19 März, 2021
Die Börsenmärkte sind hochvolatil, das Zinsniveau ist auf einem historischen Tiefstand – diese Kombination führt bei Investoren zu einer erhöhten Nachfrage nach „Special Purpose Acquisition Companies” („SPACs”), um Wachstumspotenziale auszuschöpfen. Ein SPAC ist eine Mantelgesellschaft, die Kapital für einen Börsengang einsammelt, um anschließend einen Unternehmenszusammenschluss mit einem nichtbörsennotierten Unternehmen herbeizuführen.
Ursprünglich waren SPACs eher eine Randerscheinung am Kapitalmarkt; seit den 2010er-Jahren treten sie allerdings häufiger auf und werden bei großen PE-Häusern, Hedgefonds und Investment-Banken immer beliebter. Im Juli 2020 stellte beispielsweise Pershing Square einen neuen Rekord auf, als beim Börsengang des neuen SPACs Pershing Square Tontine Holdings (PSTH.U) vier Milliarden US-Dollar generiert werden konnten.
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Besonders am US-Kapitalmarkt steigt das Interesse an SPACs: In den ersten neun Monaten der Jahres 2018 brachten Investoren noch 7,4 Milliarden US-Dollar auf, 2019 waren es 9,1 Milliarden US-Dollar. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2020 stieg die Investitionssumme dann sprunghaft auf 41 Milliarden US-Dollar an.
Beim Börsengang über einen SPAC-Merger müssen private Unternehmen nicht den traditionellen IPO-Prozess durchlaufen. Darüber hinaus gibt es weitere Vorteile: Die Zielunternehmen erhalten beispielsweise Zugang zu Kapital, mit denen sie Entwicklungen, Akquisitionen und den Ausbau ihres Unternehmens finanzieren können. Der Abschluss eines SPAC-Mergers beseitigt auch die Preisunsicherheit, die bei einem traditionellen IPO gegeben ist. Gleichzeitig bietet ein SPAC-Merger flexible Vertragsbedingungen. Dies beinhaltet die Strukturierung des Mergers, um zusätzliches Kapital durch private Investitionen in öffentliches Eigenkapital (PIPE) zu beschaffen, zusätzliches Fremd- oder Eigenkapital hinzuzufügen sowie die Zusammensetzung des Vorstands und des Managementteams.
Neben den Vorteilen stellen SPACs interessierten Unternehmen neue Aufgaben. Die wichtigsten lauten:
Wie SPACs funktionieren und was es für erfolgreiche Transaktionen zu beachten gilt.
Prof. Dr. Rüdiger Loitz im Interview mit Rachel Redeen.
Für Unternehmen, die eine SPAC-Fusion in Erwägung ziehen, ist Expertenwissen essenziell, um einen optimalen Deal zu erreichen und die immense Komplexität beim Abschluss der Transaktion zu bewältigen.