigern, Kosten zu sparen und den Datenschutz zu gewährleisten. Vor allem in Deutschland (62 Prozent) und der Schweiz (63 Prozent) steht die Digitalisierung ganz oben auf der Branchenagenda. Außerdem sorgen neue hybride Arbeitswelten mit flexibler Raumgestaltung und digitalen Lösungen gerade für Veränderungen im Facility Management (40 Prozent).
Nach Einschätzung von 63 Prozent der Nutzer und 55 Prozent der Dienstleister steigt zudem die strategische Verantwortung des Facility Managements innerhalb der Unternehmensorganisation.
„Facility Management entwickelt sich zu einem zentralen Bestandteil der Unternehmensstrategie, der maßgeblich zur Wertschöpfung beiträgt. Unternehmen erkennen zunehmend, dass eine effiziente und nachhaltige Bereitstellung und Bewirtschaftung ihrer Immobilien nicht nur Kosten senkt, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Unternehmens- und Klimaschutzziele leistet.“
Als größte Herausforderung nennen 81 Prozent der Dienstleister und 76 Prozent der Nutzer Personalmangel und fehlende Qualifikationen.
„Engpässe bei qualifiziertem Personal schränken die Wachstumsmöglichkeiten der Branche ein und erhöhen die Rekrutierungskosten. Dies führt zu Wettbewerbsnachteilen und hemmt die Innovationskraft und Professionalisierung der Branche.“
Vor allem in Deutschland (78 Prozent) und der Schweiz (84 Prozent) wird Personalmangel als die größte Herausforderung genannt.
Die fortschreitende Digitalisierung ist nicht nur Top-Priorität, sondern für 78 Prozent der Befragten auch die größte Herausforderung. Begründet wird dies vor allem mit hohen Anfangsinvestitionen, unzureichenden Ressourcen, fehlendem Know-how sowie Problemen beim Datenschutz und der Integration digitaler Lösungen.
Nachhaltigkeit und die Erfüllung von ESG-Kriterien sind für 72 Prozent eine wesentliche Herausforderung.
„Damit verbunden sind hohe Anfangsinvestitionen und ein komplexes Lieferkettenmanagement.“
„Die erfolgreiche Umsetzung von ESG-Strategien in der Branche erfordert klare Messbarkeit nachhaltigkeitsbezogener Kennzahlen, den gezielten Ausbau interner Kapazitäten und eine strategische Budgetplanung.“
Gut 59 Prozent der Nutzer bevorzugen gebündelte und integrierte Vergaben je Gewerk, weitere 28 Prozent präferieren Einzelvergaben. Für Deutschland prognostiziert die Studie, dass integrierte Vergabemodelle bis 2027 um 24 Prozent auf 8 Milliarden US-Dollar deutlich stärker wachsen werden als gebündelte Vergabemodelle (plus 22 Prozent auf 19 Mrd. US-Dollar) oder Einzelvergaben (plus 14 Prozent auf 20 Mrd. US-Dollar). Die Beschaffung von Facility Services dauert in der Regel weniger als sechs Monate.
Zudem werden für alle Facility Services deutliche Preiserhöhungen erwartet: Insbesondere die Preise für technische und infrastrukturelle Facility Services dürften teilweise um mehr als zehn Prozent zulegen.
Der Studie zufolge ist der Digitalisierungsgrad im Facility Management nach wie vor gering. Dabei kann die Nutzung von innovativen Technologien im Facility Management (FMTech) und Kooperationen mit FMTech-Anbietern zu einem effektiveren und nachhaltigen Facility Management beitragen.
„Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) wird sich zu einem entscheidenden Treiber für die Digitalisierung und Optimierung von Corporate Real Estate und Facility Management-Prozessen entwickeln.“
Doch obwohl Künstliche Intelligenz Chancen auf Kostensenkungen, eine effizientere Entscheidungsfindung und präzisere Bedarfsermittlung bietet, wird sie bislang kaum in der Facility Services-Branche genutzt: Lediglich zwei Prozent der Befragten wenden KI-Lösungen regelmäßig bei der Beschaffung von Facility Services und der Angebotsausarbeitung an, fast zwei Drittel (65 Prozent) nutzen KI in diesem Bereich gar nicht. 61 Prozent der Nutzer arbeiten nicht mit FMTech-Unternehmen zusammen. Bei den Dienstleistern sind dies etwas weniger als ein Drittel.
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 370.000 Mitarbeitende in 149 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.
PwC Deutschland bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.
Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.