Während inländische Investoren zunehmen vorsichtiger werden tut sich der deutsche Immobilienmarkt für internationale Investoren zunehmend als attraktiver Marktpatz hervor. Die von Investoren geschätzte Stabilität des Marktes darf hierbei allerdings keineswegs mit Stagnation gleichgesetzt werden: Niedrige Zinsen und eine steigende Anzahl an Transaktionen bei sinkenden Renditen sorgen auf dem Markt seit drei Jahren für zusätzliches, anhaltendes Momentum. Hintergründe zum besseren Verständnis des deutschen Immobilienmarktes verschafft die neuen PwC-Studie "Investing in German Real Estate“.
„Je schmaler die Renditen sind, desto wichtiger ist es, die erworbenen Immobilien professionell zu bewirtschaften.“
Neben der allgemein starken Konjunktur der Wirtschaft deuten auch viele spezifische Kennziffern für den deutschen Immobilienmarkt in eine positive Richtung: Die Leerstandsquote von Büros ist in den fünf wichtigsten Städten 2017 so etwa auf den niedrigsten Stand seit mehr als zehn Jahren gesunken. Während sie in München nur noch bei 2,5 Prozent lag, sank sie in Berlin auf 2,7 Prozent. Selbst in der Bankenmetropole Frankfurt am Main, die im Zuge der Finanzkrise mit Leerstandsquoten von fast 18 Prozent zu kämpfen hatte, waren 2017 nur noch weniger als elf Prozent der Büroflächen unbesetzt.
Ein Trend, der sich durch den Brexit weiter fortsetzen wird.
Die Fundamentaldaten des deutschen Immobilienmarktes sorgen für positive Zukunftsaussichten. Trotz sinkender Bevölkerungszahlen aufgrund des demografischen Wandels ist insgesamt ein Anstieg der Anzahl an Haushalten zu erwarten: Grund dafür ist der anhaltende Trend hin zu weniger Bewohnern pro Haushalt. So geht etwa das Statistische Bundesamt davon aus, dass die Zahl der Haushalte von aktuell 41,6 Millionen bis 2035 auf 43,2 Millionen steigen wird. Auch die Nullerjahre, in denen wenig neuer Wohnraum geschaffen, wirken auf dem deutschen Immobilienmarkt nach. Denn trotz des anhaltenden Baubooms herrscht insbesondere in größeren Städten nach wie vor ein Nachfrageüberschuss.
Trotz des steigenden Transaktionsvolumens auf dem deutschen Immobilienmarkt sorgt ein Mangel ein lukrativen Objekten auf dem Markt dafür, dass viele Investoren nicht mehr nur auf B- sondern auch auf C-Lagen ausweichen. Auch Nischensegmente wie etwa Hotelgebäude, medizinische Einrichtungen oder Rechenzentren, die noch vor wenigen Jahren Spezialisten vorbehalten waren, werden zunehmend von Investoren erschlossen. Wichtig ist es nach PwC-Expertin Susanne Eickermann-Riepe allerdings nicht bloß in zunehmendem Maße die richtigen Objekte zu finden, sondern auch deren optimales Management.