E-Books an deutschen Schulen
Im Dezember 2017 hat PwC eine Onlinepanelbefragung zur Nutzung von E-Books durchführen lassen. Dies waren die wesentlichen Ergebnisse:
53 Prozent der Deutschen begrüßen einen verstärkten Einsatz von E-Books in Schulen. Dabei stehen jüngere Nutzer unter 40 Jahren sowie Eltern von Schulkindern den E-Books in Schulen deutlich aufgeschlossener gegenüber als andere Personen.
Für den Einsatz von E-Books im Unterricht spricht vor allem, dass sie für die Schüler gegenüber gedruckten Büchern praktische Vorteile aufweisen, zum Beispiel die Platzersparnis oder das geringere Gewicht. Zudem bieten E-Books Aktualität und eine schnelle Verfügbarkeit des Lehrmaterials. Dass Kinder durch die Nutzung von E-Books im Unterricht einen besseren Umgang mit digitalen Medien erlernen, wird in der Bevölkerung allerdings seltener gesehen. Die Mehrheit der Bürger (56 Prozent) befürchtet eher die Gefahr eines weiter steigenden Medienkonsums. Zudem wiegt die Angst vor einer Abhängigkeit von der Technik (54 Prozent) schwerer als die technischen Vorteile (Möglichkeit des vernetzten Lernens, Textsuche) der E-Reader.
DigitalPakt Schule
Unter der Bezeichnung „DigitalPakt Schule“ erarbeiten Bund und Länder derzeit ein Vertragswerk, das die Ausstattung der Schulen mit digitaler Technik fördern soll. Ziel ist die Vermittlung von Kompetenzen für die Digitalisierung der Arbeitswelt und die Mediennutzung. Infrage kommende Mittel sind ein schnelles Internet an Schulen, Smartboards, geeignete Qualifikation der Lehrerinnen und Lehrer sowie pädagogische Konzepte. Der Bund will sich über fünf Jahre hinweg mit 5 Milliarden Euro an dem Vorhaben beteiligen; über den finanziellen Eigenanteil der Länder wird noch verhandelt.
Für die Umsetzung strebt die Bundesregierung eine Grundgesetzänderung beim Kooperationsverbot von Bund und Ländern in der Bildung an. Jede Schule ist aufgefordert, für den Einsatz der digitalen Lerninfrastruktur ihr pädagogisches Konzept anhand eines Medienentwicklungsplans darzulegen.
Bund und Länder diskutieren darüber, für welche Geräte die Schulen Fördermittel erhalten sollen. Aus Sicht des Bundes sind standortgebundene Anzeigegeräte wie etwa Smartboards förderfähig, Klassensätze von mobilen Endgeräten hingegen nicht.
Wie schnell und wirksam der DigitalPakt die digitale Qualifikation der Lehrkräfte und die digitale Infrastruktur an den Schulen fördern kann, wird kontrovers diskutiert.
Aus einer erfolgreichen Umsetzung des DigitalPakts erwarten wir für das Segment Educational folgende Auswirkungen: Die Schulbuchverlage werden zunehmend auch solche digitalen Lernmedien anbieten, die sich nicht mehr nur mit dem traditionellen Buchbegriff fassen lassen. Ein E-Book wird nicht nur ein elektronisches Textdokument mit Bildern sein, sondern auch Ton- und Filmdateien, Animationen, interaktive Aufgabenformate usw. beinhalten. Darin liegt ein erhebliches Potenzial für Umsatzsteigerungen des Marktsegments.
Der Preis für ein Schulbuch auf Papier beinhaltet Druck- und Transportkosten. Dafür ermöglicht es eine mehrmalige Verwendung – bei mehr oder weniger schnellem physischem Verschleiß.
Die Vertriebsmodelle für die elektronischen Formate werden den technischen Möglichkeiten angepasst. Wir erwarten deshalb für die Zukunft auch Verträge über Datenbanken und Lizenzen, wie sie zwischen wissenschaftlichen Verlagen und Hochschulen üblich sind, sowie entsprechende Vergütungsmodelle.